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PR Extra 15 - Das Plejaden-Spiel

PR Extra 15 - Das Plejaden-Spiel

Titel: PR Extra 15 - Das Plejaden-Spiel
Autoren: Hubert Haensel
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Tellerköpfe hatten mehrmals Transportfahrten übernommen, und einige polternde Mehandor trieben sich immer auf Maharani herum, suchten ihre Chance für ein lukratives Geschäft.
    Achtlos warf Kheryk-Akkrun den leeren Behälter auf den Sitz des Kopiloten. Er war allein losgefahren – eine Vereinbarung, von der jeder profitierte. Er selbst, weil er ein halbes Honorar zusätzlich erhielt; die Minenleitung, weil sich die Gesellschaft die zweite Hälfte sparte. Die anderen Piloten handhabten es ähnlich.
    Der Topsider ließ sich in den Sessel sinken. Er schaltete die Funkanlage ein, die nur mit planetaren Standardfrequenzen arbeitete.
    Der tobende Sandsturm machte sich mit prasselnden Störungen bemerkbar. Zögernd kam die Verbindung zustande. »Was ist los, Siebenunddreißig? Deine Meldung ist zu früh dran.«
    Die Bildübertragung blieb schlecht. Sein Gegenüber auf dem Holoschirm war ein kleiner, dicker Terraner.
    »Ich stehe mit dem Transporter auf halber Strecke im Sandsturm und musste die Fahrt unterbrechen …«
    »Du brauchst Unterstützung?«
    Kheryk-Akkrun zog die Lippen zurück und entblößte die spitzen Zahnreihen. Er war nicht sicher, ob der Terraner das überhaupt erkennen konnte, denn das Bild verwischte zusehends. Unterstützung. Er verbiss sich ein verärgertes Fauchen. Das hätte zusätzlichen Aufwand für die Minenbetreiber bedeutet, um den sie seinen Transportlohn kürzen würden.
    »Keine Unterstützung nötig«, antwortete Kheryk-Akkrun. »Ich werde die Fahrt fortsetzen, sobald der Sturm das zulässt.«
    »… kann … dauern. Falls die Verhältnisse … regelmäßige Meldung …«
    Der Ton wurde zum unverständlichen Kreischen. Nun machte auch das Funkgerät selbst Probleme.
    »Ich habe Fehlermeldungen für den Antennenbereich, werde allerdings jetzt nicht nach draußen gehen und das prüfen. Auf jeder! Fall keine ungewöhnlichen Beobachtungen.«
    Der Terraner sagte etwas, das Kheryk-Akkrun nicht richtig verstand, hob eine Hand und unterbrach von sich aus die Verbindung.
    Kheryk-Akkrun blickte auf den wieder matten Schirm.
    Gute Fahrt!, klang es in seinen Gedanken nach. Hatte der fette Terraner tatsächlich »Gute Fahrt« gesagt?
     
    *
    Übergangslos schreckte Kheryk-Akkrun auf. Eben noch hatte er sich in den Sumpfgebieten außerhalb seiner Heimatstadt Akkun gewähnt – als er irritiert blinzelte, wurde ihm deutlich, dass er geträumt hatte.
    Sein Blick suchte die Zeitanzeige. Nahezu drei Maharani-Stunden hatte er geschlafen, trotzdem fühlte er sich zerschlagen und ausgedörrt. Sein Blick fiel auf die Anzeigen.
    Die Außenbeobachtung …
    Rötliche Düsternis herrschte, die Optiksensoren waren vom Sand verschüttet. Wenigstens zeigte der Dachbereich über dem Cockpit eine hellere Färbung. Wenn der Antrieb, ohne zu murren^ ansprang, würde der Transporter sich aus eigener Kraft frei wühlen.
    Die Nahbereichsortung) justiert für eine Distanz von fünfzig Kilometern …
    Auf dem Ortungsschirm erschienen schroffe Formationen, Gesteinsstrukturen, die der Sturm freigelegt hatte. Kheryk-Akkrun öffnete den nächsten Wasserkanister. Er trank hastig.
    Das Außenstromtriebwerk blockierte. Schon die ersten Versuche, es hochzufahren, verrieten dem Topsider, dass eine Unmenge Sand den Einlass verstopfte.
    Der robustere Kettenantrieb erwachte zu dröhnendem Leben.
    Knirschend setzte sich der Transporter in Bewegung. Er ruckte und schüttelte sich wie ein Käfer, der mühsam aus dem Untergrund hervorkroch und zum ersten Mal versuchte, seine Flügeldecken zu spreizen. Kheryk-Akkrun versetzte den Siebenunddreißig in eine Schlingerbewegung, die den Sand vor den Frontscheiben aufplatzen ließ. Nach wenigen Augenblicken war die Sicht nahezu frei.
    Er beschleunigte. Das Fahrzeug dröhnte über Verwehungen hinweg und zog eine mächtige Staubwolke hinter sich her.
    Kheryk-Akkrun griff erneut nach dem Funkgerät. Die Verbindung war noch schlechter als zuvor.
    »Ich habe wieder Fahrt aufgenommen!«, meldete der Topsider. »Mit dem Kettenantrieb. Aus einem Weiterflug wird nichts.«
    »Das bedeutet mindestens einen Tag Zeitverlust – und Zeit ist Geld.«
    Der vorwurfsvolle Ton war trotz der schlechten Verständigung unüberhörbar. Kheryk-Akkrun fauchte gereizt. »Ich fahre mit Höchstgeschwindigkeit!«
    Fehlermeldungen blinkten auf. Kheryk-Akkrun witterte zudem leichten Rauchgeruch. »Ich fürchte, der Funk wird vollends ausfallen. Hier leuchtet eine Warnanzeige nach der …«
    Aus. Es stank verschmort.
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