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PR 2541

PR 2541

Titel: PR 2541
Autoren: Geheimprojekt Stardust
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sich der Vizeadmiral in der Obhut eines Medoroboters wieder, doch diesmal ließ er sich nicht beirren und stemmte sich sofort in eine sitzende Position. Den Tentakelarm, der ihn zurückhalten wollte, stieß er zur Seite.
    Die Kopfschmerzen waren schlimm, aber es würde ihm nichts anderes übrig bleiben, als damit zurechtzukommen. Wenn sie mit dem hyperenergetischen Spektakel zusammenhingen – und daran zweifelte er längst nicht mehr –, würde er sie ertragen müssen. Sobald es endete, würde auch er wieder schmerzfrei sein können.
    Lexa befand sich noch halb im Bann der traumhaft-visionären Bilder und der Entität namens VATROX-VAMU. Doch die Wirklichkeit rund um das Stardust-System wurde an Bord der KATARAKT, sechs Lichtjahre entfernt, längst wieder zu Ortungsergebnissen und Messwerten degradiert.
    Das All, dachte Lexa. Es ist kalt und leer. Nie zuvor hatte ihn diese nüchterne Feststellung derart traurig gemacht. Er widmete sich den Ortungsergebnissen, die nur ein kränkliches, unzulängliches Abbild der Wirklichkeit darstellen konnten.
    Die Hektik rund um ihn und die Tatsache, dass er Verantwortung trug, ließen erst gar nicht zu, dass Lexa in Melancholie versank. Dabei spielte es keine Rolle, dass dank der militärischen Ordnung an Bord diese Verantwortung längst von einem Ersatzmann übernommen worden war. Er war wieder bei Bewusstsein, und deshalb würde er wieder funktionieren.
    Wie lange er ohnmächtig gewesen war, wusste er nicht.
    Die Meldungen, die der Orteroffizier nahezu im Sekundentakt gab, rauschten an ihm vorüber.
    Es ist noch nicht vorbei.
    Lexa erkannte die Stimme nicht. Er schaute an den entsprechenden Platz und bemerkte nur, dass es sich nicht um Muggan Mouritz handelte, obwohl dieser am Vortag seinen Dienst wieder angetreten hatte.
    Die bange Frage, ob dem kleinwüchsigen Terraner etwas Schlimmeres geschehen war, wurde von der schieren Notwendigkeit verdrängt, sich einen Überblick zu verschaffen.
    Wenn da nur nicht diese Schmerzen wären! Sie schnitten nach wie vor mit rostigen Sägezähnen durch sein Gehirn.
    Gerade als er sich erhob und schwankte, sodass er sich abstützen musste, kam die Meldung, die er insgeheim längst befürchtet hatte. Unter anderen Umständen hätte sie ihn jubeln lassen ...
    »Unsere Ortung durchdringt den Schleier!«
    Fünf Worte, die schlagartig für Stille in der Zentrale sorgten. Man hätte die sprichwörtliche Nadel fallen hören können.
    »Ich kann allerdings nur wenige Tausend Kilometer tief ins Innere blicken. Die weiter innen liegenden Bereiche scheinen nach wie vor nicht zu existieren.«
    Lexa wartete ab, lauschte geradezu andächtig.
    »Es gibt keine Schiffe. Weder unsere noch Schlachtlichter oder ... Halt!«
    »Meldung«, forderte Legrange nachdrücklich.
    Lexa empfand Ungeduld. Er fühlte sich wie ein Beobachter zweier Schauplätze – dem Gebiet rings um den Schleier einerseits, der Zentrale in seiner direkten Nähe andererseits. Es hämmerte hinter seinen Schläfen, und er fühlte, dass ein dünner Blutfaden aus seinem rechten Nasenloch rann.
    Ein kurzes Räuspern, dann fing sich der Offizier offenbar wieder. »Knapp innerhalb der Grenze, die bis vor Kurzem noch den Schleier markierte, steht ein wespenförmiges Objekt. 540 Meter lang, gebildet aus drei Ellipsoiden.«
    Der Hyperdim-Perforator, zog Lexa die Schlussfolgerung, die sich ihm förmlich aufdrängte. Dieses Schiff hat im Auftrag von VATROX-VAMU dafür gesorgt, dass der Schleier durchlässig wird. Es hat den Sextadimschleier auf hyperenergetischem Weg ... perforiert.
    Im selben Moment verschwand die mächtige energetische Erscheinung – VATROX-VAMU – von den Orterholos. Augenblicklich lösten sich auch Lexas Kopfschmerzen auf. Er fühlte sich wie im Paradies, als die Pein abrupt verging.
    Aber lieber hätte er den Schmerz weiterhin ertragen als das Wissen um das, was soeben geschehen war. Für ihn gab es keinen Zweifel:
    VATROX-VAMU befand sich jenseits des Schleiers. Er war in das Stardust-System eingedrungen.
    Nicht nur seine Familie befand sich jenseits des nun offenbar porösen Schleiers, sondern die gesamte Stardust-Menschheit, jedes einzelne Wesen, das ihm etwas bedeutete.
    War dies das Ende?
    ENDE
    Während die Schiffe von Vizeadmiral Lexa außerhalb des Sextadimschleiers versuchen, die Position zu halten, beschäftigt die gesamte Mannschaft nur eine Frage: Wie geht es den ihren im Stardust-System? Hubert Haensel beantwortet diese Frage im folgenden Roman. PR 2542 erscheint
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