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PR Andromeda 02 - Die Methanatmer

PR Andromeda 02 - Die Methanatmer

Titel: PR Andromeda 02 - Die Methanatmer
Autoren: Hubert Haensel
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folgte.
    »Ich wusste, dass du vernünftig sein würdest, Grek-665«, sagte Chamberlain.
    »Was ist vernünftig?«
    Der Kulturattaché zeigte ein gequältes Lächeln. »Ich weiß nicht, weshalb wir das ausgerechnet jetzt erörtern müssen, aber das bedeutet ungefähr so viel wie … sich den Notwendigkeiten beugen.«
    »Vernünftig sein ist also, logisch zu handeln«, stellte Grek-665½ fest.
    Chamberlain antwortete nicht. Vorübergehend kommunizierte er über sein Armbandgerät. Der Maahk konnte nicht verstehen, mit wem oder worüber er sich unterhielt. Zugleich beschleunigte der Kulturattaché seine Schritte weiter.
    »Die Kastun-Schlachtschiffe reagieren nicht auf Funkanrufe«, sagte er zögernd. »Die diplomatische Immunität der terranischen Gesandtschaft interessiert sie offenbar einen feuchten Dreck. Und zur Milchstraße haben wir längst keine Hyperfunkverbindung mehr. Wir wissen nicht, was geschehen ist, aber schon vor Tagen traten die ersten augenfälligen Störungen auf. Dabei glauben wir nicht, dass nur die Relaisverbindungen ausgefallen sind, es muss sich um etwas Gravierenderes handeln.«
    »Die Kastuns leisten ganze Arbeit«, erkannte Grek-665½. Dafür erntete er einen überraschten Augenaufschlag Chamberlains.
    »Ich habe noch keinen Maahk kennen gelernt, der unsere Redewendungen so gut beherrscht«, sagte der Kulturattaché.
    Der Raum, den sie gleich darauf betraten, war durch Energiesperren gesichert. Grek-665½ registrierte, dass die Mentalschwingungen seines Begleiters überprüft wurden.
    Vor ihnen erhob sich ein Personentransmitter einer Bauart, die ihm bislang fremd war. Dieses Gerät schien ortungstechnisch besonders abgesichert zu sein. Das Entstofflichungsfeld leuchtete in tiefem Grün. Mehrere Dutzend Männer und Frauen warteten bereits darauf, das Feld zu durchschreiten und an Bord eines der startenden Raumschiffe zu gelangen.
    »Die METTERNICH und die CARTER haben soeben die Atmosphäre verlassen«, sagte Chamberlain unaufgefordert. »Wir begeben uns an Bord der TALLEYRAND, auf der ich das Kommando übernehme. Noch Fragen dazu, Grek-665? Ich hoffe, dass wir in wenigen Tagen nach Chemtenz zurückkehren können.«
    Nur noch fünf Personen standen vor ihnen, als Chamberlain zur Seite trat und den Maahk mit einer knappen Handbewegung aufforderte, den Transmitter zu benutzen. »Noch bin ich der Hausherr, Grek, und ich verlasse die Botschaft als letzter.«
    »Ich bleibe!«, widersprach Grek-665½ völlig unerwartet. »Ich gehe nicht an Bord des terranischen Raumschiffs.«
    »Aber …«
    »Mein Entschluss steht fest.«
    Nur mehr zwei Personen warteten vor ihnen. Chamberlain verzog die Mundwinkel zu einem säuerlichen Lächeln. »Was willst du, Grek? Ich glaube, der Angriff der Kastuns kommt dir wie gerufen. Aber die Botschaft ist nicht mehr sicher, nicht einmal für einen Maahk. Davon abgesehen, wirst du keinen Zugriff auf wichtige Daten erhalten. Jeder schützt seine Geheimnisse so gut er kann, und wir müssen damit rechnen, dass die Kastun-Besatzungen Informationen sammeln wollen. Deshalb fliegen sie Chemtenz an. Der Planet hat keine eigene Industrie, keine nennenswerten Bodenschätze und schon gar keine Kriegsflotte. Hier gibt es nichts anderes zu holen als Daten über die Milchstraße.«
    »Mich interessieren die Unbekannten, denen unsere Raumschiffe bislang so wenig entgegenzusetzen hatten«, sagte Grek-665½ emotionslos. »Ich will sie sehen.«
    Der Kulturattaché bedachte ihn mit einem überraschten Augenaufschlag. »Ist das Neugier?«, fragte er verblüfft.
    Der Maahk zögerte mit der Antwort. Auch das überraschte Chamberlain. Doch es gab dringendere Probleme als das ungewöhnliche Verhalten eines Methanatmers.
    »Es ist zwingend notwendig, den Gegner zu kennen«, bemerkte Grek-665½. »Schlachten wurden deshalb schon gewonnen oder verloren.«
    Ich glaube nicht, dass uns eine solche Auseinandersetzung bevorsteht, wollte Chamberlain sagen, überlegte es sich im letzten Moment aber anders. »Wir wollen die Milchstraße erreichen«, erläuterte er stattdessen. »Wenigstens mit einem der drei Schiffe. Die Liga Freier Terraner muss erfahren, was in Andromeda geschieht. Vielleicht bahnt sich eine Gefahr an, der wir rechtzeitig und mit aller Härte begegnen müssen.« Unmittelbar vor dem Transmitterfeld streckte er dem Maahk die rechte Hand entgegen. »Ich wünschte, wir hätten noch Funkkontakt über die Relaisbrücke. Dann kämen wir erst gar nicht in den Verdacht, Chemtenz schmählich im
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