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PR Andromeda 03 - Der schwerelose Zug

PR Andromeda 03 - Der schwerelose Zug

Titel: PR Andromeda 03 - Der schwerelose Zug
Autoren: Leo Lukas
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er darauf. Er stellte also, sinngemäß, nicht nur das Groß-, sondern auch das Kleinhirn des Schiffes dar. Der Emotionaut fühlte, neiner war die JOURNEE.
    Aber konnte ein Mensch eine derart intensive Verbindung mit einer hochkomplexen Maschinerie eingehen, ohne auf Dauer Schaden an Leib oder Seele zu nehmen?
    Tess ertappte sich dabei, dass sie Zim anstarrte, wie so oft während der Phasen des Überlic htflugs. Seine schmalen Wangen wirkten eingefallen, geradezu ausgezehrt. Beklommen runzelte Tess die Stirn. War Zims eher schmächtiger, doch gut austrainierter Körper normalerweise entspannt, so hing er diesmal beunruhigend verkrampft im Kontursessel. Auch der Mund zeigte nicht das vertraute, leicht entrückte Lächeln, sondern mutete verzerrt an. Vor höchster Konzentration? Sorg e? Oder vor Schmerz?
    Sie überprüfte ihre Kontrollen. Die Grigoroff-Projektoren, deren Hüllfeld sie davor bewahrte, im Hyperraum zu vergehen oder in einem fremden Universum zu stranden, arbeiteten einwandfrei, desgleichen die Triebwerke, durch deren Metagrav-Vortex sie sich mit der schier unfassbaren Geschwindigkeit von annähernd zwei Lichtjahren pro Sekunde auf ihr Ziel zu bewegten. Alles schien in bester Ordnung.
    Woher aber rührte dann dieses mulmige Gefühl, diese nicht näher konkretisierbare Ahnung kommenden Unheils?
    »Zim.«
    Rhodan hatte gesprochen. Erst jetzt fiel Tess auf, dass davor minutenlang bedrücktes Schweigen in der Zentrale geherrscht hatte.
    »Ja, Perry?«
    »Bist du okay?«
    »Klar doch. Warum fragst du?«
    »Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht genau, Zim. Ich wollte nur auf Nummer Sicher gehen. Deine Körperhaltung macht einen angespannteren Eindruck als sonst.«
    Er hatte es also auch bemerkt. Tess atmete auf, paradoxerweise erleichtert, dass sie nicht als einzige Gespenster sah.
    »Stimmt«, sagte Zim, der sich selbst über die Kameras der Zentrale beobachten konnte. »Aber das ist nichts, Leute, kein Grund zur Besorgnis, nur eine leichte Prellung. Ansonsten läuft alles bestens. Wirklich.«
    »Irgendwelche Ortungen?«
    »Vor kurzem haben wir einen kleinen Konvoi tefrodischer Flüchtlingsschiffe passiert, doch die haben uns mit Sicherheit nicht wahrgenommen. Schließlich verfügen sie nicht über unseren Hyperraumspürer. Details bitte bei Cita, wen’s interessiert; ich werde mich jetzt langsam auf den Wiedereintritt ins Standarduniversum vorbereiten.«
    »Tu das. Danke , Zim.« Rhodan nickte aufmunternd in Richtung des nächsten Kamerafeldes, dann wandte er sich der Cheforterin zu.
    »Dreiundzwanzig Einheiten, die meisten davon vermutlich beschädigt«, berichtete diese. »Ausgangspunkt das DshowuudSystem, dessen fünfter und sechster Planet als wichtiger Umschlagplatz für Unterhaltungssoftware galten.«
    »Galten? Soll das heißen…«
    »Ich fürchte, ja. Die Emissionen s prachen Bände.«
    »Kastuns?«
    »Alles deutet darauf hin. Von den brennenden Schiffen selbst warund istallerdings nichts mehr zu sehen.«
    »Ich verstehe deren Vorgangsweise nach wie vor nicht«, meldete sich Benjameen zu Wort. »Flottenstützpunkte, das macht Sinn, unter gewissen Umständen auch Handelsund Verwaltungszentren. Aber Dshowuud? Wer hat etwas gegen Spielwarenhersteller?«
    Rhodan zuckte die Achseln. Woher soll ich das wissen?, hieß das.
    Insgeheim pflichtete Tess ihm bei. Das Spekulieren und Herumrätseln brachte nichts. Der Fragen waren genug gestellt. Was sie benötigten, und zwar dringend, waren Antworten.

 
    Der Rücksturz aus dem Hyperraum geschah auf gänzlich andere Weise, als es sich Aldus und seine Mannschaft vorgestellt hatten.
    Kaum war der Jubel über die buchstäblich im letzten Moment doch noch geschaffte Flucht verstummt, da trat ein Phänomen auf, wie es niemand an Bord des Kugelraumers je zuvor erlebt hatte: Die TALLEYRAND stieß mitten in der Überlichtetappe, die sie aus Andromeda hinaus in den Leerraum zwischen den Galaxien führen sollte, auf ein Hindernis! Das sie abbremste, weich, doch unerbittlich, wiewohl sich die Metagrav-Triebwerke mit aller verfügbaren Kraft dagegen stemmten, bis sie vor Überlastung zu bersten drohten und Aldus Befehl geben musste, den Hyperflug abzubrechen.
    Das Bild, das sich ihnen nach dem Wiedereintritt in den Einsteinraum darbot, konnte schrecklicher nicht sein. Obwohl sie in einem sternenarmen Randgebiet Andromedas herausgekommen waren, wimmelten die Orterschirme vor Leuchtpunkten. Siebenunddreißig zählten sie; jeder davon stand für ein Kastun-Schlachtschiff.
    »Das
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