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PR 2664 – Hinter dem Planetenwall

PR 2664 – Hinter dem Planetenwall

Titel: PR 2664 – Hinter dem Planetenwall
Autoren: Hubert Haensel
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das aus diesem Stadtteil hinausführte. Er hatte kein bestimmtes Ziel, aber auch keine Lust, sich Bulls Vorwürfe anzuhören oder Routineanordnungen zu beschließen.
    Während das kaum frequentierte Band ihn durch die Gebäudeschlucht trug, überlegte der Terraner, was er von sich aus tun konnte, um den Kontakt zu ES oder den Kosmokraten wiederherzustellen. Es war denkbar, dass die Superintelligenz, die sich nun auf EDEN II aufhielt, auf einen solchen Schritt wartete. Auch die Kosmokraten rechneten vielleicht damit, dass die Menschheit initiativ wurde.
    Aber wie konnte ein derartiges Unternehmen aussehen?
    Die Roboter, die er weggeschickt hatte, traten urplötzlich von hinten an ihn heran und hielten ihn an den Armen fest. Überrascht machte Rhodan einen Schritt nach vorn, ohne sich jedoch aus dem Zugriff lösen zu können. Beinahe gleichzeitig kehrte seine kühle Überlegung zurück.
    »Hört zu, ihr Helden!«, sagte er verärgert. »Wer immer euch den Auftrag für diese Verrücktheit gegeben hat, kann nicht so verantwortungslos gewesen sein und die Standardprogrammierung geändert haben. Es sei denn, er wäre nicht Mitglied der LFT, sondern einer kriminellen Organisation. Ich gehe aber davon aus, dass nur LFT-Leute wissen, wo ich zu finden bin.«
    Noch während er sprach, fühlte er, dass die Kraft seiner Stimme nachließ. Die Stimmbänder versagten ihren Dienst. Erschrocken machte er sich die Konsequenzen klar. Beide Roboter waren mit speziellen Waffen ausgerüstet und zögerten nicht, diese zu benützen. Bully hätte seine Fürsorge niemals so weit getrieben und den Freund derart schroff von einem Ausflug zurückgeholt. Auch andere Verantwortliche der LFT kamen als Auftraggeber einer derartigen Aktion nicht infrage.
    Wer dann?
    Roboter der Liga Freier Terraner kannten Rhodans Individualmuster und waren so programmiert, dass sie seine Dominanz in fast jedem Fall anerkennen mussten. Eine Ausnahme wäre nur denkbar gewesen, falls Rhodan durch irrationales Verhalten andere Menschen gefährdet hätte, aber davon konnte nicht die Rede sein.
    Da die Roboter beharrlich schwiegen, fand Perry Rhodan auf seine Fragen keine Antwort.
    An einer Schnittstelle des Transportbands hoben die Roboter ihn auf einen festen Teil der Straße, so geschickt, dass für zufällige Beobachter der Eindruck entstehen musste, drei Männer änderten gemeinsam die Richtung.
    Rhodan, der keinen Ton hervorbrachte und sich aus der eisernen Umklammerung nicht befreien konnte, wurde zu einer Parkfläche geführt, auf der ein halbes Dutzend Privatgleiter und ein Robottransporter standen. Einer der Gleiter schien das Ziel der Roboter zu sein, eine Maschine in Tropfenform und mit neutralen Emblemen, wie sie bei vielen Konstruktionen in Terrania und anderen Städten Terras üblich waren.
    Die Roboter drängten Rhodan in den Flugkörper, und einer von ihnen schob sich auf den Pilotensitz. Schon wenige Augenblicke später integrierte sich die Maschine in den Verkehrsfluss über der riesigen Metropole, ein sicheres Zeichen dafür, dass der Pilot keine Schwierigkeiten mit den lokalen Gegebenheiten hatte.
    Diese Entführung war rätselhaft. Rhodan blieb trotzdem ruhig. Früher oder später würde man ihn in Imperium Alpha vermissen. Nach einigen vergeblichen Versuchen einer Kontaktaufnahme würde Reginald Bull eine Suchaktion starten und bald Fellmer Lloyd und Gucky alarmieren.
    Der Gleiter landete schon nach wenigen Minuten bei einer großen Sportanlage. Rhodan spürte, dass die Lähmung seiner Stimmbänder allmählich wieder nachließ, doch er hütete sich, das zu verraten.
    Er wurde aus der Maschine gebracht und über ein Antigravballfeld zu einem Kabinentrakt geführt, in dem die Sportler sich umziehen und duschen konnten. Keine Menschen hielten sich in dem Bereich auf.
    Wenige Augenblicke später stand er mit den Robotern in einem langen Gang. Rechts von ihm befand sich eine Reihe offen stehender Mietkabinen. Aus einer davon ragte ein Beinpaar hervor, das einem weniger erfahrenen Beobachter als Rhodan vermutlich menschlich erschienen wäre. An einigen Besonderheiten erkannte Rhodan sofort, dass er die Extremitäten eines nicht menschlichen Wesens sah, deren Anblick undeutliche Erinnerungen in ihm auslöste, ohne dass er jedoch zu sagen vermocht hätte, warum das so war.
    »Tatsächlich, er ist es«, klang eine sanfte Stimme aus der Kabine heraus.
    Die Beine wurden angezogen, gleich darauf trat ein Wesen auf den Gang, das Rhodan auf den ersten Blick
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