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PR 2658 – Die Stunde des Residenten

PR 2658 – Die Stunde des Residenten

Titel: PR 2658 – Die Stunde des Residenten
Autoren: Verena Themsen
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sind das für Dinger? Wie sollen sie uns schützen?«
    Delorians Lächeln vertiefte sich. »Diese Kugeln bestehen aus Hyperkristallen aller Qualitäten – chandarischen Hyperkristallen, genauer gesagt. Sie wurden mittels Rohlingen modifiziert, hochwertige Technik, die mir von der Stadt Aures im Rahmen des Vertrages von Sanhaba zur Verfügung gestellt worden ist. Durch diese Modifizierung sind sie in der Lage, das gesamte Solsystem in eine Sextadimblase zu hüllen – ähnlich dem Sextadimschleier, den ihr vom Stardust-System kennt. Ich muss sie bloß aktivieren.«
    Bull sah von der Aufnahmeoptik weg. Er wusste, was es bedeutete, wenn dieses System aktiviert wurde.
    Das Solsystem separiert. Keine Verbindung mehr nach außen, keine Ortung. Taub und blind. Ein Kokon, aus dem sie womöglich nie wieder schlüpfen würden.
    Aber welche Alternativen gab es? Durfte er viele tausend Leben aufs Spiel setzen, nur weil er diese völlige Abkapselung scheute?
    Und seien wir ehrlich – weil ich es scheue, dass wir uns noch tiefer in Delorians Schuld begeben?
    »Reginald.« Henrike deutete auf neue Ortungsergebnisse. Tausende Strukturerschütterungen in unmittelbarer Nähe des Solsystems. Binnen Minuten würden diese Schiffe mitten ins Solsystem springen.
    4.22 TS .
    »Schalt es ein!«, sagte Bull.
    Delorian neigte den Kopf.
    Die Kugel in der Projektion begann zu glimmen, dann hell zu strahlen. Eine Fläche schob sich aus der Mitte, wuchs schnell, bis sie den Blick auf die wenigen dahinterliegenden Sterne vollständig bedeckte. Eine neue Darstellung wurde eingeblendet: Die Kugeln explodierten zu leuchtenden Flächen, die sich miteinander vereinigten und aufwärts wuchsen, sich zu einer Hohlkugel krümmten. Der Blick schwenkte in den Zenit, wo das letzte bisschen Schwärze schrumpfte und verschwand. Nur das helle Schimmern blieb.
    »Der Schirm ist geschlossen«, verkündete Delorian. »Das Solsystem ist in Sicherheit.«
    Jubel brandete auf. Und obwohl noch immer ihre beiden Bilder gezeigt wurden, war Bull sicher, dass in diesem Moment mehr davon dem anderen Mann galt.

9.
    Sonnenglanz
     
    Erklärungen zur Lage der Liga wurden normalerweise von der Ersten Terranerin abgegeben. In diesem Fall hatte Henrike Ybarri diese Aufgabe aber an Reginald Bull abgegeben.
    »Es ist deine Stunde«, hatte sie gesagt. »Bleib im Blick der Leute, als Gegenpol zu Delorian. Seit der Kapitulation habe ich viele Sympathien verloren.«
    Bull musste ihr leider recht geben. Sie konnten noch so oft sagen, dass die Kapitulation nur zum Schein erfolgt war – die Bevölkerung hatte sich verlassen gefühlt. Durch Bulls vorgetäuschten Tod war er diesem Dilemma entgangen, ebenso wie Attilar Leccore.
    Der Resident zog seinen Einteiler straff und trat vor die umherschwirrenden Optiken. Der Konferenzsaal im Südostflügel war brechend voll mit Amtsträgern, Konsularen aller im Solsystem vertretenen Völker und Mitgliedern der Presse. Sogar zwei Junghaluter waren anwesend.
    Neben Bull stand Delorian Rhodan, wie immer in sein weißes Gewand gehüllt, und zeigte sein gütiges weises Lächeln. Ihrer beider Gesichter wurden von Terrania bis in den letzten Wartungsraum auf den Schiffen im Kuiper-Gürtel übertragen. Milliarden Terraner und gestrandete Angehörige anderer Völker hingen an Bulls Lippen.
    »Heute Nacht, am 28. November um 4 Uhr 22 Terrania-Standardzeit, wurde ein Sextadimschirm um das Solsystem gelegt«, erklärte er. »Dank dieses Schirms sind wir bis auf Weiteres vor dem Gegenschlag unserer Gegner sicher. Zu verdanken haben wir diesen Schirm Delorian Rhodan.« Er wies auf den neben ihm stehenden Mann. Applaus brandete auf.
    »Die Fagesy haben sich ergeben. Zur Stunde werden jene Einheiten, die sich auf der Suche nach ALLDAR über die Erde verteilt haben, lokalisiert und festgesetzt. Die Herrschaft der Fremden in unserem System ist beendet!«
    Pünktlich auf das Stichwort wechselten die Kunstsonnen die Farbe. Hatten sie vorher noch immer in dem von den Sayterranern verordneten Orangerot geglüht, erstrahlten sie nun wieder in strahlendem Gelb.
    Erneut brandete Jubel auf, und dieses Mal unterbrach Bull ihn nicht. Er warf einen kurzen Blick zur Seite.
    Delorian Rhodan. Wer war er eigentlich? Was war es, das er zu tun gedachte, was sein Vater immer gewollt, aber nie gewagt hatte? Kam nun die Zeit, in der seine Motive sich offenbaren würden? Würden sie jetzt endlich auch erfahren, wer die Sternwürdigen waren?
    Ein Rätsel und so viele Fragen. Wie sollte
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