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PR Kosmos-Chronik 02 - Alaska Saedelaere

PR Kosmos-Chronik 02 - Alaska Saedelaere

Titel: PR Kosmos-Chronik 02 - Alaska Saedelaere
Autoren: Hubert Haensel
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geschieht?«
    »Nein«, sagte Alaska nachdenklich. »Ich habe mir eingeredet, dass es mir egal sein könnte. Aber das ist es bedauerlicherweise nicht. Dabei sollte es mir egal sein. Der Tod ist so natürlich wie die Geburt — ein ungeschriebenes Gesetz, dem sich niemand auf Dauer entziehen darf.«
    »Du tust das seit mehr als sechshundert Jahren deiner Zeitrechnung.« Kytoma war wieder erschienen. »Wenn du wirklich sterben willst, warum legst du nicht einfach deinen Zellaktivator ab?«
    Alaska flüsterte nur noch. »Das Leben ist wie eine Sucht, du bekommst nie genug davon. Ich dachte, im Lauf der Jahrhunderte würde sich das ändern, aber ich habe mich geirrt. Ich komme nicht davon los.«
    »Das Leben ist der Wunsch, wissen zu wollen, wie es weitergeht«, bestätigte Kytoma.
    »Wer ist das?«, fragte Carfesch in dem Moment.
    »Kytoma«, sagte Saedelaere. »Sie ist hier, damit ich sie in ihre Welt begleite. Aber ich weiß nicht, ob ich von dort jemals zurückkehren kann.« Überrascht hielt er inne. »Siehst du sie wirklich, Carfesch?«
    Das Nicken des Sorgoren begleitete Alaska mit der Behauptung, ihn nicht im Stich lassen zu können.
    »Unsinn!«, wehrte Carfesch ab. »Wenn du eine Chance für dich siehst, Alaska, nutze sie!« Er wandte sich an Kytoma: »Werden wir ihn auf deiner Welt wiederfinden?«
    »Ich weiß es nicht«, antwortete das Mädchen.
     
     
    Die Plegick-Trofen hatten entschieden, ihre Gefangenen ins Innere des Loolandre zu schicken. Damit wälzten sie zugleich ihre Verantwortung auf andere ab.
    Eine wahre Prozession zog zu einer Schleuse im unteren Teil des Kraters, hinter der eine Plattform auskragte. Bevor sie ihn eingefangen hatten, war Carfesch schon in diesem Bereich gewesen und hatte herausgefunden, dass die Schleuse zu einem Höllenfeuer führte. Auch wenn die Plegick-Trofen genau zu wissen schienen, was sie taten, irrten sie sich. Vielleicht hatte die Schleuse vor langer Zeit wirklich einen ungefährlichen Zugang ins Innere des Loolandre verschlossen, aber bis zu diesem Tag hatte sich vieles verändert.
    »Sie dürfen die Schleuse nicht öffnen!«, drängte Carfesch. »Denk an Kytoma! Versuche, sie zu Hilfe zu rufen.«
    »Kommt!« Ein junger Plegick-Trofe deutete auf eine Transportscheibe. Einen Fluchtversuch schien keiner von ihnen zu befürchten. Warum auch? Sowohl Carfesch als auch Alaska hatten erklärt, dass sie sich auf dem Weg ins Innere des Loolandre befanden.
    »Ihr dürft die Schleuse nicht öffnen!«, warnte der Sorgore.
    »Macht euch keine Sorgen. Wir haben diesen Weg seit langem nicht benutzt, aber er ist ungefährlich. Man wird euch unten sicher schnell in Empfang nehmen.«
    Ihnen blieb keine andere Wahl, als auf die Transportscheibe zu steigen. Langsam löste sie sich von der Plattform und schwebte abwärts. Endlich erschien Kytoma wieder als halbstoffliche Gestalt.
    »Carfesch hat Recht«, bestätigte sie. »Die Strahlung unterhalb ist so stark, dass viele der Kraterbewohner sterben müssten, sobald die Schleuse geöffnet wird. Du kannst das verhindern, wenn du mit mir kommst.«
    »Aber Carfesch? Wie kann er fliehen?«
    »Dein Freund wird einen Weg finden, wenn du ihm die Gelegenheit dazu verschaffst. Du kannst es. Konzentriere dich nur darauf, mir zu folgen. Alles andere erledigen mein Volk und das Cappin-Fragment.«
    Die Plattform hatte das Zentrum des Kraters nahezu erreicht. In wenigen Augenblicken würden die Plegick-Trofen in ihrer Unwissenheit die Schleuse öffnen ... Alaska konzentrierte sich nur noch auf Kytoma und darauf, sie in ihre Welt zu begleiten. Für den Bruchteil eines Augenblicks glaubte er zu spüren, dass sein Körper aufquoll, dann umfing ihn die Unendlichkeit. Seltsamerweise wusste er, dass Carfesch die Flucht mit Hilfe des SERUN-Flugaggregats ebenfalls gelang.
     
     
    Eine fremde Stimme redete in der Einsamkeit zu ihm. Sie klang fremd und zugleich vertraut, als hätte er sie schon sein Leben lang gehört.
    »Bist du das?« Er wusste keinen Namen, wohl aber, dass er mit »seinem« Fragment sprach.
    »Du wunderst dich, dass wir uns endlich verstehen? Weil wir uns in meinem Element befinden.«
    »Du besitzt ein eigenes Bewusstsein?«
    »Natürlich. Ich habe nur lange Zeit hindurch geschlafen. So ungefähr würdest du wohl dazu sagen. Erst beim Flug durch den Frostrubin wurde ich geweckt. Bis mir auffiel, dass ich mich in deinen Körper verirrt hatte, war es zu spät, dich wieder zu verlassen.«
    »Aber du könntest es jetzt tun?
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