Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Action 07 Aufstand Der Grall

PR Action 07 Aufstand Der Grall

Titel: PR Action 07 Aufstand Der Grall
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
gesprungen. Ob sie damit aber tatsächlich etwas gewonnen hatten, blieb abzuwarten. Noch immer irrten sie durch die labyrinthartigen Gänge der Brutkammer, wagten sich in Räume vor, die sich alle ähnelten, ähnlich düster waren, ähnlich beklemmend. Und mehr als einmal trafen sie auf Geschöpfe, die kein anderes Ziel zu kennen schienen, als sich ihnen sofort in den Weg zu stellen und sie zu attackieren.
    Ihr Weg durch die Station war geprägt von Schusswechseln, Zerstörungen von Inventar und dem ein oder anderen grausigen Intermezzo.
    Einmal hatte die Druckwelle einer Explosion, in der ein weiterer Wächterroboter vergangen war, mehrere mit gelartiger Flüssigkeit gefüllten Behälter zu Bruch gehen lassen. Halbfertige Androiden waren herausgeschwemmt, während das zähschleimige Gel über die Asiatin spritze. Verzweifelt hatte Zhou versucht, es sich aus dem Gesicht zu wischen, doch die Flüssigkeit
    hatte Fäden gezogen - als sei sie lebendig und versuche mit aller Gewalt, sich an ihr festzukrallen. Jiang glaubte nicht, dass sie dieses Bild jemals wieder ganz aus ihrem Gedächtnis würde verbannen können.
    »Wir schaffen es nicht! Die Zeit arbeitet gegen uns! Wenn uns nicht bald etwas einfällt oder wir Hilfe bekommen, werden sie uns ...«
    Noarto ließ sie nicht aussprechen. »Das ist es!«, rief er und rannte weiter. Er hielt seine Waffe im Anschlag und stieß die Mündung immer wieder in alle Richtungen, die der Korridor nahm; allzeit bereit, auf alles und jeden zu schießen, der um die Ecke kam. »Hilfe! Sie haben recht, wir brauchen Hilfe - und ich wüsste da auch jemanden, der uns helfen würde, getreu dem Motto: Der Feind meines Feindes ist .«
    ». mein Freund?« Sie hielt ebenfalls keine Sekunde im Laufen inne, blickte nur gehetzt zu dem Ara-Mediker hin.
    »Verbündeter«, relativierte er. »Es würde schon reichen, wenn er sich wenigstens vorübergehend mit uns verbündet. Sie wissen, von wem ich rede, oder? Mit wem ich unseren Verfolgern einheizen will?«
    Sie wusste es, aber die Art und Weise, wie Noarto - wieder einmal - kalkulierte, gefiel ihr nicht. Im Gegenteil! Es erschreckte sie, wie er über denkende, fühlende Wesen urteilte, sie in seine Pläne einspannen und rücksichtslos verheizen wollte. Es stieß sie ab.
    Noarto blieb abrupt stehen.
    Jiang Zhou war gezwungen, ebenfalls anzuhalten. »Was ist?«
    »Sie verachten mich«, sagte er.
    »Ich verachte die Idee, die Sie gerade vorbrachten.«
    »Es ist unsere einzige Chance - oder wissen Sie eine Alternative?«
    »Wir reißen sie mit ins Verderben.«
    »Sie warten auf ihre Hinrichtung«, erinnerte er sie.
    Jiang wusste, dass es stimmte. Aber das machte für sie trotzdem keinen Unterschied!
    »Sie warten darauf, dass ihnen die Gehirne transplantiert werden«, betonte Noarto erneut. »Niemand außer uns gibt ihnen auch nur die winzigste Chance, ihr Leben noch einmal selbst in die Hand zu nehmen.«
    Wie zynisch ist denn das?, dachte Jiang angewidert. Aber sie fühlte sich außerstande, eigene Argumente anzuführen, die gegen Noartos brutal ehrliche Darstellung hätten bestehen können.
    Bevor sie etwas erwidern konnte, hatte er sich bereits wieder in Bewegung gesetzt.
    Dem Kerker der Grall entgegen!
     
    *
     
    Es gab keine Garantie dafür, dass die Befreiten in seinem Sinne reagieren würden - dennoch war Noarto entschlossener denn je, seinen Einfall in die Tat umzusetzen. Er wollte nicht hier, in den labyrinthischen Gängen der magadonischen Brutkammer, krepieren. Und in einem von unerschütterlichem Selbstbewusstsein beschützten Winkel seines Gehirns glaubte er auch nicht, dass sein Weg hier zu Ende sein würde.
    Nein!
    Wie hypnotisiert starrte er auf den sonnenheißen Strahl, der sich Zentimeter um Zentimeter durch die unbekannte Stahllegierung fraß, aus der das Schott des Grall-Gefängnisses bestand. Fauchend schmolz die enorme Hitze sich wie ein monströses Laserskalpell durch »Haut und Gewebe« der letzten Barriere, die ihn von denen trennte, die seine eigene Überlebenschance um ein Vielfaches erhöhen sollten - indem sie sich ahnungslos dazu hergaben, eine Armee für ihn aufzustellen.
    Eine Armee, die mit bloßen Händen gegen die Roboter und Androiden vorgehen sollte, die Noarto ans Leder wollten.
    Sein Kameraauge half ihm, den Schweißpunkt optimal zu führen. Nicht länger als nötig verweilte er an einer Stelle. Sobald seine Optik meldete, dass der Strahl »durch« war, wanderte die Hand, die den Strahler hielt, weiter. Beißender
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher