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PR NEO 0057 – Epetrans Geheimnis

PR NEO 0057 – Epetrans Geheimnis

Titel: PR NEO 0057 – Epetrans Geheimnis
Autoren: Christian Montillon
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Ich war zurück. Zu Hause. Doch ich empfand dabei keine Wärme.
    Dies war mehr Herrlichkeit, als ich seit zehntausend Jahren gesehen hatte, aber es war auch fremd.
    Unpersönlich.
    Ich starrte das flackernde Holo. Welt um Welt nahm Gestalt an. Und da war sie: die Sonne meiner Heimat. Die ersten drei Planeten drehten sich auf derselben Umlaufbahn und bildeten die Eckpunkte eines gleichseitigen Dreiecks von gigantischen Ausmaßen ... eine fast göttliche Symmetrie, ein Werk von Arkonidenhand, das mich in seiner Hybris erschauern ließ, obwohl ich es schon so oft gesehen hatte. Aber seit einer Ewigkeit nicht mehr.
    Und da war noch etwas.
    Mehr als das Dreieck.
    Ich konnte es nicht begreifen, nicht erfassen, und ich schloss die Augen, presste die Lider zu. Als ich sie wieder öffnete, war es immer noch da.
    Natürlich ist es noch da, kommentierte der Extrasinn, der es nüchtern und ohne Gefühle sah.
    Ich jedoch wollte schreien, Alarm geben, wollte vor Entsetzen sterben angesichts dieser kosmischen Katastrophe.
    Aber es war keine Katastrophe.
    Diese zusätzliche Welt, dieser neue Planet war kein aus der Bahn geratener Irrläufer, der das Gleichgewicht des Arkon-Systems zerstörte und in jedem Augenblick mit einer der Welten zu kollidieren drohte.
    Nur weigerte sich mein Verstand, das zu begreifen.
    Ich versuchte etwas zu sagen, schaute hinüber zu Belinkhar, der Einzigen, die in der Lage war zu verstehen, was in mir vorging. Als Mehandor war sie mir ähnlich. Sie musste dasselbe empfinden wie ich.
    Ruhig blickte sie auf das Holo. Ihre Züge waren entspannt. Um die Augen erinnerten kleine Fältchen daran, dass sie keine junge Frau mehr war; Fältchen, in denen es nun feucht glitzerte. Sie weinte vor Erregung, fast unmerklich, nur ein winziges bisschen, aber es entging mir nicht. Als würde das irgendeine Rolle spielen.
    Offenbar bemerkte sie, dass ich sie anstarrte. Sie drehte den Kopf zu mir. Hinter ihr strahlte das Holo, das sich von Sekunde zu Sekunde detaillierter aufbaute. Ihre kurzen roten Haare leuchteten im Licht der virtuellen Arkon-Sonne. »Die Heimat, Atlan«, sagte sie.
    »Aber ...«
    Jemand unterbrach mich: ein Mann, der sich nicht an Bord unseres Schiffes befand. »Perry Rhodan«, sagte diese Stimme.
    Ein weiteres Holo manifestierte sich in der Mitte der engen Zentrale. Es zeigte einen Arkoniden – einen noch vor Kurzem dem Tod geweihten Mann, der nun verschwunden war. Es war Crest da Zoltral, der Mann, dessen Worten und Hinweisen wir alle folgten. Derjenige, der auf seine Art wohl das Schicksal zweier Welten in der Hand hielt: Arkon und die Erde, deren Zukunft miteinander verwoben war.
    »Sie haben mit der TIA'IR das Arkon-System erreicht«, fuhr der holografische Crest fort. »Ich gratuliere Ihnen. Und sollte jemand anders diese Botschaft hören, weil Perry Rhodan gestorben ist, dann drücke ich hiermit mein Mitgefühl aus. Wenn Rhodan allerdings anwesend ist, möge er sich der Schiffspositronik gegenüber identifizieren.«
    Das Holo erstarrte, Crest fror ein, wurde zu einem Standbild. Ein Feld auf dem Boden leuchtete gelb auf, als fiele durch ein Fenster das Sonnenlicht dorthin. Etwas Staub tanzte in dem Strahlen, das davon ausging.
     
     
    Perry Rhodan
     
    Perry Rhodans Blick wanderte zwischen der holografischen Übersicht des Arkon-Systems, dem nun völlig bewegungslosen Abbild des alten Arkoniden und dem Feld aus gelbem Licht umher. Jedes dieser drei Dinge wollte seine Aufmerksamkeit fesseln, alles faszinierte ihn.
    Und doch dachte er unwillkürlich daran zurück, als er zum ersten Mal ein fremdes Sonnensystem erreicht hatte: die Wega. Die Erinnerungen prasselten auf ihn ein – dieser Moment, als er das ungewohnt harte blaue Licht der Riesensonne und das Leben, das zwischen den Dutzenden von Planeten und Monden des Systems wimmelte, erblickt hatte. Er dachte an die blauhäutigen Ferronen, den Menschen so ähnlich und doch so fern, die sich mit dem Mut der Verzweiflung gegen die topsidischen Invasoren gewehrt hatten. Rhodan hatte es nicht fertiggebracht, nur Zuschauer zu bleiben.
    Siebenundzwanzig Lichtjahre trennten die Wega von der Erde, eine gewaltige Strecke, die sich der menschlichen Vorstellungskraft entzog, doch nun war er ungleich weiter weg von zu Hause als damals. 34.000 Lichtjahre lag Arkon von der Heimat entfernt. Im Tross des Regenten hatte die TIA'IR den großen Abgrund zwischen der Milchstraße und dem vorgelagerten Kugelsternhaufen M 13 oder auch Thantur-Lok überwunden. Und wie er
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