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PR NEO 0051 – Lotsen der Sterne

PR NEO 0051 – Lotsen der Sterne

Titel: PR NEO 0051 – Lotsen der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerry Haynaly
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wirst deine Sicherheitsdrohnen wohl nicht auf einen harmlosen Händler loslassen?«
    Fieberhaft suchte Che'Den nach einem Ausweg. Was würde Khe'Rhil an seiner Stelle tun? Er könnte ihn ...
    Nein, konnte er nicht. Der Befehl des Hohen Lotsen war unmissverständlich gewesen: Er wollte nicht gestört werden. Che'Den musste allein mit der Situation fertig werden.
    Er warf einen flüchtigen Blick auf das Ortungsholo, wo bis auf sieben noch fehlende Raumschiffe das Gwalontar vollständig war. Aber einer der freien Plätze lag auf einer Position, von der aus das arkonidische Kriegsschiff namens DSCHIR'FAMA nicht mehr zu sehen war. Von dort aus blockierten zu viele andere Schiffe die Sicht.
    Che'Den seufzte erleichtert. »Gut, Funak. Ich habe neue Koordinaten für Sie.«
    Kaum war der Funkspruch draußen, änderte der unithische Pilot den Kurs. Mit noch immer hoher Geschwindigkeit raste er an dem Schlachtschiff vorbei. Dabei nutzte er eine Lücke zwischen den Raumschiffen, die ...
    Moment!
    Die freie Stelle war gar nicht frei! Sie begann im Takt rot zu blinken, während hinter dem Schlachtschiff eine weitere rote Markierung auftauchte.
    Ein weiteres Schiff im Anflug!
    »Funak!«, schrie Che'Den. »Kurskorrektur!«
    Der Unither schien ihn nicht zu hören, aber an den wilden Gesten seiner klobigen Hände erkannte der Lotse, dass der Unither versuchte, die Impulstriebwerke seines Schiffes umzudirigieren.
    »Kollisionswarnung!«, blinkte es quer über das Hologramm.
    Che'Den wusste, dass im selben Moment Funksprüche mit Korrekturanweisungen an die beiden beteiligten Schiffe hinausgingen. Als die Warnung trotzdem nicht erlosch, hielt er den Atem an.
    Das betroffene Raumgebiet wurde automatisch herangezoomt, Kursvektoren wurden eingeblendet und daneben die Kollisionswahrscheinlichkeit, die längst jenseits von achtzig Prozent angelangt war und weiter anstieg. Die Schiffe reagierten viel zu langsam!
    Was würde Khe'Rhil tun?, fragte sich Che'Den.
    Der Lotse wischte das Holo des Unithers beiseite. Mit einer Handbewegung erschien die Überblickskarte des Sammelpunkts – und nach einer weiteren das mürrische Gesicht eines Naats.
    »Lotse?« Che'Den konnte in der Mimik des schwarzen Riesen nicht lesen, aber der Tonfall allein zeigte, wie ungehalten der Kommandant des Schlachtschiffs über die Störung war.
    Aber Che'Den hatte keine Zeit zu verlieren. »Nehmen Sie das Unitherschiff in Ihren Traktorstrahl!«, befahl er.
    »Sie haben mir gar nichts zu befehlen«, polterte der Naat.
    »Doch«, widersprach Che'Den. »Sie befinden sich im Sektor von Hela Ariela, der den Khe'Mha'Thir untersteht. Wenn Sie meinem Befehl nicht sofort Folge leisten ...«
    Der Naat schloss die beiden äußeren Augen. Nur das mittlere fixierte Che'Den. Dann schoss sein Arm nach vorn.
    Der Lotse musste sich beherrschen, um nicht im Reflex zurückzuweichen. »... werde ich Sie wegen unterlassener ...«
    »Ist ja schon gut!«, brüllte der Naat dazwischen. »Schauen Sie auf Ihre Ortung!«
    Che'Den blickte nach oben, wo nach wie vor das gezoomte Kollisionsfeld eingeblendet war. Der Kursvektor von Funaks Walzenschiff veränderte sich geringfügig, aber stetig. Inzwischen empfing die Positronik der Lotsenstation auch die Nahbereichsscans der beiden betroffenen Schiffe. Ihre Entfernung zueinander verringerte sich besorgniserregend.
    Die Schiffe kamen sich immer näher, immer näher – und dann war das Unitherschiff vorbei.
    Haarscharf, wie Che'Den an der eingefrorenen Distanz ablas. 42 Meter!
    Mit einem Blick stellte er fest, dass der Vektor der Unitherwalze in den freien Raum zeigte und kein weiteres Schiff des Konvois gefährdet war. Erleichtert lehnte er sich in seinem Stuhl zurück und wischte die Schweißtropfen aus den Augenwinkeln. Das ist noch einmal gut gegangen, dachte er.
    Dann drängte sich ein Holo ohne sein Zutun in den Vordergrund. »Du siebenmal verblödeter Lotse!«, keifte Funak.
    »Ich habe Ihr Leben gerettet«, widersprach Che'Den.
    »Gerettet«, spottete der Unither. »Gefährdet hast du es! Und jetzt glaubst du wohl, dass ich dir und dem Kapitän des Arkonidenschlachtschiffs dankbar sein muss? Dass ich nicht lache.«
    »Aber ...«
    Als ob das noch nicht genug wäre, erschien auf einem weiteren Holo der Pilot des dritten beteiligten Schiffes. Ein Swoon.
    Der Gurkenförmige plusterte sich auf und schrie mit piepsender Stimme: »Ich fordere Schadenersatz!«
    »Das wird ein Nachspiel haben«, dröhnte nun auch der Naat. Noch bevor Che'Den antworten

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