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PR Action 09 Der Zündermutant

PR Action 09 Der Zündermutant

Titel: PR Action 09 Der Zündermutant
Autoren: Perry Rhodan
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sahen Olga unglücklich an. »Sind wir wie Zarporikova?«, fragte Iwan mit brüchiger Stimme.
    Tantchen Olgas Gesicht erstrahlte wärmer als das Kaminfeuer. »Nein, ganz bestimmt nicht. Ihr seid genau das Gegenteil von Zarporikova.« Sie stand auf und steckte das Buch zurück ins Regal.
    »Ungeheuer denken nicht an andere. Sie können kein Mitleid empfinden. Das macht sie zu Ungeheuern. Nicht ihr Äußeres!« Sie beugte sich zu Goratschin herunter und strich mit ihren warmen, faltigen Händen über beide Köpfe.
    »Und nun schaut eure Tränen an, Jungchens. Sie sickern direkt aus euren kleinen Seelen. Wenn ihr einmal Zutrauen gefasst und jemand hereingelassen habt in euer großes Herz, wird er immer darin wohnen bleiben. Ihr seid etwas ganz Besonderes, meine Jungen. Ganz bestimmt keine Ungeheuer. «
    Vier zwar noch feuchte, dafür aber glücklich strahlende Augen blickten sie an.
    »So«, sagte Tantchen Olga. »Nachdem dies nun geklärt ist, mache ich euch zwei schöne große Tassen warme Milch mit Honig.«
    *
    Undurchdringliche Schwärze umgab Iwan Iwanowitsch Gorat-schin. Es gab keine Farben, keine Formen, und vor allem gab es keine Anhaltspunkte, um herauszufinden, wie schnell sie versanken.
    Obwohl sie stattliche 193 Kilo Lebendgewicht auf die Waage brachten, versanken sie keineswegs wie ein Stein. Ihre kräftige und großgewachsene Statur kam ihnen im Sinne des Auftriebsgesetzes entgegen.
    Wenn wir die Wasserverdrängung noch ein wenig steigern könnten, überlegte Iwanowitsch. Dann sollten wir eigentlich ...
    »Weshalb hast du die Zarporikova erwähnt, Brüderchen?«, unterbrach Iwan den Gedankengang. Seine Stimme klang hohl und nachdenklich zugleich.
    »Erinnerst du dich daran, was Tantchen Olga uns damals beigebracht hat?«, fragte Iwanowitsch.
    Iwan sagte nichts, aber Iwanowitsch hörte ihn deutlich schlucken.
    »Der Chef sieht uns nicht als Ungeheuer. Im Gegenteil! Rhodan ist einer der wenigen, die uns so akzeptieren, wie wir sind. Ich kann verstehen, dass dich der Fürst beeindruckt hat. Wir gleichen uns auch in dieser Hinsicht, Brüderchen.«
    Iwanowitsch holte kurz Luft. Die Situation wurde von Sekunde zu Sekunde unangenehmer, doch er fühlte, dass es wichtig war, die Angelegenheit hier und jetzt zu klären.
    »Aber nur wegen ein paar schöner Worte dürfen wir doch nicht den Glauben an den Mann verlieren, der uns nicht nur aus der Unterjochung des Overhead befreit hat, sondern uns darüber hinaus die Möglichkeit gegeben hat, in unserem Leben viel Gutes zu tun. Vielen Lebewesen zu helfen.«
    Iwan schwieg.
    »Nur weil er das Wort Mutant benutzt hat, urteilt er nicht schlecht über uns, wie uns das der Fürst denken lassen will. Der Begriff hat sich halt so eingebürgert. Sogar Gucky nennen sie einen Mutanten, obwohl seine Fähigkeiten nicht durch verändertes Erbgut zustande kamen.«
    Stille.
    »Iwan?«, sagte Iwanowitsch.
    »Darum geht es doch gar nicht!« platzte es aus seinem Bruder heraus. »Sondern darum, dass wir nichts anderes sind als eine Waffe in der Hand eines Mannes, der seine - hehren? - Ziele verfolgt. Was hat sich schon groß geändert, seit wir im Dienste des Overheads standen?«
    »Aber Brüderchen, das kannst du doch nicht ...«, begann Iwanowitsch.
    Iwan unterbrach ihn barsch. »Doch, das kann ich. Aber dafür haben wir nun keine Zeit. Wir müssen wieder ‘rauf zu Rhodan. Er braucht seine Waffe.«
    Iwanowitsch holte Luft für eine scharfe Entgegnung, doch er sah ein, dass sie dies wahrlich bei einer anderen Gelegenheit klären mussten. »Wenn wir den Prallschirm vergrößern«, presste er stattdessen heraus, »sollten wir eigentlich genügend Auftrieb erhalten, um aufzusteigen.«
    »Klingt nach einem guten Plan, Bruder. Versuchen wir’s!«
    Tausend Gedanken schossen durch Iwanowitschs Gehirn, während er am Anzug die nötigen Einstellungen vornahm. Wie konnte er es anstellen, dass Iwan seine Meinung änderte? Und vor allem ... Falls Rhodan etwas zustoßen sollte ... Dieser Gedanke war zu ungeheuerlich, als dass Iwanowitsch ihn zu Ende denken wollte.
    *
    Perry Rhodan machte sich schwere Vorwürfe, dass er Goratschin nicht früher zu Hilfe geeilt war. Er hatte sich zu sehr daran gewöhnt, dass sich der doppelköpfige Mutant dank seiner tödlichen Gabe aus fast jeder Situation befreien konnte. Ihm -gerade ihm! - hätte früher bewusst werden müssen, dass Gorat-schin im dichter werdenden Nebel seine Zünderfähigkeit nur beschränkt einsetzen konnte.
    Rhodan aktivierte das Funkgerät,
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