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PR 2650 – Die Phanes-Schaltung

PR 2650 – Die Phanes-Schaltung

Titel: PR 2650 – Die Phanes-Schaltung
Autoren: Uwe Anton
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des sich umwandelnden Schiffs ab. Es hatte sich in zwei Hauptteile gespalten, beide mittlerweile fast vollständige Kugeln: eine von 12,6 und eine von 5,9 Kilometern Durchmesser. Neun größere Fragmente schwebten über den beiden gewaltigen Körpern, als würden sie sich bald in die noch vorhandenen Lücken in den beiden Kugeln eingliedern.
    Kaowen wusste nicht, was er tun sollte – tun konnte. Auf der Habenseite war es ihm gelungen, die BASIS in die Werft zu befördern. Negativ schlug zu Buche, dass niemand sie direkt erreichen konnte, weil sie in die bläulich undurchdringlichen Schutzschirme gehüllt blieb. Zweifellos würde QIN SHI ihm das Scheitern des Plans anlasten, auch wenn ihn nicht die geringste Schuld daran traf.
    Ich habe nicht versagt, dachte Kaowen geradezu beschwörend. Sein Auftrag, das Multiversum-Okular und den Anzug der Universen zu bergen, war zwar weiterhin unerledigt, aber daran trug er keine Schuld: Er hatte nicht die geringste Chance gehabt, ihn zu erfüllen. Dass Kaowen das Problem mit der Fehlversetzung der BASIS extrem schnell beseitigt hatte, interessierte QIN SHI nicht im Geringsten. Und dass das riesige Raumschiff dann selbstständig begonnen hatte, sich umzuwandeln, war auch nicht ihm anzulasten. In der Strategieplanung musste es zu Fehlern gekommen sein, die letzten Endes QIN SHI selbst zu verantworten hatte.
    Trotz seiner Funktion als Protektor der QIN-SHI-Garde wusste er nicht, worum es sich bei dem Multiversum-Okular überhaupt handelte. Er konnte bloß Vermutungen treffen. Das Raumschiff BASIS an sich war QIN SHI völlig egal. Ihm kam es nur auf dieses eine Objekt an.
    Kaowen rief weitere Holos auf. Rings um APERAS KOKKAIA hielten die restlichen 41 Kristallsphären ihre Position. Sie erinnerten Kaowen an riesige bläuliche Spiegelkugeln. Ihr Durchmesser betrug jeweils 18 Kilometer, und der Protektor wusste, dass in die Kristallmasse normale Raumschiffe inklusive Waffenboote als Steuer- und Kontrollelemente integriert waren.
    Die Kugeln stellten beachtliche Ansammlungen von Chanda-Kristallen aller Varianten dar. Sie sollten, als mobile Versionen riesiger Transitparketts, während des anstehenden Feldzugs gegen Escalian und der anschließenden Machtkonsolidierung für den raschen Transport großer Flottenkontingente sorgen. Einige Holos zeigten, wie in rascher Folge violette Transitblasen entstanden und Tausende Zapfenraumer entließen. Die von QIN SHI angekündigte Sammlung der Invasionsflotte hatte begonnen.
    Außerdem bestand ein Teil der Kristallkugeln aus programmierbaren Nanomaschinen, die quasi beliebig eingesetzt werden konnten.
    Eine Kristallkugel war mit 23 Kilometern Durchmesser größer als die anderen. In ihrem Zentrum befand sich eine der von den Badakk umgebauten bernsteinfarbenen Scheibenstationen – eine Hinterlassenschaft aus fernster Vergangenheit, wie Kaowen wusste, deren Technik angeblich als Vorbild für die Entwicklung der Transittechnik gedient hatte.
    Der Protektor versuchte, sich auf die Holos zu konzentrieren, doch es gelang ihm nicht. Die Sorge um sein persönliches Schicksal wurde wieder übermächtig. Es wurde allmählich eng für ihn. QIN SHI hatte ihm unmissverständlich klargemacht, dass er sehr ungehalten war, und die Situation kam ihm immer auswegloser vor.
    Er hatte die Misserfolge der letzten Zeit nicht zu verantworten. Doch das hatte QIN SHI nicht davon abgehalten, ihn zu bestrafen und dafür zu sorgen, dass ihm nur ein einziger weiterer Klonkörper blieb. Und er spürte die Präsenz der Superintelligenz unentwegt. Er war nicht mehr allein. Ein winziger Teil QIN SHIS war permanent bei ihm und überwachte, kontrollierte und steuerte ihn bis zu einem gewissen Grad.
    Dieser Terraner namens Perry Rhodan ... Es konnte nicht sein, dass mit dessen Auftauchen alle Pläne der Superintelligenz brutal durchkreuzt worden waren! Rhodan war zwar unsterblich, wie die Spione, die in der Heimat des Terraners aktiv waren, festgestellt hatten, aber über solch eine Macht verfügte er nicht.
    Oder doch?
    Kaowen riss sich zusammen. Er musste sich eingestehen, dass er sich viel zu spät genau über diesen Rhodan informiert hatte. Und das war für QIN SHI wohl ein kaum zu rechtfertigendes Versäumnis.
    Trotzdem ... Die neu gewonnenen Erkenntnisse hatten seine Weltsicht geradezu auf den Kopf gestellt. In all den Jahren, die er für QIN SHI als Protektor tätig gewesen war, hatte es Anzeichen dafür gegeben, dass die Superintelligenz mitunter sehr irrational
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