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PR Action 35 Ziel Physiotron

PR Action 35 Ziel Physiotron

Titel: PR Action 35 Ziel Physiotron
Autoren: Perry Rhodan
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zweite Mutantenfähigkeit ein - er ließ den Felsvorsprung, auf dem sein Bruder schräg über ihm und drei, vier Meter weit über dem Boden stand, gefrieren. Die Luft, die den Felsen umhüllte, kühlte rasant ab, das Gestein zersprang, trug Naalone nicht mehr.
    Der Mutant schrie auf. Aber dann ging dieser Aufschrei schon wieder über in ein Lachen. Er hatte seine andere Fähigkeit genutzt und die unter ihm wegbrechenden Brocken telekinetisch wie zu Stufen geordnet, über die er nun zu Borram herabstieg, ehe er sie hinter sich zu Boden fallen ließ, wo sie zerbarsten.
    »Netter Versuch«, meinte Naalone. Und schlug zu, ohne auch nur einen Finger zu rühren.
    Borram fühlte sich wie von einer Eisenfaust getroffen, erst in den Bauch, dann von unten herauf mitten ins Gesicht. Die Wucht warf ihn nach hinten, ließ ihn gegen die Felswand prallen. Er hatte Mühe zu atmen, sah für einen Sekundenbruchteil Sterne, wo keine waren. Blut schoss ihm aus der gebrochenen Nase.
    Aber klar denken konnte er noch.
    Er ließ den Fels unter seinem Bruder gefrieren.
    Der Boden brach ein. Naalone stürzte.
    Borram legte von oben nach.
    Felsregen ging auf Naalone nieder, während er im Aufstehen begriffen war. Erste Brocken, faustgroß, trafen ihn, warfen ihn wieder zu Boden. Bis er die nachfallenden Trümmer mit einem tele-kinetischen Schlag beiseitefegte. Im Dunkeln prasselten sie irgendwo gegen die Höhlenwände.
    Als sei er von Unsichtbaren umzingelt, die mit Steinen nach ihm warfen, sah nun Borram sich Felsgeschossen ausgeliefert, so vielen, dass er nicht alle vor Kälte zerspringen lassen konnte. Im Nu gab es kaum eine Stelle an seinem Körper, die nicht wehtat.
    Dann explodierte Schmerz auch an seiner Stirn. Blut lief ihm in die Augen. Er wischte es fort, während er zugleich in Naalones Gedanken las, dessen nächste Attacke quasi vorhersah und ihr auswich.
    Ein Brocken, der ihn vermutlich zermalmt hätte, krachte dort gegen die Wand, wo er eben noch gestanden hatte.
    Borram musste an ihre Übungskämpfe in der Mutantenschule auf der Venus denken. Schon dort waren sie nie zimperlich miteinander umgesprungen. Zuschauer hatten oft kaum glauben können, dass sie einander nur auf die Probe stellten, dass alles doch nur Spiel war. Und wirklich nur Spaß war es wohl auch nie gewesen.
    Aber erst jetzt war es tödlich ernst zwischen ihnen.
    Naalone wollte ihn umbringen.
    Und ich?, fragte sich Borram, während er über ihnen die Decke gefrieren ließ, blindlings, weil alles da oben im Dunkeln verborgen war.
    Wollte auch er seinen Bruder töten?
    Eine Frage, die Borram sich nicht eindeutig beantworten konnte.
    Er wünschte Naalone nicht den Tod.
    Aber er wollte auch nicht selbst sterben!
    Über ihnen grollte es, als ziehe an nachtdimklem Himmel ein Gewitter auf.
    Und dann zerbrach dieser Himmel -und fiel auf sie herab.
    Borram wusste nicht, ob es allein sein Versuch gewesen war, dort oben etwas einzufrieren und zu lösen, um Naalone damit zu treffen, oder ob sein Bruder genau dasselbe versucht hatte; vielleicht hatte er - oder hatten sie - genau den einen Stein gelöst, der die ganze Felsendecke getragen hatte, und sie so zum Einsturz gebracht...
    Es war egal...
    Sie stürzte ein, und es gab kein Entkommen.
    Naalones telekinetische Kräfte reichten nicht aus für einen Schlag, der alle Trümmer zur Seite gewischt hätte. Und auch gemeinsam konnten sie, die Mutantenschüler, es nicht schaffen, jedes einzelne Trümmerstück kryokinetisch aufs Kom zu nehmen, um sich zu retten.
    Der Felshagel würde sie unter sich begraben, sie erschlagen, alle beide.
    Aber es muss nicht wehtun/, rief Borram stumm in Naalones Kopf hinein.
    Ihre Blicke trafen sich. Plötzlich war es heller ringsum. Licht fiel durch die zerborstene Decke zu ihnen herunter. Als sei »draußen« die Sonne auf gegangen.
    Naalone verstand, was Borram meinte, und Borram brauchte keine Antwort von Naalone, weder eine ausgesprochene noch eine gedachte. Dieser eine Blick genügte, er machte sie im Angesicht des sicheren Tbdes wieder zu Brüdern.
    Blitzartig entzogen sie ihrer beider unmittelbaren Umgebung alle Wärme. Ein Versuch, wie sie ihn noch nie unternommen, noch nie gewagt hatten. Weil er tödlich sein konnte.
    Und er war es jetzt auch ... wie sie es sich erhofft hatten.
    Ihre eigene Körpertemperatur sackte nach unten. Sie gefroren, wurden unempfindlich für jedes Gefühl.
    Und so starben sie wenigstens schmerzlos, als die tonnenschweren Felsmassen das Leben aus ihnen
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