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PR Action 22 Feinde Des Lebens

PR Action 22 Feinde Des Lebens

Titel: PR Action 22 Feinde Des Lebens
Autoren: Perry Rhodan
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Tarkalon bezogen hatte, um diesen Planeten zu bestrafen. Er kam nicht tief genug, um zu töten, aber doch nahe genug, um zu quälen.
    »Ich weiß es nicht. Ich weiß es wirklich nicht. Er scheint gegen alle Todbringer kämpfen zu wollen.«
    »Wir müssen ihm sagen, dass er einen Fehler macht. Wir müssen es ihm sagen ...«
    »Ja, das werden wir. Ich verspreche es.«
    Tanisha lächelte mich glücklich an. Dann sank ihr Kopf auf meinen Oberschenkel, und sie versank in einem bleiernen Schlaf.
    Rechts von mir hatte Tadran aufgehört, dieses trockene Würgen von sich zu geben. Immer wieder versuchte er, sich aufzuraffen, um nach dem Feuer zu schauen. Aber die Müdigkeit wurde Herr über ihn. Er krümmte sich ein letztes Mal zusammen und versank dann in Schlaf.
    Auch ich hatte mit der Erschöpfung zu kämpfen. Aber irgendetwas gab mir Kraft. Ich verfügte nicht über einen Zellaktivator wie der Großadministrator -aber ich hatte eine Zelldusche und die Erfahrungen von 200 Jahren Leben. Ich wusste, zu was mein Körper in der Lage war. Ich sah nicht so aus, aber ich war zäh und sehr, sehr dickköpfig.
    Ich hatte versprochen, mich um das Mädchen zu kümmern - die junge Frau, die so viel in den letzten Tagen verloren hatte. Ihre kleine Familie war ausgelöscht worden, ihr Heimatplanet hatte schreckliche Umbrüche erlebt, sie war auf einmal nicht mehr nur Tanisha - denn sie hatte mit den Opulu fremdartige Wesen kennengelernt, für die sie mehr zu sein schien als ein einfaches Mädchen.
    Auf der anderen Seite schlief der junge Wolkenreiter. Ein Opfer eines von politischen Auseinandersetzungen gebeutelten Planeten, der vor wenigen Tagen zudem Ziel eines Posbi-Angriffs geworden war. Und jetzt stand der Opulu-Mond am Himmel und verdunkelte die Sonne.
    Das Gestirn strahlte keine Wärme aus. Ich wusste, dass wir nicht auf einer sonnenlosen Welt erfrieren würden. Eine Sonnenfinsternis war eine Angelegenheit von ein paar Minuten. Aber diese Minuten weckten in Menschen eine ursprüngliche Angst; die Angst davor, dass die Sonne ganz verlöschen könnte.
    Ich versank in einem tiefen traumlosen Schlaf.

5. Betty Toufry: 13. Juni 2167, nachts
    Als ich die Augen wieder aufschlug, war es dunkel. Im ersten Augenblick erschrak ich. Die Sonnenfinsternis musste doch längst vorbei sein! Würden wir doch auf einem sonnenlosen Felsbrocken erfrieren, weitab von meiner Heimat und ohne jenen Menschen helfen zu können, die vom Opulu-Mond bedroht wurden?
    Aber es war nicht ganz dunkel. Nur im Moment des Erwachens war mir das Halbdunkel als Dunkel erschienen, die Kälte der Nacht als die Kälte einer sonnenlosen Welt. Das Feuer brannte und spendete immer noch Wärme und Licht.
    Und ich hörte wieder Geräusche in der Nacht. Da war nicht nur das Knacken des Holzes, das sanfte Atmen von Tadran und Tanisha. Da waren Geräusche von kleinen Tieren, die auf der Suche nach Beute umherirrten. Da war das Rufen von Vögeln in der Luft. Und das am wolkenlosen Himmel deutlich zu sehende Sternenzelt wölbte sich über uns.
    Es war Nacht, und ich kam mir im ersten Moment vor wie damals im Zelt.
    »Bist du wach?«, fragte mich Tanisha leise.
    Ich hatte gar nicht wahrgenommen, dass sie wach war. Sicherlich war das noch ein Rest der Ermattung durch den Opulu. Leise antwortete ich ihr: »Ja. Ein wenig.«
    »Ich auch. Schläft Tadran noch?«
    Ich schaute nach rechts. Der junge Wolkenreiter lag zusammengekrümmt nahe am Feuer. Seine Atemzüge gingen regelmäßig.
    »Er schläft. Ich hoffe, dass es ihm morgen früh besser geht.«
    Schweigen. Ich überlegte, ob ich mich hier hinlegen sollte oder mit Tanisha in den Gleiter umziehen. Dann dachte ich wieder an den Sternenhimmel ...
    »Betty, darf ich dich etwas fragen?«
    »Ja. Was du willst.«
    »An was hast du gerade gedacht?«
    »Wie kommst du auf diese Frage?«
    »Du hast eben das erste Mal verträumt ausgesehen. So kenne ich dich nicht ... «
    Dieses kleine Biest. Hatte ich wirklich verträumt vor mich hin geschaut, so wie eine Frau, die sich an die schönen Tage ihrer Jugend erinnerte? Erinnerungen, gefüllt mit Romanzen am Lagerfeuer?
    Aber warum sollte ich sie jetzt belügen?
    Ein weiteres Mal schaute ich zu Tadran hinüber, aber dieser schlief tief und fest. Sein Magen war leer, sein Schlaf war unruhig, aber tief.
    »An was ich gerade gedacht habe ... Ich war mit meinen Eltern nie zelten. Mein Vater war Wissenschaftler, und er starb, als ich noch ein Kind war. Das hab ich dir ja erzählt, vor ein paar Tagen, unten,
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