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PR Action 22 Feinde Des Lebens

PR Action 22 Feinde Des Lebens

Titel: PR Action 22 Feinde Des Lebens
Autoren: Perry Rhodan
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was der Bürgerkrieg nicht geschafft hatte, hatten die letzten Tage zerstört.
    Immer wieder kamen wir an liegen gebliebenen Fahrzeugen vorbei. Einige waren Opfer der Kämpfe - ausgebrannte Wracks, geplündert wegen Ersatzteilen und in der Hoffnung, dass noch etwas Wertvolles in ihrem Skelett versteckt sein könnte. Einige waren aber einfach ohne die Hoffnung auf Ersatzteile oder Batterien zurückgeblieben.
    Es war später Nachmittag, als wir an
    einem Gleiter vorbeikamen, der - der Aufschrift nach - einmal Lebensmittel transportiert hatte. Prüfend schaute Tadran sich um. »Wir können hier auf die Dämmerung warten. Der Innenraum gibt uns Schutz für die Nacht und vielleicht ein wenig Wärme. Die werden wir bitter nötig haben ... «
    Prüfend schaute ich zum Himmel hoch. Noch war nichts von einer Verdüsterung der Sonne zu erkennen. Aber wir wussten, dass wir nur noch weniger als eine Stunde hatten. Einen anderen Unterschlupf zu erreichen war unrealistisch. Tanisha bekundete zwar lautstark, dass sie noch lange so weitergehen könnte, doch ich war mir sicher, dass sie am Ende ihrer Kräfte war.
    Wir suchten Feuerholz. Ich hatte Glück. Einige Pappkartons waren offensichtlich von Gleitern heruntergeworfen worden, um diese zu erleichtern. Als ich sicher war, dass Tadran mich nicht beobachtete, hob ich die Kartons einen nach dem anderen telekinetisch in die Luft und riss die Verpackungsbänder herunter. Kaskaden von Trivids, elektronischen Bauteilen und Datenspeichern landeten am Straßenrand, damit wir die Verpackung für das Feuer nutzen konnten.
    Tanisha sammelte Unterholz und Zweige ein, während Tadran den Laderaum des Gleiters reinigte, das Führerhaus untersuchte und alles an sich nahm, was nach brennbarem Material aussah. Am Ende hatten wir einen beeindruckenden Stapel aus Kartonagen, Holz, Sitzpolsterfetzen, Blättern und Gesträuch zusammen, der mithilfe von Tadrans Feuerzeug bald ein Feuer erzeugte, das zwar schwelte und stank, aber Licht und Wärme versprach.
    Wir setzten uns eng um das wärmende Feuer und warteten. Es war Tanisha, der auffiel, dass es auf einmal merkwürdig still wurde. Keine Vögel waren am Himmel zu sehen, kein Geraschel und Geknister wies auf die Anwesenheit von kleinen Tieren hin.
    »Gleich ist es so weit«, meinte Tadran. Er deutete nach oben. Noch war nichts zu sehen - doch, da, ein kleiner schwarzer Punkt schien sich vor die Sonne zu schieben.
    »Was ist das?« Es sah aus wie eine beginnende Sonnenfinsternis, doch das war auf Tarkalon wegen der Größe der Monde eigentlich unmöglich.
    »Der Feind des Lebens«, antwortete Tadran nur ominös.
    Weiter und weiter schob sich der schwarze Schatten vor die Sonne. Auf einmal bemerkte ich, wie eine lähmende Müdigkeit sich in meinen Knochen breitmachte. Dieses Gefühl kannte ich, hatte ich es doch in den letzten Tagen schon mehrere Male erlebt.
    Tanisha durchbrach das Schweigen. »Es ist ein Opulu.« Gebannt schaute sie nach oben.
    Ein trockenes Würgen sorgte dafür, dass ich meinen Blick von der sich verdüsternden Sonne hob. Tadran saß vornübergebeugt am Feuer. Seine Hände waren zu Krallen verformt, die sich in seinen Magen zu rammen schienen. Seine Gesichtshaut war bleich, Schweißperlen bildeten sich auf Stirn und Hals.
    Dann beugte er sich zur Seite. Er übergab sich in einer Folge von röchelnden und immer wieder von heftigem Luftholen unterbrochenen Anfällen auf den Boden. Ich rutschte etwas näher zu ihm herüber. Helfen konnte ich ihm nicht.
    Müdigkeit überkam mich, eine schreckliche Mattheit legte sich über meinen Verstand. Selbst eine relativ unsterbliche Mutantin ist gegen Kopfschmerzen nicht gefeit. Schlimmer war für mich, dass ich meine übersinnlichen Fähigkeiten unter dem Einfluss der Strahlung des Opulu nicht mehr anwenden konnte.
    Natürlich sah ich, dass es Tadran schlecht ging. Aber ich konnte es nicht spüren.
    Ich legte ihm die Hand auf die Schulter und redete beruhigend auf ihn ein. Sein Brechreiz schien nicht nachzulassen, aber sein Magen war bald leer, und er spuckte nur noch ab und an Galle aus. Es stank überall nach Erbrochenem und kaltem Schweiß. Das Schlimmste war vorbei. Jetzt kamen nur noch Müdigkeit, Schwäche und Schlaf.
    »Betty ...«Ich fuhr herum. Tanisha hatte Tränen in den Augen, die sie wegzu-blinzeln suchte. Immer versuchte sie, nicht das Kind zu sein, als das sie alle sahen.
    »Warum tut er das?«
    Sie meinte nicht Tadran. Sie meinte den Opulu-Mond, der offensichtlich Position über
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