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PR Andromeda 03 - Der schwerelose Zug

PR Andromeda 03 - Der schwerelose Zug

Titel: PR Andromeda 03 - Der schwerelose Zug
Autoren: Leo Lukas
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war’s«, sagte Aldus. Mit einer langsamen, mechanischen Bewegung seiner rechten Hand nahm er eine Schaltung vor, sodass seine Stimme überall im Schiff gehört werden konnte. Er straffte sich, baute sich kerzengerade auf, schlug die Hacken zusammen, räusperte sich und begann zu sprechen. »Aldus Chamberlain an die Besatzung der TALLEYRAND. Meine Freunde, ich habe eine traurige Mitteilung zu machen. Unsere Reise ist zu Ende, unsere Mission gescheitert. Uns verbleiben wohl nur noch wenige Augenblicke. Im Namen der Menschheit und in meinem eigenen danke ich euch für eure aufopfern… Was ist denn?«
    Dallapozza am Orterpult fuchtelte wie wild mit den Armen. »Wir werden angefunkt«, rief er. »Soll ich…? «
    »Aber… ja, ja natürlich«, stammelte Aldus, »was haben wir zu verlieren?« Seine Gedanken rasten. Hier geschah Unerhörtes. Zum höchstwahrscheinlich ersten Mal nahmen die brennenden Schiffe Verbindung auf.
    Und ausgerechnet mit ihm!
    Bot sich unvermittelt, in der Stunde, die er für seine letzte und dunkelste gehalten hatte, die Chance, sich und die TALLEYRAND zu retten, ja mehr noch, vielleicht sogar die ganze Galaxis? Wenn es auf Verhandlungsgeschick ankam, würde er seinen Mann zu stehen wissen. Schließlich war er Diplomat…
    Doch die Überraschungen nahmen kein Ende.
    Der große Holoschirm der Zentrale erhellte sich. Vor dem Hintergrund eines in zarten Pastellfarben gehaltenen Raums, der gut das Behandlungszimmer einer noblen Kuranstalt hätte sein können, saß in einem blütenweißen Bett, freundlich winkend, niemand anders als - Xeder da No rian.
    »Schön, dich zu sehen, Aldus«, sagte er verschmitzt.

 
    »Das kann nicht wahr sein. Zwickt mich, ich glaube, ich träume!«
    »Du möchtest tatsächlich, dass ich dir eine leichte Quetschung der oberen Haut-Schichten zufüge?«, fragte Grek-665 1/2 . »Nun, ich leiste deinem Ansinnen gern Folge, doch…«
    »Untersteh dich!«, fauchte Tess erbost. »Das war genauso wenig wörtlich gemeint wie die Aussage, dass du mich jederzeit alles fragen kannst, was du willst.«
    »Oh.« Der Maahk blieb stehen. Er trat von einem Säulenbein auf das andere, hob die langen, knochenlosen Arme und verknotete sie vor der Brust. Tess war nicht sehr versiert im Umgang mit seinesgleichen, doch sie hätte schwören können, dass er betroffen war, sich nachgerade schämte. »Aber du hast wortwörtlich gesagt…«
    Tess blickte ihm scharf in dienun, in die beiden mittleren der vier Augen, die nebeneinander auf der Oberkante des halbmondförmigen, über einen Meter breiten Schädelwulstes saßen. »Ich weiß, was ich gesagt habe. Das sollte bedeuten, dass ich dir gern für Gespräche über dein Forschungsgebiet zur Verfügung stehe. Wenn Zeit dazu ist. Aber doch nicht jetzt, kurz bevor wir die Position erreichen, von der das Notsignal kommt!«
    Vor wenigen Minuten hatte Perry die Einsatzkommandos zusammengestellt. Zwei Teams sollten mit den beiden größeren Space-Jets der JOURNEE das unbekannte, vermutlich terranische Raumschiff anfliegen, durchsuchen und, falls nötig, verwundeten Besatzungsmi tgliedern erste Hilfe leisten. Rhodan selbst, Vorua Zaruk und Bruno Thomkin, der unter anderem auch über eine gediegene Biotech-Ausbildung verfügte, bildeten die eine Gruppe; Tess sollte die andere anführen, der außer ihr noch Mimo Serieach, der Bordarzt der JOURNEE, und eben Grek-665 1/2 angehörten.
    »Hier liegt ein Missverständnis vor, welches ich zutiefst bedaure. Ich bitte dich viele Male um Verzeihung«, sagte der Maahk kleinlaut.
    Kleinlaut! Ein Koloss von 2,15 Metern, in den Schultern 140 Zentimeter breit, der einem Volk entstammte, das für seine nüchterne, emotionslose Logik bekannt war. Was sich unter anderem darin äußerte, dass sie an Stelle ihrer Eigennamen meist nur die Einheitsbezeichnung »Grek« benutzten, verbunden mit einer Zahl, die ihren Rang in der jeweiligen Hierarchie angab.
    Doch dieser Grek war beileibe kein normaler Maahk…
    »Exakt jener Zeit-Punkt dünkte mir besonders günstig«, fuhr er fort, »zumal du bereits deine Schutz-Kleidung angelegt und dich auch sonst fertig adjustiert hast, also eigentlich ab jetzt bis zum Erfolgen des Einsatz-Befehles nur noch untätig warten kannst.«
    »Günstig. Um mir auf dem Weg zum Ro llo-Deck, faktisch zwischen Schleuse und Dichtung, aufs Auge zu drücken, dass Ben und ich deiner Meinung nach vor einer schweren Beziehungskrise stehen?« Tess schlug sich mit der Hand an den Kopf.
    »Bitte beschädige dich
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