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PR Action 09 Der Zündermutant

PR Action 09 Der Zündermutant

Titel: PR Action 09 Der Zündermutant
Autoren: Perry Rhodan
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die zuletzt aufgetaucht sind, haben die Roboter angegriffen. Die sind erstmals beschäftigt.« Rhodan machte eine kurze Pause. »Nun habe ich zwei Fragen an Sie. Erstens: was ist mit Ihren Beinen geschehen?«
    Iwan schluckte. »Ich glaube, wir erhielten einen Schlag auf die Wirbelsäule, als wir den Angreifer zündeten, der zwischen uns aufgetaucht ist.«
    »Aber das sollte ein Arzt heilen können«, warf Iwanowitsch ein.
    »Was ich sehr hoffe«, versetzte Rhodan. »Zweitens: Wie um alles in der Welt kommen Sie darauf, dass ich Sie als Waffe sehen würde?«
    »Eigentlich .«, begann Iwan stockend.
    »Ja?«, fragte Rhodan und versuchte, keinen drängenden Unterton in seine Stimme zu legen.
    »Eigentlich geht es um ein Märchen, Sir!«
    »Ein Märchen?«, fragte Rhodan überrascht. »Erzählen Sie es mir. Bitte.«
    »Jetzt?«, fragte Iwan.
    »Jetzt!«, sagte Rhodan hart. »Ich möchte endlich wissen, was vor sich geht. Ich will es verstehen.«
    Eine Welle rollte herein. Mit der rechten Hand ergriff Rhodan Goratschins Brustteil, die andere schob er unter die beiden Köpfe und hob sie soweit aus dem Wasser, dass sie nicht überspült wurden.
    »Das Märchen handelt vom Meeresungeheuer Zarporikova«, sagt Iwan zögernd, sprach denn aber immer schneller, emotionaler. »Es hatte mit den Menschen eines Fischerdörfchens einen
    Handel abgeschlossen, von dem beide Seiten profitierten: Die Menschen gaben Zarporikova die Hälfte ihres reichhaltigen Fanges, damit sie sich und ihre heranwachsende Brut ernähren konnte. Im Gegenzug beschützte das Ungeheuer das Dorf vor streunenden Marodeuren und den Franzmännern. Das ging jahrelang gut, bis ein besonders harter und langer Winter die Vorräte zur Neige gehen ließ. Die Menschen berieten sich und kamen überein, dass sie Zarporikova und deren Brut nicht mehr ernähren wollten. Da sie aber wussten, dass das Ungeheuer dies nicht akzeptieren würde, legten sie ihre Wertsachen zusammen und heuerten damit einen Helden an, von dem gesagt wurde, dass er stärker sei als hundert Mann. Der Held erkundete die Höhle des Ungeheuers, doch darin fand er es nicht, sondern nur seinen Nachwuchs. Mit wenigen Schwerthieben tötet er die Brut. Er bemerkte nicht, dass in dem Moment Zarporikova zurückkehrte. In der grenzenlosen Verzweiflung über den Tod ihrer Kinder tötete sie den Helden. Daraufhin griff sie das Fischerdorf an, um es dem Erdboden gleichzumachen. Die tapfere Mariya, ein kleines Mädchen des Dorfes, trat Zarporikova mutig entgegen, um sie zu besänftigen. Doch das Ungeheuer kannte keine Gnade und zerriss Mariya in der Luft. Die wenigen überlebenden Menschen flohen daraufhin aus dem zerstörten Dorf und kehrten nie wieder zurück.« Iwan blickte heftig atmend in Rhodans Augen. »Damit endet das Märchen.«
    Rhodan runzelte die Stirn. »Die Geschichte hat ja gar kein Happy End«, sagte er langsam.
    »Genau. Der Held hätte das Monster töten sollen, nicht umgekehrt!«, stieß Iwan düster aus. »Alles wäre gut gewesen, wenn das Monster gestorben wäre.« »Und Zarporikova war wirklich ein Monster?«, fragte Rhodan sanft. »Sie hat nur für ihre Kinder gesorgt. Die Menschen haben den Vertrag zwischen ihnen gebrochen und ihre Kinder umgebracht. Sie haben also wie Monster gehandelt!« Rhodan wartete kurz, während das Echo einer weiteren Explosion von den Felswänden zurückgeworfen wurde. »Die Menschen haben Zarporikova benutzt. Als sie sich dies nicht mehr leisten konnten, wollten sie sie töten lassen.«
    »Iwanowitsch war immer zu dumm, um diese Geschichte so zu interpretieren«, sagte Iwan.
    »Heh!«, stieß dieser aus.
    Rhodan lächelte flüchtig und blickte wieder auf die Dunstzone, in der die Kämpfe unsichtbar für die drei Menschen weitergingen. »Ich hätte ein Ende vorgezogen,« sagte er dann sinnierend, »in dem die Menschen und . die Monster gelernt hätten, miteinander zu leben. In gegenseitigem Respekt vor dem Leben der anderen.«
    »Menschen fürchten Monster«, sagte Iwan dumpf. »Sie fürchten Andersartige.«
    »Wir stehen erst am Anfang, Iwan. Iwanowitsch. Ich verspreche Ihnen, es wird eine Zeit kommen, in der Menschen andere nicht mehr nach dem Aussehen beurteilen werden.« Iwan blickte Rhodan traurig an. »Solange die Monster einen Zweck erfüllen, werden sie halt geduldet. Da ist es einfacher, über Äußerlichkeiten hinwegzusehen.«
    »Vielleicht sollten wir den Begriff >Monster< fallen lassen. Ein furchterregendes Aussehen macht niemanden zum Monster.« Er
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