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PR 2650 – Die Phanes-Schaltung

PR 2650 – Die Phanes-Schaltung

Titel: PR 2650 – Die Phanes-Schaltung
Autoren: Uwe Anton
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Kilometern hatten, während die Energiekuppeln zwölf Kilometer Höhe erreichten. Der Gesamtdurchmesser der Werft betrug somit über 170 Kilometer.
    Die Außenschale von APERAS KOKKAIA war etwa acht Kilometer dick, während das Kugelinnere weitgehend hohl war, abgesehen von einigen formenergetischen Streben und wolkenhaften energetischen Ballungen. Im Zentrum der Werft flimmerten in einem Bereich von vielleicht 50 Kilometern Durchmesser golden-bernsteinfarbene Formenergiewolken, zwischen denen vereinzelt ein sonderbarer Zentralkörper zu erkennen war, eine wabernde schwarze Kugel von derzeit 4,5 Kilometern Durchmesser.
    Die Anomalie, dachte Kaowen. Ein unbegreifliches Gebilde, dessen direkt mit ihm hyperphysikalisch verbundenes Gegenstück sich in Escalian befand.
    Escalian ... diese Galaxis gehörte zu einer anderen Mächtigkeitsballung, in der angeblich die Superintelligenz TANEDRAR herrschte. Die Invasion Escalians bereitete QIN SHI bereits seit Langem vor, und die Vorbereitungen waren nun weitgehend abgeschlossen. QIN SHI würde diese andere Galaxis bald angreifen und erobern.
    Es beruhigte Kaowen kaum, dass die Transitadern, die zum Transport der Flotte benötigt wurden, von Tausenden Badakk genauestens geprüft wurden, damit es nicht nochmals zu einem Fehlsprung wie bei der Entführung der BASIS kam.
    Das Okular, mahnte sich der Protektor.
    Bislang war er, durchaus im Sinne von QIN SHI, wie er vermutete, davor zurückgeschreckt, die BASIS unter Beschuss zu nehmen, aus Angst, das Multiversum-Okular dabei zu beschädigen oder gar zu zerstören. Doch etwas sagte ihm, dass er das Okular in die Hände bekommen musste, bevor die Umwandlung der BASIS abgeschlossen war.
    Was hast du übersehen?, fragte er sich. Wie kannst du vorgehen?
    Es fiel ihm wie Schuppen von den Augen: Energie! Schutzschirme benötigten Energie. Auch die Umwandlung der BASIS erforderte Energie. Irgendwann musste diese erschöpft sein. Oder sie reichte nicht mehr für beide Zwecke.
    Genau das galt es auszunutzen.
    Kaowen rief die Analysen der Badakk auf. Ihnen zufolge wurde die Energieversorgung offenbar durch direkte Hyperraumzapfung sichergestellt – ein Verfahren, das die Badakk zwar theoretisch erfasst hatten, ohne es aber praktisch umsetzen zu können. Ob es gelingen würde, diesen Zapfvorgang zu beeinflussen oder gar zu unterbrechen, stand also in den Sternen.
    »Die Energieversorgung ist der Schlüssel!«, murmelte Kaowen, und kaum hatte er es laut ausgesprochen, konnte er wieder klar denken. Mit einem Schlag sah er den Plan deutlich vor sich.
    Er räusperte sich laut, und in der Zentrale wurde es so still, wie es gerade eben noch im Konservierungsraum gewesen war.
    »Wir greifen das fremde Schiff erneut an«, sagte er. »Aber diesmal machen wir es richtig ...«
     
    *
     
    »Phase eins!« Kaowen betrachtete gebannt die Holos. Sie zeigten im Zentrum der Werft die schwarze Anomalie und in einiger Entfernung davon die riesige Kristallhohlkugel mit den beiden Teilen der BASIS in ihrem Inneren.
    Er rief Vergrößerungen auf, sonst hätte er vom ersten Schritt des Plans nicht das Geringste mitbekommen.
    Alles verlief wie erwartet. Von Traktorstrahlen geleitet, strömten aus den inneren Bereichen der Werft staubkornkleine blaue Hyperkristalle zu den Schutzschirmen der BASIS-Teile. Ein Teil verklumpte zu größeren Splittern, und jedes Mal zeigten sich umgehend die Auswirkungen auf die Schirme selbst: Bläulich weiße Entladungen zuckten zwischen ihnen und einzelnen Kristallen hin und her. Etliche davon taumelten in schwarze Aufrisse und wurden in den Hyperraum abgestrahlt. Dabei riefen sie heftige Reaktionen in den Schirmen hervor, die von einem wahren Blitzgewitter überzogen wurden.
    Die für diesen Teil der Aktion verantwortlichen Badakk reagierten ihren Anweisungen entsprechend und verstärkten das gezielte Bombardement umgehend mit hochwertigen Ramol-4-Kristallen, die ebenfalls mit Tranktorstrahlen genau in die Zentren der Entladungen an der Schirmoberfläche geschleudert wurden.
    Kaowen gestattete sich nicht einmal den Anflug eines Lächelns, obwohl die Schutzschirme der BASIS nun in hellen Flammen zu stehen schienen. Solche scheinbaren Erfolge hatte er während des zaghaften konventionellen Beschusses schon öfter gesehen.
    »Zweiter Schritt!«
    Von dieser Phase des Angriffs bekam er in den Holos nicht das Geringste zu sehen. Zum ersten Mal setzten die Badakk programmierbare Nanomaschinen ein, die die Schutzschirme gezielt an jenen
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