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PR Extra 15 - Das Plejaden-Spiel

PR Extra 15 - Das Plejaden-Spiel

Titel: PR Extra 15 - Das Plejaden-Spiel
Autoren: Hubert Haensel
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Kheryk-Akkrun war Transportpilot, kein Funktechniker. Von Triebwerksreparaturen abgesehen beschränkte sich sein Können auf den Komplettaustausch eines Funkgeräts. Aber ein Ersatzgerät befand sich nicht an Bord.
    Er starrte nach draußen. Dürres Land breitete sich vor ihm aus. Selbst mit Höchstgeschwindigkeit würde der Siebenunddreißig gut einen Tag länger unterwegs sein als geplant.
    Die Sonne hatte den Zenit überschritten und stand im frühen Nachmittag. Das Rotbraun der Wüste spiegelte sich im Himmel, und zwischen Land und Firmament lag ein schmaler Streifen durchdringend überzeichneter Wahrnehmung. Yogul selbst war eine helle Scheibe, ein ausgestanzt wirkender Fleck im Himmelsrot.
    Tiefer über dem Horizont hing der Mond Harappa. Obwohl nur eine schmale, verwaschen wirkende Sichel, übertraf seine scheinbare Größe die der Sonne. Momentan ließen die üblichen optischen Verzerrungen den Mond sogar erdrückend erscheinen, als wolle er auf Maharani herabstürzen. Ein Hauch von Unwirklichkeit lastete über dem Land.
    Mit Höchstgeschwindigkeit dröhnte der Transporter durch die Wüste. Nur hin und wieder warf Kheryk-Akkrun einen Blick auf die Ortung oder die optische Rundumsicht.
    Urplötzlich war der andere Gleiter da.
    Als die dreistrahlige Maschine wenige Dutzend Meter vor dem Transporter vorüberzog, vermochte der Topsider nicht zu sagen, woher sie gekommen war. Das schnelle Fluggefährt war vorbei, bevor er richtig erkennen konnte, um was es sich handelte.
    Einen Augenblick lang hatte Kheryk-Akkrun sich ablenken lassen. Das wurde ihm bewusst, als zwei Thermosalven am Cockpit vorbeizuckten und sich in den Wüstenboden fraßen. Er nahm die Schüsse lediglich als Aufblitzen wahr, doch die brodelnden Spuren im aufglühenden Sand waren eindeutig.
    Unmöglich, dass der Gleiter schon wieder von hinten kam. Offenbar handelte es sich um zwei Maschinen gleichen Typs.
    Um drei!, korrigierte sich Kheryk-Akkrun.
    Auch der dritte Gleiter eröffnete das Feuer. Er kam von der Seite, seine Schüsse hämmerten ein glühendes Stakkato in den Kurs des Transporters.
    Voraus blitzte es auf, der erste Jagdgleiter kam zurück. Dicht über dem Boden und auf Kollisionskurs.
    Gellend schrie Kheryk-Akkrun auf, als der Angreifer höchstens einen halben Meter über den Transporter hinwegraste und der entstehende Sog das Fahrzeug durchschüttelte.
    Wieder näherte sich einer der schnellen Gleiter. Kheryk-Akkrun reagierte spontan. Dröhnend wühlten sich die Gleisketten in den harten Untergrund, der Siebenunddreißig brach beinahe rechtwinklig zur bisherigen Fahrtrichtung aus, und während die mahlenden Stollen wieder griffen und das Fahrzeug vorantrieben, zuckten Thermoschüsse über die Maschine hinweg.
    Kheryk-Akkrun lachte, obwohl ihm keineswegs danach zumute war. Die Angreifer brauchten nur die Gleisketten zu zerschießen …
    Warum taten sie es nicht? Waren sie sich ihres Opfers so sicher? Schließlich mussten sie fürchten, dass er über Funk Hilfe herbeirief.
    Wie viel Zeit würde vergehen, bis Polizeikräfte in der Wüste präsent sein konnten? Dreißig Minuten, womöglich eine Stunde? Auch das nur, wenn die Sicherheitskräfte zufällig am Rand der Wüste patrouillierten oder von einem Raumschiff aus … Kheryk-Akkrun erkannte in dem Moment, dass die Gegner nur aus großer Höhe herabgestoßen sein konnten. Deshalb hatte er sie nicht rechtzeitig bemerkt.
    Zwei Thermoschüsse trafen das Heck. Schrill heulte der Alarm, als sich die Einschläge weiter nach vorn fraßen und das Außenstromtriebwerk zerstörten. Sie stutzten dem Käfer die Flügel – eine deutliche Warnung.
    Aber wennschon! Für Kheryk-Akkrun war es eine Frage der Ehre, die Fracht nicht einfach aufzugeben.
    Vor dem Transporter erstreckte sich eine Geländemulde. Der Topsider reagierte auf die Abbruchkante erst, als sein Fahrzeug schon darüber hinwegsprang. Sekundenlang rumorten die Ketten im Leerlauf, dann folgte der Aufprall, jedoch weniger hart als befürchtet. Kaum mehr als zwei Meter betrug der Höhenunterschied, und schon wühlte sich der Siebenunddreißig weiter.
    Zum ersten Mal sah Kheryk-Akkrun die angreifenden Jäger genauer. Sie waren schmal, ihr Rumpf wölbte sich im Heckbereich auf. Eine transparente Kuppel, unter der wohl keine zwei Personen Platz fanden, befand sich vor dem hochgezogenen Heck. Die Triebwerksdüsen saßen auf einer Querverstrebung, das Entsprechende galt für die Waffenprojektoren im Bugbereich.
    Nie zuvor hatte Kheryk-Akkrun
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