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PR 2650 – Die Phanes-Schaltung

PR 2650 – Die Phanes-Schaltung

Titel: PR 2650 – Die Phanes-Schaltung
Autoren: Uwe Anton
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es sich dabei handeln konnte.
    Es blieben Fragen. Warum hatte Ennerhahl nicht schon beim ersten Versuch, zum Okular vorzudringen, auf die Lichtzelle zurückgegriffen?
    Er gab sich die Antwort selbst. Weil als zuvor aufgezeichneter Treffpunkt im überreichten Speicherkristall die Präsentationslounge auf Deck sieben genannt worden war. Dort ließ sich die Lichtzelle schwerlich einsetzen ... Zu diesem Zeitpunkt hatte Ennerhahl nicht wissen können, welch ein Fiasko aus dem Einsatz werden würde.
    Und dort, wo Ennerhahl die Lichtzelle einsetzen konnte – etwa bei der Flucht aus der RADONJU, in der er dann zurückgeblieben war –, hatte er es auch getan.
    Rhodan wurde klar, dass er über seinen Schatten springen und Ennerhahl ein gewisses Vertrauen entgegenbringen musste. Der Fremde hatte ihm gegenüber nicht einmal die Unwahrheit gesagt, nur manche Tatsachen verschwiegen.
    »Einverstanden.« Es fiel Rhodan sehr schwer, aber es war die richtige Entscheidung. »Was schlägst du vor?«
    Ennerhahl runzelte die Stirn. »Ganz einfach. MIKRU-JON schleust in die vergrößerte Lichtzelle ein. Mein Schiff ist viel schneller als deins. Alles Weitere entscheiden wir dann vor Ort.«
    Ich begebe mich damit in Ennerhahls Hände, dachte Rhodan. Aber verschlechtern kann sich die Lage kaum – und ich habe damit einen starken Verbündeten. »Klären wir vorab noch Details. Was ist mit der KADURA und der SICHOU-1?«
    Insgeheim hatte er darauf gehofft, nicht nur den wartenden Ennerhahl, sondern auch die KADURA, ein Schiff des Verzweifelten Widerstands unter dem Kommando des Xylthen Ronsaar, und den an das Werft-Modul PAN-2 gekoppelten MARS-Kreuzer SICHOU-1 unter dem Kommando von Oberst Derrayn Anrene begrüßen zu können.
    Das Schiff war keineswegs in einwandfreiem Zustand, aber es sollte während des Flugs vom Werft-Modul aus weiter repariert werden. Zudem war es mit dem verbesserten Ortungsschutz ausgestattet worden, der der Störstrahlung des Verzweifelten Widerstands und damit dem natürlichen Vii-Schleier glich. Der Effekt basierte auf den typischen Emissionen der blauen Chanda-Kristalle, besonders in ultrahochfrequenten Hyperfrequenzbereichen.
    Und die KADURA oder einige ihrer Waffenboote sollten als Kuriere dienen, um den Kontakt zum Verzweifelten Widerstand herzustellen und danach aufrechtzuerhalten.
    »Keins der Schiffe ist hier eingetroffen.«
    Während Ennerhahl seine Vorbereitungen traf, erteilte Rhodan MIKRU-JON den Befehl, mehrere redundante Bojen auszusetzen. Sie sollten die Schiffe mit den relevanten Informationen versorgen, sobald sie in der Nähe eintrafen.
    Er sah auf die Holos. Ennerhahls Lichtzelle hatte sich inzwischen auf einen Durchmesser von 500 Metern ausgedehnt und sendete nun Peilsignale.
    »Hast du die Kontrolle über die Triebwerke?«, fragte Rhodan den Avatar.
    »Alle Systeme funktionieren wieder normal.«
    Rhodan nickte, und MIKRU-JON nahm Kurs auf einen Hangar der Lichtzelle, der wie geschaffen für das Schiff war.
    »Wir werden APERAS KOKKAIA in wenigen Stunden erreichen.« Ennerhahls Holo erlosch.
    Rhodan runzelte die Stirn. Aber er hatte die richtige Entscheidung getroffen.
    Eine andere Option gab es nicht.

3.
    APERAS KOKKAIA
    18. November 1469 NGZ
     
    Kaowen zwang sich, tief durchzuatmen, die Augen zu öffnen und sich selbst zu betrachten, wie er reg- und hilflos dort lag, und entsetzliche Furcht brach über ihn herein.
    Es fiel ihm schwer, es sich einzugestehen. Sogar bei Selbstgesprächen griff er auf ausweichende Formulierungen zurück, meist Ausdrücke wie »Unbehagen«, mehr aber nicht. Und kein Xylthe, kein Badakk, niemand würde es wagen, ihn darauf anzusprechen, ob er vielleicht Angst oder Entsetzen empfände.
    Aber als er sich selbst nun so daliegen sah ...
    Ihn schauderte. Er war der Protektor der QIN-SHI-Garde, war Herr über Leben und Tod. Untergebene würden auf seinen Befehl in den Tod gehen, und er würde niemals einen Gedanken an ihr Schicksal verschwenden.
    Doch nun stand er hier, im Konservierungsraum, vor dem letzten ihm verbliebenen Klonkörper, betrachtete diesen Körper, und ihn schauderte.
    Sein letzter Klon ...
    Das Glück hatte ihn verlassen, seit Perry Rhodan mit der BASIS in Chanda eingetroffen war. Sein Schicksal hatte sich gewendet. Noch vor wenigen Wochen hatte er nicht bezweifelt, dass seine glorreiche Karriere einen ungebrochenen Aufstieg nehmen würde, doch nun ...
    Noch schlimmer kam ihm allerdings vor, dass QIN SHI sich anfällig für Rhodans Aktivitäten zeigte.
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