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PR NEO 0051 – Lotsen der Sterne

PR NEO 0051 – Lotsen der Sterne

Titel: PR NEO 0051 – Lotsen der Sterne
Autoren: Gerry Haynaly
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spät.
    Tesma wurde am Oberkörper getroffen. Sie sank auf die Knie und fiel zur Seite. Zusammengekrümmt blieb sie auf dem Boden liegen.
    »Sie Untier!« Crest wollte sich auf den Unither stürzen, doch der nächste Schuss aus Golaths Waffe brachte den Boden vor ihm zum Kochen. Ein Spritzer des Materials streifte ihn am Bein. Crest schrie auf.
    »Sie wollen doch nicht so enden wie sie, oder?«
    Crest bückte sich. In ihm keimte die irrige Hoffnung, dass Tesma noch leben könnte. Hier musste es irgendwo ein Medokit geben. Wenn wenigstens ihr Puls ...
    Aber was war das?
    Unter der von Tausenden Grad heißem Plasma verkohlten Schusswunde glänzte es metallisch. Die ausgefransten Ränder schimmerten stahlblau, und dazwischen tanzten Elmsfeuer über bunte Kabelstränge. Crest blieb der Mund offen.
    »Ein Dienstrobot«, erklärte Golath. »Das Gefühl, sich von Arkoniden bedienen zu lassen, ist doch durch nichts zu überbieten.«
    Crest fiel es wie Schuppen von den Augen.
    Ein Roboter! Stählerne Muskeln, ein karbonfaserverstärktes Gerippe und genmodifiziertes Biomolplast als Haut!
    Jetzt machten plötzlich all die Kleinigkeiten Sinn. Deshalb war Tesma den Säuresprühern so sorglos gegenübergetreten; sie hätte das Tier mühelos getötet, ohne auch nur einen Maschinengedanken an die Säure verschwenden zu müssen.
    Er schüttelte den Kopf. Wenn er genau nachdachte, hatte er sie weder essen noch trinken sehen – Kunststück, ein Robot brauchte das natürlich nicht. Und an jenem Morgen, an dem er nicht sicher gewesen war, ob sie schlief, hatte sie die gleichmäßigen Atemzüge nur vorgetäuscht. Ihre Augen – nur hoch entwickelte Kameraoptiken. Deshalb hatte sie den Baum trotz des Nebels sehen können. Genauso hatte sie beim Erdbeben die Verletzlichkeit nur gespielt. Es war auch nichts Besonderes, dass sie ihn gerettet hatte.
    Golath richtete den Strahler erneut auf Crest. »Sie sehen, Sie sind ganz in meiner Hand. Nachdem Sie es meinem Robot nicht verraten haben, frage ich Sie zum letzten Mal: Was hat es mit diesem angeblichen Schmuckstück auf sich?«
    Crest rang mit sich. Inzwischen war ihm alles egal. Ohne die Unither würde er nicht mehr von diesem Planeten wegkommen – und wenn er Golath nichts Neues erzählte, würde der den Zellaktivator niemals herausrücken.
    »Was hat der Fünf-D-Impuls zu bedeuten?«, hakte Golath nach.
    » Welcher Impuls?« Crest blickte den Unither ungläubig an.
    »Ihr Schmuckstück sendet in unregelmäßigen Abständen einen Fünf-D-Impuls aus.« Golath schüttelte seinen Rüssel. »Was bedeutet das? Kann man darüber geortet werden? Und sagen Sie ja nicht, Sie wüssten von nichts!«
    Crest war fassungslos. Er konnte darauf keine Antwort geben, denn bis zu Golaths Frage hatte er nichts davon gewusst. Sollte der Zellaktivator über weitere, unbekannte Fähigkeiten verfügen? Oder war das Geschenk des ewigen Lebens ein Trojanisches Pferd, eine Falle? Das war für ihn unvorstellbar. Zu sehr hatte der Aktivator dafür gesorgt, dass er sich wieder jung fühlte.
    »Ich weiß es wirklich nicht«, sagte er deshalb. »Das ist die Wahrheit!«
    »Wir werden noch sehen, was die Wahrheit ist. Jetzt haben wir ja lange Zeit, uns darum zu kümmern.«
    »Aber ich ...«
    Ein durchdringender Summton unterbrach ihn. Golaths Kommunikator! Der Unither starrte auf das winzige Holo, das sich über dem Gerät aufbaute.
    Crest konnte nicht sehen, mit wem Golath sprach. Ein Verzerrerfeld behinderte die Sicht. Er mutmaßte, dass es einer der beiden anderen Schatzjäger war, denn Golath fluchte leise vor sich hin. Missmutig senkte er nach dem Gespräch die Waffe.
    »Die Lage hat sich geändert«, sagte der Unither, »wir sprechen später weiter. Jetzt müssen wir erst einmal schnellstens zurück zur IQUESKEL. Da trifft es sich gut, dass dieses Gebäude über einen Gleiterhangar verfügt.«
    Golath fuchtelte mit dem Thermostrahler, aber Crest wäre auch so mitgekommen. Er wusste, wann er verloren hatte.

20.
     
    Che'Den rieb sich den schmerzenden Schädel. Langsam wurde auch die restliche Besatzung der Zentrale wach, wie er am Husten oder den stöhnenden Lauten erkannte. Vor ihm baute sich ein Holo mit der dreidimensionalen Darstellung des Zielsystems auf. Noch ehe er und die anderen Lotsen die Nachwirkungen der Transition überwunden hatten, hatten die automatischen Systeme alle möglichen Ortungsergebnisse eingeholt.
    Das Sonnensystem lag in einer Entfernung von 2119 Lichtjahren zu Hela Ariela und war in den
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