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PR Andromeda 02 - Die Methanatmer

PR Andromeda 02 - Die Methanatmer

Titel: PR Andromeda 02 - Die Methanatmer
Autoren: Hubert Haensel
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Urgewalt über den Park hinweg und wirbelte Laub und Dreck vor sich her.
    Nach allem, was Grek über die Kastuns gehört hatte, räumte er den Besatzungen der Space-Jets wenig Überlebenschancen ein. Den schwerfälligen Frachtern noch weniger.
    Der Pikosyn seines Schutzanzugs meldete eine kodierte Nachricht der Maahk- Vertretung. Er nahm die Verbindung an. Obwohl er im Voraus wusste, was der Kontaktversuch bedeutete: Die Vertretung auf Chemtenz wurde geräumt. Spontan entschied er sich dagegen, den Planeten an Bord des einzigen Walzenraumers zu verlassen. Zum einen, weil er die Chancen auf Flucht realistisch einschätzte, zum anderen, weil er keine bessere Gelegenheit finden würde, das Verhalten der Terraner zu studieren.
     
     
    Das Sonnenlicht veränderte sich um eine Nuance. Grek-665½ registrierte, dass soeben der Paratron- Schutzschirm aufgebaut worden war. Das bedeutete, dass die Gefahr in greifbare Nähe rückte.
    Er betrat die Botschaft. Die Überwachungsanlage ließ ihn passieren, denn der ID-Chip, den er vom Kulturattaché erhalten hatte, wies ihn als bevorzugten Gast des Botschafters aus, und verlieh ihm jede gewünschte Bewegungsfreiheit. Das war nur logisch, fand Grek, solange die Terraner nichts zu verbergen hatten.
    Die lichtdurchflutete Transparentkuppel der Eingangshalle hatte sich in ein Konglomerat von Licht und Schatten verwandelt. Er registrierte bauliche Veränderungen, die offenbar erst im Alarmfall in Erscheinung traten. Kampfroboter hatten Position bezogen – ein unnötiges Detail, das die Kastun- Kriegsschiffe gewiss nicht davon abhalten würde, Chemtenz zu besetzen.
    Eine knappe, fordernde Armbewegung projizierte ein Zugfeld, das Grek-665½ wie in einem Antigravschacht in die Höhe hob. Der Überwachungssyntron registrierte auch seine nächste Geste mit gewohnter Genauigkeit und setzte ihn auf der Zugangsgalerie ab.
    Auch hier Kampfroboter mit aktivierten Abstrahlfeldern. Grek ignorierte die stählernen Kolosse, und sie ließen ihn passieren.
    Ein breiter Korridor lag vor ihm. Holografien aus vielen Bereichen der Milchstraße versetzten den unvorbereiteten Besucher in eine andere Welt. Grek-665½ interessierte sich schon nicht mehr dafür. Er verzichtete auf ein Transportfeld und schritt rasch aus. Die seitlich abzweigenden Türen entdeckte er erst aus nächster Nähe. Hinter ihnen lagen die autarken Bereiche der Botschaft, die sich in ihrer Ausstattung mit den Funk- und Ortungszentralen eines großen Raumschiffs messen konnten.
    Die Stille auf dieser Ebene der Botschaft war so vollkommen wie immer. Energetische Dämpfungsfelder hielten unerwünschte Nebengeräusche fern. Nur die Geräuschkulissen der jeweiligen Hologrammabschnitte blieben bestehen. Der Maahk schritt geradewegs hinein in das Tosen eines gewaltigen Wasserfalls, schäumende Fluten ergossen sich über kristalline Felsformationen, in denen das Licht mehrerer Sonnen wie auf geschliffenen Diamanten funkelte.
    Sein kurzes Innehalten interpretierte die Automatik als Wunsch nach Informationen. »… das planetare Schutzgebiet von Watermark II gilt als eines der überwältigendsten Naturschauspiele der nördlichen Milchstraße. Der Planet ist zugleich eine der bedeutenden Fundstellen für Hypnokristalle und wurde in den Jahren nach seiner Entdeckung systematisch ausgebeutet. Erst eine gesetzliche Regelung …« Grek-665½ ging weiter. Er fragte sich, weshalb diese unnützen Spielereien nicht abgeschaltet wurden, um in der bestehenden Alarmsituation Energie einzusparen, die besser für die Schutzschirme Verwendung fand.
    Hinter ihm öffnete sich ein Schott. Zwei Terraner stürmten in den Korridor und prallten beinahe mit ihm zusammen.
    »Mann, was soll das? Was hast du hier zu suchen?«, stieß der eine heftig hervor.
    »Sieh zu, dass du dich in Sicherheit bringst. Die Kastuns werden angreifen!«
    »Die terranische Botschaft gilt als sicherer Ort«, antwortete Grek.
    »Sicher?« Der erste schüttelte ungläubig den Kopf. »Zwölf dieser brennenden Schiffe befinden sich im Anflug auf Chemtenz.«
    »Und sie wollen weiß Gott nicht verhandeln!«, rief der andere. »Soeben wurde der Abschuss von zwei Frachtern gemeldet!«
    »Das war zu erwarten.« Grek-665½ setzte seinen Weg fort.
    »Wohin willst du?«, erklang es hinter ihm.
    »Der Botschafter wird mir erschöpfend Auskunft geben können.«
    »Der Botschafter hat jetzt andere Sorgen, als sich mit einem Maahk zu unterhalten. Die Evakuierung wurde eingeleitet. Das gesamte Personal muss
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