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PR 2723 – Nur 62 Stunden

PR 2723 – Nur 62 Stunden

Titel: PR 2723 – Nur 62 Stunden
Autoren: Michael Marcus Thurner
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all euer Wissen an den TLD weitergebt!«
    »Aber ...«
    »Hältst du noch immer nicht den Mund, Vanzahn Couff?« Gucky rief seine neuartigen telekinetischen Fähigkeiten ab. Sie reichten nicht aus, um sein Gegenüber hochzuheben und ihn gezielt umherschwirren zu lassen. Aber es genügte für einen anderen, kleineren Denkzettel.
    Er steuerte die Rechte des Mannes. Er machte, dass Couff seine eigene Nase mit zwei Fingern packte, fest und fester, sie weit nach oben verdrehte und erst nach etwa dreißig Sekunden wieder losließ. Die Nase lief rot an und leuchtete wie ein bunter Pfropfen aus einem sonst blassen Gesicht hervor.
    »Sind wir uns einig, Leutnant?«
    War der Mann verwirrt, zornig, unsicher? Oder alles auf einmal? – Es war Gucky einerlei. Hauptsache war, dass er nickte und damit seine Zustimmung erteilte.
    Gucky grinste und zeigte seinen Nagezahn. »Ich bin eigentlich ein sehr umgänglicher Mausbiber, wahrscheinlich der vernünftigste von allen. Und ich freue mich, dass wir uns so rasch einig geworden sind. Wenn irgendwann Zeit bleibt, nachdem wir Bostich gefunden haben, könnten wir ja mal auf einen Mohrrüben-Eistee gehen. Was meinst du, Vanzahn?«
    »Ge... gerne.« Der USO-Agent lächelte unsicher.
    »Na, das freut mich. Vielleicht werden wir beide noch beste Freunde.«
    Gucky hob zwei Finger der Rechten zum Ohransatz und deutete einen militärischen Gruß an, sein Gegenüber schlug instinktiv die Hacken zusammen. Der Mausbiber drehte sich um und ging davon, tief durchatmend.
    Das war genau, was ihm gefehlt hatte! All die langweiligen und stets besorgten Gesichter auf der Krankenstation hatten ihn unsicher gemacht, hatten ihm die Lebensfreude genommen. Er benötigte Interaktion. Begegnungen, Aufregung, ein wenig Spaß. Andernfalls würde er sich zum griesgrämigen Einsiedler entwickeln, der jahrzehntelang um den Tod eines Freundes trauerte.
    Er sah sich um und entdeckte einen klein gewachsenen Mann, der wie ein Terraner gekleidet war, den er aber dennoch instinktiv dem Volk der Arkoniden zuordnete.
    Gucky richtete seine telepathische Gabe auf den Mann aus und tauchte in fremde, fremdartige Bilderwelten ein: Sie zeigten das Arkon-System. Da war Besorgnis, fast Panik. Wirre Pläne, die der Mann mühsam zu bündeln versuchte. Ärger. Angst.
    »Du bist Caraner, nicht wahr?«
    »Ja.« Die Augen des Arkoniden glitzerten, Flüssigkeit drang aus den Winkeln hervor. Er scherte sich nicht weiter um die mangelhafte Tarnung. »Schön, dich kennenzulernen.« Er hob abwehrend die Hände. »Sag nichts, Gucky. Ich habe dein Gespräch mit dem USO-Mann mitverfolgt und keine gesteigerte Lust, meine eigene Nase zu malträtieren. Ich bin ohnedies zu mehr Zusammenarbeit bereit.«
    »Ach ja?« Derart bereitwilliges Entgegenkommen machte Gucky misstrauisch. »Warum nicht gleich so?«
    »Du weißt, dass die arkonidischen Machtverhältnisse völlig durcheinandergeraten sind. Es gibt Leute, die sich wichtigmachen und die mir in mein Geschäft reden wollen. Ich benötigte einige Zeit, um eindeutige Verhältnisse zu schaffen. Aber jetzt ist alles geklärt. Ich teile alle verfügbaren Informationen mit dem Terranischen Liga-Dienst und der USO. Vorbehaltlos.«
    »Das kommt ... überraschend.«
    »Die USO mag der Meinung sein, selbst jetzt irgendwelche Scharaden aufführen zu müssen. Uns ist nicht danach. Es geht sprichwörtlich um alles. Um die Befreiung des Imperators.«
    Caraner sprach mit entwaffnender Offenheit – und er wirkte glaubwürdig. Seine Gedanken waren von Bildern voll Sorge und Angst geprägt. Er stand in völliger Treue zu Bostich und zum Reich der Arkoniden.
    »Wir werden gut zusammenarbeiten«, sagte Gucky. Er reichte dem Arkoniden die Hand.
    Der griff sie und schüttelte sie kräftig. Dann sagte er: »Ich sorge dafür, dass die Spurensuchleute des TLD und der USO ins Innere des Yalis vorgelassen werden. Wir sind mit unseren Untersuchungen beinahe am Ende und haben leider keine Spuren entdeckt. Der oder die Entführer haben alle Sicherheitsvorkehrungen scheinbar problemlos überwunden.«
    »Gibt es Bildaufzeichnungen?«
    »Nein. Unsere Gegner arbeiteten mit Störstrahlen. Gründlicher, als ich es für möglich gehalten hätte. Meine Techniker sagen, dass die Eindringlinge eine Interferenzstrahlung verwendeten, die präzise auf die Überwachungssonden in unserem Haus abgestimmt war. Sie waren also vorbereitet. Was zu dem Schluss führt, dass sie an Informationen gelangt waren, die der höchsten Geheimhaltung
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