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PR Action 22 Feinde Des Lebens

PR Action 22 Feinde Des Lebens

Titel: PR Action 22 Feinde Des Lebens
Autoren: Perry Rhodan
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Tanisha schläft, und wir gehen nicht weit fort.«
    Der Gedanke, Tanisha allein lassen zu müssen, gefiel mir nicht. Aber sie schlief wirklich fest und würde aufwachen, wenn sich jemand an ihr zu schaffen machte. Weit und breit war niemand zu sehen, der eine Gefahr darstellte - eigentlich war gar niemand zu sehen.
    Überdies konnte ich einfach ab und an kurz nachspüren, ob ich ihre Gedanken hören konnte. Wenn sie aufwachte, würde ich das bemerken. Davon ahnte Tadran nichts. Und er wusste nichts davon, dass ich als Telekinetin weder unbewaffnet noch ungefährlich war. Also folgte ich ihm.
    *
    Er hatte recht. Wir mussten nicht länger als fünf Minuten gehen, bis wir auf einer Anhöhe in etwa dreihundert Metern Entfernung ankamen. Vor uns fiel der Boden fünf- oder sechshundert Meter steil nach unten ab. Man konnte von hier aus einen weiten Blick auf ein Tal werfen, das sich bis zum Horizont vor uns ausdehnte.
    »Das ist eines jener Täler, die zum Himmelstal führen«, begann Tadran. »Im Himmelstal liegt Tarkal, die Hauptstadt von Tarkalon. Entstanden ist das Tal vor über zehntausend Jahren im Krieg gegen die Methans. Es hat über viertausend Jahre gedauert, bis sich die ersten Tarkas nach dem Krieg daranmachen konnten, das Tal zu besiedeln. Weitere sechstausend Jahre haben wir gebraucht, um diesen Planeten zu dem zu machen, was er war. Jetzt schau!«
    Ich schaute. Die Landschaft war wundervoll. Unten wand sich ein blauer Fluss durch das üppige Grün. Doch so weit das Auge streifte, erblickte ich immer wieder schwelende Brände, Dunstwolken, die über Dörfern und kleinen Siedlungen lagen. Kein Fahrzeug war zu sehen, weder auf dem Boden noch in der Luft.
    Tadran deutete mit dem Arm zum Horizont. »Dort hinten, am Fuß des Barrat, liegt Tarkal, unsere Hauptstadt. Oder zumindest lag sie dort noch vor fünf Tagen. Seitdem habe ich nichts mehr von ihr gehört.«
    Ich ließ das Panorama auf mich wirken. Dies war einst eine aufstrebende Welt gewesen. Perry Rhodan war hierher-
    gekommen, um einen Staatsbesuchzu absolvieren.
    Rhodan ... Ich verdrängte den Gedanken; ich hatte mich primär um Tanisha zu kümmern. Für den Chef konnte ich im Moment nichts tun. Leider.
    Tarkalon war eine Welt arkonidischer Kolonisten. Der Planet hatte einen Bürgerkrieg hinter sich, als Rhodan hierhergekommen war. Scheinbar hatte er in den letzten vierzehn Jahren eine gewisse Stabilität erreicht. Und jetzt? Was ich sah, waren die Spuren von Vernichtung und Flucht, nicht die Anzeichen einer sich entwickelnden Welt.
    Auf einmal spürte ich, dass Tanisha sich regte. Ihre Gedanken waren nicht klar; sie war noch nicht ganz wach, aber es konnte nicht mehr lange dauern, bis sie sich umschaute und feststellte, dass sie allein war. Das wollte ich nicht.
    »Lass uns umkehren und nach Tanisha schauen. Dabei können wir uns unterhalten.«
    Widerspruchslos folgte er mir.

3. Tanisha, Betty, Tadran
    Ich lag in meinem Bett. Die Decke war wohlig warm. Warum hatte mich keiner geweckt? Es war doch schon helllichter Tag. Gleich würde mein Stiefbruder mich wecken kommen - oder Mutter, was viel schlimmer war. Der Gestank nach schalem Alkohol stieg mir wieder in die Nase.
    Nein, das war es nicht; es roch nach Rauch.
    Rauch. Asche.
    Keine Mutter würde mich wecken kommen, kein Grishen mich mit seinem Lachen begrüßen. Beide waren tot, vor einer Woche waren sie bei dem Überfall der Posbis ums Leben gekommen. Ich war noch am Leben. Aber was für ein Leben war das. Wie hatten sie gesagt - ich hatte noch Restsubstanzen kristalliner Art im Körper.
    Die Opulu. Tarkalon. Posbis. Rhodan. Betty.
    Betty?
    »Ruhig. Ich bin bei dir.« Ich öffnete die Augen. Bettys Gesicht war dicht vor meinem. Dann streckte sie die Arme aus. Ich warf mich fast nach vorne, vergrub mein Gesicht an ihren Brüsten, umklammerte ihren Körper und ließ die Tränen fließen.
    Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Keinesfalls hatte ich damit gerechnet, dass Tanisha sich ohne Vorrede in meine Arme werfen würde. Mir war es fast peinlich, vor Tadran wie eine Mutter auszusehen, die ihr weinendes Kind in den Armen hielt.
    Aber war es nicht genau das, was ich gerade tat? Tanisha hatte ihre Familie vor wenigen Tagen verloren. Sie hatte Dinge gesehen, die mancher Erwachsene nicht hätte ertragen können, ohne daran zu zerbrechen. Sie hatte übersinnliche Fähigkeiten an sich akzeptiert, für die mancher Mensch eine Hand oder ein Auge gegeben hätte.
    Während andere Menschen scheu und
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