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PR 2622 – Die Rebellen von Escalian

PR 2622 – Die Rebellen von Escalian

Titel: PR 2622 – Die Rebellen von Escalian
Autoren: Uwe Anton
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Horizont verschwand. Andere, kleinere Lichter jagten über den Himmel, kleinere, schwächer leuchtende, doch auch sie waren in dem tobenden Sturm gut zu erkennen.
    Positionslichter von Beibooten, dachte Saedelaere. Von Gleitern oder anderen Landefahrzeugen.
    Sie schienen schnell größer zu werden, kamen näher, gingen Sekunden später in den Landeanflug über. Saedelaere kannte die Modelle, hatte zumindest ähnliche schon einmal gesehen ... auf einem Raumhafen ... Klion, dachte er, auf Klion!
    Ein Erinnerungsfetzen trieb in diesem völlig ungeeigneten Moment an die Oberfläche. Eine Station ... eine Herzogin ... Doch bevor Saedelaere ihn festhalten konnte, zog er sich wieder in die Tiefen seines Bewusstseins zurück, in denen er verschüttet lag.
    Der Sturm schien kurz wieder aufzufrischen, als wenige Meter von Saedelaere am Rand des Versammlungsplatzes der erste Gleiter aufsetzte und Staub aufwirbelte. Er trug keine Beschriftung, keinerlei Insignien. Das Fahrzeug hatte kaum den Boden berührt, als sich auch schon eine Schleuse öffnete. Sekundenbruchteile später schwebten mehrere humanoide Gestalten in Kampfanzügen herab, schwer bewaffnete Raumsoldaten. Alle hielten Waffen in den Händen, Saedelaere nicht bekannte Modelle.
    Obwohl Saedelaere gegen den Drang ankämpfen musste, vor den Bewaffneten zu fliehen, stellte er erstaunt fest, dass immer mehr Gefangene des Erziehungslagers zu den Gleitern strebten, zuerst zögerlich, dann immer schneller. Sie erinnerten Saedelaere an Lemminge, die, von unbekannten Instinkten getrieben, ihrem sicheren Ende entgegenhetzten.
    Die Neuankömmlinge brüllten Befehle, die aus den Lautsprechern ihrer Kampfanzüge drangen und über den gesamten Platz schallten. Sie trieben die Harmonielosen zurück, energisch, aber ohne übermäßige Gewaltanwendung. Saedelaere sah, dass über ihre geschlossenen Helmvisiere Schriftzeichen und Bilder flimmerten. Offensichtlich erhielten sie auf diese Weise Befehle und genaue Anweisungen.
    Einige von ihnen hielten Ortungsgeräte in den Händen; zumindest vermutete Saedelaere, dass es sich darum handelte. Eins schien ein Ergebnis angezeigt zu haben, denn der Bewaffnete, der das Gerät hielt, rief etwas und zeigte mit dem Arm in eine bestimmte Richtung.
    Genau auf Saedelaere.
    Der Terraner zog sich unwillkürlich in die Deckung des Hauseingangs zurück.
    Swift folgte ihm, baute sich vor ihm auf, als wolle er ihm Schutz geben, ihn vor allen Blicken verbergen.
    Es half nichts. Mehrere der Fremden in den Kampfanzügen drängten durch die Menge der Unharmonischen in seine Richtung. Sie scheuchten die anderen zurück, richteten die Waffen auf sie, wenn sie ihnen zu nahe kamen.
    Ein blauhäutiger Dyonad gehorchte trotz zweifacher Anweisung nicht, griff erneut nach dem Neuankömmling, und der richtete die Waffe auf ihn und drückte ab.
    Der Dyonad brach zusammen. Ein Paralysestrahl, dachte Saedelaere erleichtert. Zumindest schien der andere keine äußerliche Verletzung davongetragen zu haben.
    Die Fremden bauten sich in einem Halbkreis vor Saedelaere auf und richteten die Waffen auf ihn. Einer packte Swift und zerrte ihn zur Seite. Ein anderer hantierte an dem vermeintlichen Ortungsgerät, und ein Hologramm bildete sich.
    Es zeigte Alaska Saedelaere.
     
    *
     
    Fassungslos starrte der Terraner auf sein dreidimensionales Abbild. Jeder Zweifel war ausgeschlossen, das Holo zeigte ihn in seinem ... seinem SERUN, wie er plötzlich wieder wusste.
    »Übereinstimmung einhundert Prozent«, sagte die Gestalt im Kampfanzug. Noch immer flimmerten Schriftzeichen über das Innere seiner Helmscheibe, zu schnell, als dass Saedelaere sie lesen konnte. »Er ist es.«
    Saedelaere brachte keinen Ton über die Lippen.
    »Du wirst uns begleiten«, fuhr einer der sechs Bewaffneten fort. Trotz ihrer geringen Anzahl hatten sie die Lage voll im Griff. Saedelaere bezweifelte nicht, dass sie mit sämtlichen Insassen des Umerziehungslagers fertig geworden wären. Sie schienen nicht zu befürchten, dass irgendjemand ihnen Widerstand leisten könnte.
    »Wer seid ihr?«, fragte der Terraner. »Was wollt ihr von mir?«
    Keiner der Bewaffneten antwortete. Der Wortführer zeigte mit der Hand zu dem Gleiter, und sein Nebenmann legte Saedelaere die Hand auf die Schulter.
    Alaska versuchte, sie abzuschütteln, doch es gelang ihm nicht. Als ein zweiter Bewaffneter ihn packte, warf er sich zurück und ließ sich fallen. Die Neuankömmlinge schienen nicht mit Widerstand gerechnet zu haben und
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