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PR NEO 0048 – Der Glanz des Imperiums

PR NEO 0048 – Der Glanz des Imperiums

Titel: PR NEO 0048 – Der Glanz des Imperiums
Autoren: Susan Schwartz
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auf den Tross zu. Die strahlende Pracht der Kugelraumer entfaltete sich mit blendender Intensität. Um das Flaggschiff flirrten Sterne und bunte Strahlen.
    Rhodan zog die Hand von der Konsole zurück. »So kurz vor dem Sprung«, murmelte er. Doch wie hatte der alte Knochen Pounder zu sagen gepflegt: Niemals aufgeben. Bisher bedeutete das Auftauchen des imperialen Verbands lediglich eine Verzögerung. Noch war nichts verloren. Auch Crest nicht.
     
     
    Ishy Matsu
     
    Ishy Matsu starrte auf die herangezoomten Schiffe der Arkoniden, vor denen Datenkolonnen abliefen. Sosehr die Trebolaner sie mit ihrer Spinnengestalt und den sprunghaften Bewegungen erschreckt und verstört hatten, so intensiv erlebte sie nun dieses Schauspiel. Sie hielt den Atem an und merkte es erst, als sich ein Schleier vor ihre Sicht legte. Hastig sog sie die warme Luft der Zentrale ein.
    An die zweihundert Schiffe lagen im Raum. Jedes war individuell verschieden und ein Schmuckstück für sich. Jede nur erdenkliche geometrische Form zeigte sich in den Konstruktionen. Besonders faszinierte Matsu ein Transportraumer, der die Konturen eines Tortenstücks aufwies. Wie konnte eine solche Bauweise funktional sein? Wie viel Leben es im All gab! Wie viele Wunder, die darauf warteten, entdeckt und gewürdigt zu werden! Ganz so, als mache erst ihre Bezeugung sie real.
    Iwan drückte sie enger an sich. Seine Arme umfingen sie schützend. In der engen Zentrale hatten sie die Möglichkeit, sich auf dem Sessel dicht aneinanderzudrängen, ohne dass es unangenehm auffiel. Da es nur vier Sessel gab, mussten sie sich einen teilen.
    »Niemals hätte ich davon zu träumen gewagt«, flüsterte Matsu. »Selbst damals nicht, als ich meine Mutantenfähigkeit erkannte.«
    Sie sah sich mit fünfzehn: gelangweilt und gleichzeitig dem großen Druck ausgesetzt, der an ihrer japanischen Schule geherrscht hatte. Matsus Bewertungen waren miserabel gewesen. Ein Test nach dem andern war mit einer niedrigen Punktzahl zurückgekommen. Sie hatte das Niveau der Klasse nach unten gezogen und musste deswegen Spott und Demütigungen ertragen. Noch hatte Matsu nicht entdeckt, wie sie sich heimlich ein kleines Bild von Nachbartests aufrufen und unauffällig zum Vergleich über den eigenen Schulpad legen konnte.
    Wie lange war das her? Wirklich nur die wenigen Jahre, die es zurücklag? Für Matsu waren es Erinnerungen aus einem anderen Leben. So fremd und unfassbar wie die Raumschiffe vor ihr.
    »Sie sind wunderschön«, sagte Iwan in ihr Ohr, doch laut genug, dass alle es hörten.
    »Sie sind ein Problem«, stellte Atlan nüchtern fest. »Die Frage ist: Wie gehen wir damit um?«

2.
    Aufgaben
    Ihin da Achran
     
    »Wie viele sind es?« Ihin da Achran streckte die Hand nach dem dreidimensionalen Holofeld aus, das die Szenerie im Raum wie auf einem Spielbrett in Miniatur darstellte, schob einige der virtuellen Schiffe zur Seite und betrachtete diejenigen, die hinter den Walzen, Kugelraumern und Diskusjachten lagen.
    »Dreiundneunzig«, sagte Nertan da Hindur. Im Gegensatz zu ihr suchte Nertan mit den Füßen nach Halt. Er stand schwankend, als erzittere das Schiff noch immer in der gerade überstandenen Strukturerschütterung. Das geweißte Gesicht des Adjutanten stach eine Nuance ins Grünliche. Was den Entzerrungsschmerz anging, ließ er sich gern hängen.
    »Zu wenig! Das ist Hela Ariela, verflucht! Mehr hast du mir nicht zu bieten?«
    »Ich ...« Nertan suchte nun auch mit den Händen an der Konsole nach einer Stütze. Sein magerer Körper schien unter ihrem strengen Ton zerbrechen zu wollen. Ein Anflug von Mitleid regte sich in Ihin. Nertan war für die Entwicklung der aktuellen Situation genauso wenig verantwortlich wie Hela Ariela für die Launen der Obersten Inszenieurin.
    »Schon gut. Entfern dich!« Ihin atmete tief durch und sammelte sich. Unter echtem Stress wurde sie ruhiger, doch das war keine herausfordernde Situation, lediglich eine ärgerliche. Sie hatte mit mehr Schiffen gerechnet. Jedes einzelne von ihnen zählte. Ihin war lange genug auf diesem Posten, um zu wissen, was funktionieren würde und was nicht.
    Ihr Adjutant senkte den Kopf und ging. In wenigen Momenten würde es eine der zeremoniellen Situationen geben, an der es den drei Adjutanten der ranghöchsten Offiziere erlaubt war, sich vorübergehend zu entfernen und Aufträge im Sinn ihrer Vorgesetzten zu erledigen. Nertan würde in die Messe gehen und ihr eine der beruhigenden Sirupvarianten bringen, die sie selbst
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