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PR Action 24 Kristallschmerz

PR Action 24 Kristallschmerz

Titel: PR Action 24 Kristallschmerz
Autoren: Perry Rhodan
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sich.
    »Wir beobachten alles«, meldete Leutnant Anterso über Funk. »Wenn Sie angegriffen werden ... «
    »Schon gut«, unterbrach Rhodan und ärgerte sich im nächsten Augenblick selbst über den aggressiven Tonfall, den er angeschlagen hatte. »Entschuldigen Sie, Leutnant. Ich danke Ihnen, aber halten Sie sich so lange wie möglich zurück.«
    »So lange wie möglich«, sagte eine andere Stimme, die weicher, einschmeichelnder und dennoch kälter klang. Liarr hörte offenbar mit und demonstrierte wieder einmal, dass sie auf Ekhas die Position der höchstrangigen Politikerin bekleidet hatte.
    Sie klinkte sich mit aller Selbstverständlichkeit in die Einzelfrequenz ein, die nicht für ihre Ohren bestimmt war. »Aber die Zeit wird kommen, in der ich diesen Pseudo-Magadonen-Statuen einige Fragen stellen werde.«
    »Ich bitte Euch um Zurückhaltung, Ultima, auch wenn ich es Euch nicht befehlen kann. Ich betone es nicht gern, aber ich verfüge über größere Erfahrung im Umgang mit fremdartigen Völkern als Ihr.«
    »Ach ja? Und wie viele halbsteinerne Intelligenzen habt Ihr bereits getroffen, Großadministrator?«
    »In etwa so viele wie Ihr«, gab er zu. »Gesteht mir dennoch bitte einige Minuten zu. Wenn ich Hilfe benötige, werde ich mich zuerst an Euch wenden.«
    Da sich die anderen Wesen so langsam bewegten, dass sie noch immer einige Meter entfernt waren, blieb Rhodan die Zeit, weitere Ergebnisse des Mikro-Analysators einzusehen.
    Aufgrund der chemischen und neuro-biologischen Zusammensetzung der Gewebeprobe stand fest, dass die Hellquarze nicht etwa aufgepfropfte Ziergegenstände oder eingelagerte Fremdkörper bildeten, sondern einen unabdingbaren Bestandteil der Stein-Magadonen.
    »Margadonna«, krächzte das Wesen unvermittelt mit schleppender Stimme und lang gezogenen Silben.
    »Magadonen«, wiederholte Rhodan. »Ich kenne Wesen, die sich diesen Namen gegeben haben. Sie ähneln in ihrer Gestalt dem, was ... «
    Eine Folge kehlig-rauer Laute unterbrach ihn. Ein grober Mund bewegte sich langsam im steinernen Antlitz des Wesens. Rhodans Universaltranslator nahm das Sprachmaterial auf und analysierte es. Damit war der erste Schritt für eine künftige Verständigung getan.
    Im selben Moment ploppte es neben dem Terraner, das typische Geräusch, mit dem ein Teleporter materialisierte.
    Rhodan wirbelte herum und riss einen Strahler heraus. Lok-Aurazin, dachte er. Die schiere Möglichkeit jagte einen Adrenalinstoß durch seine Adern.
    Doch es war nicht der Magadone.
    Jemand völlig anderes war zu ihm teleportiert.
    Genauer gesagt zwei Menschen, die er niemals auf diesem Planetoiden inmitten des Demetria-Sternhaufens erwartet hätte, Tausende Lichtjahre von dem Ort entfernt, an dem er sie zum letzten Mal gesehen hatte. Er hatte nicht einmal gewusst, ob sie überhaupt noch lebten nach jenen dramatischen Minuten im einstürzenden Kristallschacht auf dem Opulu im Naral-Sys-tem.
    »Es besteht keine Gefahr für Sie«, sagte Betty Toufry. »Tanisha und ich werden Sie ganz gewiss nicht angreifen.«

3.
    17. Juni 2167,
    16 Uhr
    Eine Erschütterung durchlief den Boden, Rhodan spürte deutlich die Vibrationen.
    »Sie kämpfen.« Das elfjährige Mädchen sprach mit jener emotionslosen, unnatürlichen Stimme, die Rhodan nur zu gut kannte.
    Entsetzt blickte der Terraner auf Tanishas Stirn. Ein Hellquarz in ihrer Stirn berührte fast die Innenseite der Sichtscheibe ihres Helms. Er saß über der Nasenwurzel - fast exakt derselbe Anblick wie noch vor wenigen Tagen auf Ekhas, ehe Tanisha und Betty den Kristall gewaltsam entfernt und der jungen Mutantin damit eine fast tödliche Verletzung zugefügt hatten.
    Und doch sah der Stein ein klein wenig anders aus, schien etwas kleiner. Wie war es dazu gekommen, dass sie erneut einen Hellquarz trug?
    Das war nur eine der vielen Merkwürdigkeiten und Fragen, die auf Rhodan einstürmten. Wieso tauchten die beiden ausgerechnet im Desert-System auf? Wie waren sie hierhergekommen?
    In die Verwirrung mischte sich unendliche Erleichterung darüber, dass Betty und Tanisha überhaupt noch lebten. Rhodan war nie sicher gewesen, ob sich die beiden Mutantinnen aus dem einstürzenden Kristallschacht hatten retten können oder ob sie von den Trümmern erschlagen worden waren.
    Für seine Fragen war später noch Zeit. Jetzt zählte die Gegenwart.
    »Sie kämpfen«, wiederholte Tanisha. Dir Blick ging ins Leere, sie starrte stur geradeaus.
    Rhodan wusste, dass das Mädchen nicht mehr es selbst war -
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