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PR Ara-Toxin 04 - Die Eiserne Karawane

PR Ara-Toxin 04 - Die Eiserne Karawane

Titel: PR Ara-Toxin 04 - Die Eiserne Karawane
Autoren: Wim Vandemaan
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er. »Mit einem der modernsten Typen, die es gibt; einem Kreuzer der ODIN-Klasse. Keiner von den alten Kähnen, die längst ins Museum gehören.« Er hielt inne. Was für ein Museum? Wieso dachte er immerfort an Museen?
    Ermia machte große Augen. »Dir gehört ein Kreuzer?«
    Er lächelte überlegen. »Demnächst.«
    Mit seinen inzwischen ins Unermessliche gewachsenen Kräften war es eigentlich nur ein Spaziergang. In frisch gewaschener und gebügelter Kleidung, seinen Gürtel kreuzförmig über der Brust, den erbeuteten Kombistrahler umgehängt, gleichzeitig unsichtbar - so schritt er über das Landefeld auf den Kreuzer GUNGNIR-2 zu, der wie ein Gebirge aus Metall vor ihm aufragte, über einen halben Kilometer hoch. Das Schiff war leer, das hatte er geespert; aus den Datenbanken des Flottenraumhafens, die ihm auf eine Weise, die ihm noch nicht klar war, ebenfalls zugänglich waren, wusste er, dass das Schiff hier zur routinemäßigen Generalüberholung stand.
    Ein Gedanke von ihm, und die untere Ladeluke begann, sich zu öffnen. Die Rampe fuhr langsam aus. Er würde sein künftiges Schiff standesgemäß betreten.
    In der Basisschleuse angekommen, störte es ihn, dass alles leer war. Es wäre besser gewesen, die Leute hätten Spalier gestanden und Gelegenheit gehabt, ihm ihre Ergebenheit zu bezeugen.
    Gut, daran ließ sich im Moment nichts ändern. Er würde sich in die Zentrale begeben, auf dem Sessel des Kommandanten Platz nehmen und warten. Die Besatzung würde zurückkehren, und der Moment, in dem sie das Schiff betrat und von seiner Anwesenheit erfuhr, würde der Moment sein, in dem er sie unter seine geistige Gewalt zwang.
    Er trat in den Antigravschacht, doch was war das? Kein Feld?
    Im nächsten Moment waren überall um ihn herum Roboter, winzige, wendige Maschinen, die ihn umschwirrten wie ein metallener Mückenschwarm und die - auf ihn schossen! Gleich die erste Salve riss ihm die Kombiwaffe aus der Hand, ehe er auch nur dazugekommen war, einen einzigen Schuss abzufeuern.
    Eine Falle! Er schrie auf, spannte alle seine übermenschlichen Kräfte an, stieß die Roboter von sich, dass sie wie welkes Laub davonwirbelten, an Wänden, Kanten, Maschinen zerplatzten. Doch einige der Schüsse hatten getroffen - allesamt seinen Gürtel! Ihm kamen fast die Tränen. Seinen schönen, schönen Gürtel, seinen ganzen Stolz, sein Wahrzeichen, sein.
    Schmerz durchflutete ihn. Wut. Schleier tanzten vor seinen Augen, nahmen ihm die Sicht. Einen Moment lang war ihm, als sei er nicht in einem Raumschiff, sondern in dunklen Katakombengängen.
    Da. Noch mehr Roboter. Diesmal die ganz großen Kaliber: TARAs! Blinzelnd sah er hoch, sah die klobigen Kegel näher kommen, sah ihre Schirmfelder, ihre irisierend leuchtenden Waffenarme. Spitzenprodukte terranischer Waffen- und Robottechnologie, das waren sie, ja, aber dennoch würden sie nichts ausrichten gegen ihn, Fellmer Lloyd, den mächtigsten Mutanten, den das Universum jemals gesehen hatte. Von kalter Wut erfüllt, warf er ihnen seine geistigen Kräfte entgegen, zerriss den ersten von ihnen, den zweiten.
    Ein jäher Schmerz trieb ihm die Tränen in die Augen. Ein Schuss, der ihn meuchlings getroffen hatte, nein, eben nicht ihn, sondern wieder den Gürtel! Bilder durchzuckten ihn, Erinnerungen? Visionen? Bilder, wie er über eine dunkle, modrige Kiste gebeugt stand, die jahrhundertelang unberührt im Depot verwahrt worden war, wie er den Deckel abnahm, wie er den Gürtel herausnahm. Seinen Lebensretter, wie es jetzt aussah!
    Nichts hatten sie erreicht, als seinen Zorn und seine Macht nur noch weiter anzufachen. Nach allen Seiten brandeten nun seine Parakräfte, ungehemmt, gnadenlos. Waffenarme wurden abgerissen, zerplatzten, zerschmolzen zu bizarren stählernen Blumen. Wände und Decken ringsum gerieten in Bewegung, verformten sich, wurden gedehnt und zerbeult, bis das Metall kreischend riss. Die Roboter fingen an, ziellos umherzuirren und klagende Laute auszustoßen, als weinten sie. es wurde dunkel, und er war auf einmal in einem dunklen Gang, in den Katakomben eines Museums. ja, genau. ein Museum, jetzt erkannte er es, war sich ganz sicher: Es war ein Museum.
    Etwas in seinem Gürtel detonierte mit einem hässlichen Geräusch, dann begann ihm das breite, elegante Gebilde vom Leib zu rutschen. Der Schmerz stellte sich mit seltsamer Verspätung ein. Er fasste hin, betrachtete seine Hand: Blut. Er blutete. Die Katakombengänge waren wieder verschwunden. Neue Roboter schwebten
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