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PR Action 22 Feinde Des Lebens

PR Action 22 Feinde Des Lebens

Titel: PR Action 22 Feinde Des Lebens
Autoren: Perry Rhodan
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werden.«
    »Richtig.«
    »Und wenn ich beim Bürgerkrieg auf der richtigen Seite gestanden hätte, wäre vielleicht ein Platz für mich frei, oder?«
    Jetzt war alles Kämpferische aus der jungen Frau gewichen. Ihre Schultern sackten herab, sie veränderte ihre Standposition und schob das linke Knie ein wenig nach vorne, so dass sie nun nicht mehr aussah, als wäre sie auf dem Sprung.
    Ihre Stimme wurde leiser. »Wir sind alle des Kämpfens müde.«
    Zum Glück hielt Ta dran jetzt den Mund. Mein neuer Bekannter schien nicht über großes diplomatisches Geschick zu verfugen. Erkannte er nicht, dass er die Situation immer wieder schlimmer machte, da sie gerade damit angefangen hatte, ihm mit ihren Worten eine Brücke zu bauen?
    Die Soldatm wandte sich mir zu. »Du musst schnell zu deinem Fahrzeug. Wir werden in wenigen Minuten losfahren und uns nicht darum kümmern, wer zurückbleibt.«
    »Danke, aber ich weiß mir zu helfen.« Nach den Raumanzügen fragte ich vorsichtshalber gar nicht.
    Sie schaute auf Tanisha. »Gehört ihr zusammen?«
    »Ja.«
    »Ist sie deine Tbchter?«
    »Beinahe.« Einen Moment lang fühlte ich in diese Antwort hinein. »Ja, beinahe.« Beim zweiten Mal klangen diese Worte noch glaubhafter als beim ersten Mal.
    Die Soldatin würdigte Tanisha keines zweiten Blickes. Sie grüßte noch einmal kurz, dann drehte sie sich um und ging. Ich erhob mich und schaute ihr nach. Sie schaute sich nicht nach uns um.
    Tadran stellte sich neben mich und legte mir kurz die Hand auf den Arm. »Ich weiß, was du denkst. Ich hätte höflicher sein sollen. Ich bin ihr dankbar, dass sie mich nicht erneut verhaftet oder gar erschossen hat, weil ich war, was ich war, und bin, was ich bin.«
    »Was meinst du?«
    »Ich kenne sie. Sie heißt Bahnila. Wir haben zusammen gespielt, als wir Kinder waren. Wir werden einander jetzt nicht töten, wenn wir Erwachsene sind. Sie hat für mich getan, was sie konnte - jetzt muss ich für mich selbst sorgen.«
    Seine Wangenknochen traten fast weiß unter der Haut hervor. Außerdem kämpfte er mit seinem hektisch hüpfenden Adamsapfel, als könnte er sich nicht entscheiden, ob er reden, schreien oder weinen sollte. Sie hätten sich zum Abschied umarmen, vielleicht davon sprechen sollen, dass sie ihr Dorf grüßten wollten, wenn sie wieder heimkamen. Nichts davon war geschehen.
    Was immer hier in den letzten Jahren passiert war - ich konnte es zu verstehen versuchen, aber gelingen würde es mir nicht.
    Die Gleiter waren inzwischen beladen. Ein älterer Offizier sprang vom ersten Fahrzeug ab und begann hektisch mit den Armen zu wedeln. Sein Gleiter ließ den Motor an, er rief: »Abfahren!« und zog sich hoch.
    Die ersten Fahrzeuge setzten sich in Bewegung. Der Offizier signalisierte immer noch aus der aufgehaltenen Tür. Das Letzte, was wir sahen, war sein winkender Arm. Dann verschwanden sie in einer Wolke aus Staub.
    Tadran wandte sich wieder mir zu. »Jetzt habe ich alle Zeit der Welt für dich und deine Fragen - Zeit bis zum Ende unseres Lebens, was wahrscheinlich nicht mehr allzu lange ist.«
    *
    Tanisha lag immer noch auf den Decken. Doch in den letzten Minuten hatte sie sich ein paarmal unruhig bewegt. Es wirkte nicht wie eine Ohnmacht, sondern eher wie ein Erschöpfungsschlaf. Ich hatte bei meiner Offiziersausbildung mehrmals Kurse in Erster Hilfe besucht, die mir jetzt zugutekamen. Wahrscheinlich sollte man für die Empfänger von Zellduschen einführen, dass diese Kurse alle 50 Jahre aufgefrischt werden.
    Tanisha sah zwar wie ein Kind aus, aber sie war stärker, als ein erster Blick auf ihren zerbrechlich wirkenden Körper ahnen ließ. Tadran kümmerte sich rührend um sie. Er hatte ihr die Decke unter dem Kopf zu einem Kissen gefaltet und sie immer wieder zugedeckt, wenn sie sich beim Umdrehen aufzudecken drohte.
    »Warum sind die anderen auf der Flucht?«
    »Du weißt es nicht?« Tadran klang ungläubig
    Scheinbar hatte ich etwas Wichtiges verpasst.
    »Ich habe mich die letzten Tage um Ta-nisha gekümmert und wenig von dem mitbekommen, was um uns herum passiert ist.«
    Er schaute mich ausgesprochen skeptisch an, glaubte mir offensichtlich kein Wort.
    »Dann lasst mich zeigen, was um euch herum passiert ist.« Er beugte sich zu Ta-nisha hinunter, deckte ihren Körper noch einmal ordentlich zu und machte dann Anstalten, zu gehen.
    »Wo willst du hin?«
    »Folge mir einfach. Wir sind in einer Viertelstunde zurück. Alles, was ich dir sagen könnte, kann ich viel besser zeigen.
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