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PR NEO 0050 – Rhodans Weg

PR NEO 0050 – Rhodans Weg

Titel: PR NEO 0050 – Rhodans Weg
Autoren: Frank Borsch
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Bauch, hatte alle viere von sich gestreckt.
    Monk, der Mörder.
    Monk, ihre einzige Hoffnung auf Rettung.
    Er regte sich nicht.
    Mirages Augen weiteten sich, als sie den Latino sah. »Was ist das für ein Mann?« Sie wich zurück.
    Sue beachtete sie nicht. Eine Paraentladung krachte in nächster Nähe, gefolgt von einem hässlichen Zischen, als eine Leitung barst.
    Was war mit Monk? Hatte das Virus ihn getötet? Oder hatte ein anderer Mutant ihn gefunden und ...?
    Sie ging vor der Matratze in die Knie. Stechender Schweißgeruch vermischte sich mit dem herben Ferronenduft. Der wuchtige Mann ragte wie ein Fleischberg vor ihr auf.
    »Mirage, hilf mir!«, schrie sie.
    »Aber ...«
    »Kein Aber! Komm her, verdammt!«
    Mirage ging neben ihr in die Knie. Gemeinsam gelang es ihnen, den schweren Mann auf den Rücken zu drehen. Sue beugte sich über sein Gesicht, hielt ein Ohr nahe an die Nase. Monk atmete!
    Er war eingeschlafen, blockierte nicht länger die Paragaben der unter dem Energieschirm eingeschlossenen Mutanten. Deshalb hatten die Paraentladungen von Neuem begonnen!
    Sue holte aus und versetzte Monk eine Ohrfeige. Monk reagierte nicht. Sue schlug ein zweites Mal zu, ein drittes Mal.
    Mirage stieß einen schrillen Schrei aus. »Sue, was machst du da? Du tust ihm weh!«
    Sue drehte sich zu der jungen Frau, die eigentlich ein Kind war. Sie nahm Mirages Hände und sagte eindringlich: »Vertrau mir! Dieser Mann hier, Monk, ist der Grund, weshalb wir keine Angst haben müssen. Er macht, dass es keine Explosionen gibt. Er ...«
    Der Boden unter ihnen erzitterte, als eine weitere Paraentladung ihre Energien freisetzte.
    »Verstehst du? Wir müssen ihn aufwecken!«
    Mirage nickte langsam. Dann flüsterte sie: »Das Wasser. Er hat sicher Durst.«
    Natürlich! Sue nahm den Behälter, riss den Verschluss weg und schüttete einen Schwall über das Gesicht Monks. Der Latino reagierte augenblicklich. Sein Mund öffnete sich. Monk leckte sich über die Lippen und kam mit einem Ruck hoch, als er sich verschluckte. Hustenkrämpfe erschütterten seinen Leib.
    Sue packte ihn bei den Schultern und brüllte ihn an: »Konzentrier dich! Der Jüngste Tag ist da! Satans Heerscharen stehen vor den Toren! Nur du kannst sie aufhalten!«
    Monk hielt inne. Er japste, als sein Bewusstsein in das Hier und Jetzt zurückkehrte. Er blinzelte, griff nach dem Wasserkanister und hob ihn an den Mund.
    Monk leerte ihn in einem Zug.
    Der Latino setzte den leeren Plastikbehälter ab, schnappte hechelnd nach Luft. Er schloss die Augen, aber nicht, weil er wieder eingeschlafen wäre. Monk konzentrierte sich.
    Mit Erfolg. Die Explosionen wurden seltener, schwächer, blieben schließlich aus.
    »Du bist eingeschlafen!«, herrschte Sue ihn an.
    Monk öffnete die Augen. Sie waren winzig und glänzten glasig. »Ich bin nur ein Mensch, Mädchen. Ich war seit dreißig Stunden wach. Ich ...« Monk zuckte zusammen, zog den Kopf zwischen die Schultern und sah sich suchend um.
    »Was ist los?«, fragte Sue. Sie folgte seinem Blick. »Nach was suchst du?« Sie waren immer noch allein.
    »Dem Schatten.«
    »Dem Schatten?«
    »Er hat versucht, mich zu holen. Hast du ihn nicht gesehen?«
    »Nein«, antwortete Sue. Nein! Er ist endgültig übergeschnappt! Laut sagte sie: »Die Anstrengung setzt dir zu, das ist alles. Du leistest Übermenschliches. Es gibt keinen Schatten.« Sie musste ihm gut zureden. Monk durfte nicht ausfallen!
    Der Latino nickte. Sue registrierte, dass sich tiefe Furchen in sein Gesicht gegraben hatten. Seine Wangen waren eingefallen, als hätte jemand das Fleisch unter der Haut abgesaugt.
    Er hält nicht mehr lange durch! Die Anstrengung verzehrt ihn!
    »Du und dein smarter Freund müssen sich etwas einfallen lassen, Mädchen«, sagte Monk. »Sonst wird Satan triumphieren.«
    »Wir ... wir arbeiten dran, okay?« Ihre Entgegnung klang lahm, selbst in ihren eigenen Ohren. Aber Sue hatte nichts Besseres zu bieten. »Tu du deinen Teil, Sid und ich tun unseren.«
    Sie wollte aufstehen, aber Monk packte ihr Handgelenk. »Lass mich nicht allein, Mädchen! Der Schatten ...«
    Es war zu viel. »Dein Schatten kann mich mal!«, brüllte Sue und zog die Hand weg. Mit einem Ruck kam sie frei. Ungläubig starrte Sue die Hand einen Moment lang an. Sollte sie so stark geworden sein ...? Dann verstand sie, was geschah: Der riesige Monk war bereits so geschwächt, dass er sie nicht mehr festhalten konnte!
    »Der Schatten existiert nur in deiner Einbildung«, sagte sie
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