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PR 2541

PR 2541

Titel: PR 2541
Autoren: Geheimprojekt Stardust
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gesamten Stardust-System war Vorremar der Einzige seines Volkes. Deshalb betrat er einen viel zu großen Raum, der ihm ohne Weiteres als Palastanlage dienen konnte.
    Den Umgang mit unpassender Möblierung und hünenhaften Hygieneeinrichtungen war Vorremar seit seinem unfreiwilligen Exil gewohnt, sodass er nicht auf Probleme stoßen würde. Im Gegenteil: Das komfortable Bett wirkte äußerst einladend; tiefe Müdigkeit und Erschöpfung hielten ihn im Griff.
    Vorremar hüpfte vom Roboter auf die weiche Matratze und schaltete per Sprachsteuerung auf einen leicht verringerten Schwerkraftwert. So glaubte er zu schweben, während er Huslik im Detail alles berichtete, was Timber F. Whistler ihm offenbart hatte.
    Dabei achtete er genau auf die Mimik seines alten Freundes. Wie beurteilte der Astro-Archäologe die Geschichte des Administrators?
    Vorremar konnte es kaum einschätzen. Hegte Huslik das notwendige Misstrauen? Oder schenkte er Whistler uneingeschränkt Glauben?
    Vor allem eins wurde deutlich: Huslik lenkte erstaunlich schnell vom Thema ab. »Es ist exakt dasselbe, was mir auch Helen Furtok berichtet hat. Ich bin vor allem froh, dass du gesund bist. Allerdings siehst du müde aus.«
    Vielleicht war es das Beste, wenn Vorremar erst einmal nachdenken konnte. Nachdenken und Schlaf nachholen, nach dem sein Körper so dringend verlangte. Also griff der Siganese nach der Möglichkeit, die sich ihm bot. Er verabschiedete sich von Huslik.
    Sein alter Freund verließ den Raum, um den Sylphidenklängen im Wasser zu lauschen, wie er ankündigte. Vorremar hingegen legte sich hin, schloss die Augen und schlief sofort ein.
    Viertes Zwischenspiel: Träume auf Siganesisch
    Dieses Mal stand Yvonne auf einer blühenden Wiese, mitten im Sonnenschein. Es gab weder ein bedrohliches Schwarzes Loch noch sonst etwas, das an Dunkelheit und Tod erinnerte. »Da bist du ja wieder.«
    Vorremar ging auf sie zu. »Du bist schön. Als ich dich zuletzt sah, bist du ...«
    »Es war ein Traum im Todesdunkel«, unterbrach sie ihn und legte ihren Zeigefinger auf seine Lippen. »Du warst dem Tod so nahe, so nahe ... Aber das gehört der Vergangenheit an. Du bist frei, mein Geliebter.«
    Er ergriff ihre Hand, und gemeinsam liefen sie durch das taufeuchte Gras. Die Sonne kitzelte in seinen Augen und seiner Nase. Gerade als er niesen musste, ging es ihr genauso.
    Es bedeutete für ihn großes Glück, mit ihr zusammen zu sein. Und doch wusste er, dass es nur ein Traum war, eine Zeit, die vorübergehen würde.
    »Wer bist du?«, fragte er deshalb. »Greifen über dein Abbild die Naniten auf mein schlafendes Bewusstsein zu?«
    »Vergiss diese Nano-Maschinen. Sie sind unwichtig.«
    »Denkst du etwa nicht, dass Whistler gelogen hat? Dass alles nur eine große Verschwörung darstellt?«
    Yvonne blieb stehen und wandte sich ihm zu. Tiefer Ernst lag in ihrem Blick. »Natürlich ist es das. Eine Verschwörung, um dich und mich zu trennen. Für immer. Den Abgrund von vielen Millionen oder Milliarden Lichtjahren hat man zwischen uns gelegt.«
    »Und doch sehe ich dich.«
    Sie schaute ihn unergründlich an, und im selben Moment drang aus den Tiefen seines Bewusstseins hervor, was er ohnehin schon wusste. Selbstverständlich hatte die Gestalt in seinem Traum nichts mit der echten Yvonne zu tun. Sie war nur eine Projektion seiner eigenen Gedanken, eine Möglichkeit, im Schlaf Antwort und Bestätigung zu finden. So fühlte er selbst, dass die Naniten ihm tatsächlich nicht schaden würden.
    Und obwohl er all das wusste, tröstete es ihn, Yvonne zu sehen. »Was soll ich tun, meine Geliebte?«
    Sie küsste ihn, und für eine Sekunde tanzte ihre Zunge auf der seinen. »Ob Whistler gelogen hat oder nicht, spielt keine Rolle. Diese Spur führte ins Leere. Du hast versprochen, nicht darüber zu reden. Und das wirst du auch nicht, bis ein höherer Zweck dich von deinem Versprechen entbindet.«
    Sie lehnte sich zurück. Der Stoff ihres Kleides spannte sich über den Schultern und den Brüsten. »Versprichst du mir das?«
    »Was immer du willst.« Er spürte noch immer das Kitzeln im Mund.
    »Damit ist die erste Spur ins Leere gelaufen. Doch du hattest dir zwei Dinge vorgenommen: dem Geheimnis des Schleiers auf die Spur zu kommen, und ...«
    »Und das Rätsel des goldenen Funkenregens zu lösen!«
    Yvonne lächelte. »Richtig.«
    Vorremar dachte an den transportablen Mutantendetektor, den Huslik in seinem Auftrag aus der Medo-Klinik gestohlen hatte. Er lag sicher zu Hause
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