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PR Action 35 Ziel Physiotron

PR Action 35 Ziel Physiotron

Titel: PR Action 35 Ziel Physiotron
Autoren: Perry Rhodan
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einmal vor Augen gehalten wurde. Auch unter ihm hatten Ferronen gelitten - er hatte es nur selten wahrhaben, geschweige denn sich davon aufhalten lassen wollen.
    Macht, daran glaubte er fest, war stets mit Leid verbunden, und wenn man es geschickt anstellte, handelte es sich dabei überwiegend um das Leid und Leiden anderer.
    Jetzt war er selbst ein solcher anderer geworden - für Saquola, der für das Erreichen seiner Ziele jede Hemmschwelle überschritten hatte.
    Eigentlich hätte Tsamal ihn bewundern müssen. Saquola hatte das Potenzial zu einem ganz Großen ...
    Bevor er allzu sehr ins Schwärmen für seinen Peiniger geraten konnte, präzisierte Tsamal: einem ganz großen Tyrannen.
    Und daran war nichts Bewundernswertes, machte er sich durch die tierhaf-ten Impulse hindurch bewusst, die der Symbiont zwischen sein eigenes Denken und Fühlen streute.
    Mit einem Ruck, dessen Heftigkeit und Vehemenz ihn selbst überraschte, richtete der Thort seinen Oberkörper auf. Für einen Moment verschwamm seine Umgebung vor seinen Augen. Aber nur, weil sein Kreislauf verrücktspielte.
    Die Kreatur, die Teil von ihm geworden war, hielt still, als wollte sie ihm kurzzeitig die Illusion geben, wieder ganz und gar Herr seiner selbst zu sein -um dann umso kaltblütiger und hämischer in die keimende Hoffnung hineinzuplatzen und ihn noch rigoroser zu knechten und zu geißeln als zuvor.
    Tsamal spürte und ahnte, dass der Symbiont etwas vorhatte. Aber der Pit-schu war ihm zu fremd, als dass er ihn und sein Vorgehen, seine Beweggründe wirklich verstanden hätte. Tsamal konnte dem Symbionten nur gehorchen, als dessen Werkzeug genau das tun, was der Symbiont selbst nicht vermochte.
    Vielleicht würde sich das irgendwann ändern. Vielleicht würde er den Pitschu verstehen lernen. Aber im Moment konnte er praktisch nur Zusehen, wie der Symbiont ihn benutzte.
    Jetzt ließ er Tsamal die Beine aus dem Bett schwingen und die Füße auf den Boden setzen.
    Dann gewann sein eigener Wille wieder etwas an Macht, und er rief sich die jüngsten Geschehnisse in Erinnerung. Den Kampf mit diesem mechanischen Ding, das sich aus Einzelteilen zusammengefügt und versucht hatte, sie zu attackieren.
    Er wusste nicht, woher es gekommen war. Aber auch mit ihm war Saquola -spielend leicht, wie es schien - fertig geworden. Anschließend war er mit dem Merla-Merqa verschwunden, dem der Angriff offenbar gegolten hatte.
    Möglicherweise war dies Tsamals
    Chance - die einzige, auf die er noch hoffen durfte.
    Vielleicht würde es ihm nicht gelingen, gegen seinen Peiniger vorzugehen. Aber vielleicht würde es ihm wenigstens möglich sein, ihn dazu zu bringen, den alten, müden Thort - mich! - in eine bessere Welt zu befördern.
    Tsamal wollte sterben.
    Der Tod, den Saquola sich so krampfhaft und auf Dauer vom Leib halten wollte, war für den Thort zur größten Sehnsucht geworden.
    Lass mich... gehen - bitte!, flehte er, an die Kreatur gerichtet, die sich in seinem Schädel eingenistet hatte und zur Hälfte darauf hockte wie auf einem Thron. Hab Mitleid ... mit einem armen, alten Mann.
    Er stemmte sich hoch. Stand. Und schlurfte langsam zur Tür, die sich vor ihm öffnete, als wollte wenigstens sie sein aussichtsloses Bemühen unterstützen.
     
    *
     
    Kaum im Transmitterfeld innerhalb des Backups materialisiert, glaubte Perry Rhodan, Saquola zu sehen. Auf den zweiten Blick war der Ferrone mit den schwarzen Haaren jedoch verschwunden
    - vielleicht war er gar nicht da gewesen. Bewusst als Täuschung konnte Rhodan den Eindruck nicht abtun, denn dazu wurde er viel zu sehr überrascht von dem, was um sie herum vorging.
    Es war unmöglich festzustellen, wo im Wanderer-Backup sie herausgekommen waren. Dazu war Rhodan einerseits mit der Örtlichkeit zu wenig vertraut, und zum anderen war es vielleicht gar nicht möglich, mit dieser Örtlichkeit vertraut zu werden.
    Jetzt jedenfalls schien es, als wehrte sich das Backup dagegen.
    Denn es spielte ... verrückt.
    Die Umgebung wechselte unabänderlich. Eben noch sah Rhodan sich, Gorat-schin und Borram inmitten einer Hügellandschaft, im nächsten Augenblick reckten sich ringsum bizarre Dschungelbäume einem unsichtbaren Himmel entgegen, und dann war sekundenlang nichts außer peitschendem Regen um sie herum, durch den man kaum einen Meter weit sehen konnte.
    Ein ungeheurer Donnerschlag krachte, im selben Moment schüttete ein Aufblitzen blendende Lichtfülle über ihnen aus.
    Iwan Iwanowitsch Goratschin musste mehr gesehen
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