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Porno Absurd

Porno Absurd

Titel: Porno Absurd
Autoren: Jacques Hammer
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knapp  zwei Stunden“, murmelt er mit Blick auf die Armbanduhr leise vor sich hin.
    „Wie bitte?“, fragt ihn Oma Gerda, „Ähm ich sagte, ich müsse mal aufs Klo, ich bin gleich wieder da Liebes“, antwortet Opa Hans schnell, steht auf, drückt seiner Frau einen gehauchten Kuss auf die Stirn und verschwindet Richtung WC. In der Hosentasche wandern die Viagrakapseln durch seine aufgeregten Finger.
    Auch Oma Gerda hat sich seit ihrem ersten amourösen Erlebnis dieser Reise, wir erinnern uns, der plötzlich feuchte Schritt bei der Betrachtung Bennos am Pool und den dazugehörigen Erinnerungen an ihr heimliches Erlebnis mit dem tapferen Schwimmer und späteren Heeresflieger im Freibad, nun denn, also auch Oma Gerda hat seitdem eine neu entdeckte Lust in sich vernommen. Die letzten Tage mit ihrem Mann waren sehr schön, die vielen Streicheleinheiten, und die vorsichtigen Berührungen abends im Bett. Aber auch sie braucht mehr, und diese Ungewissheit, ob bei ihrem Mann alles „funktioniert“, wenn es drauf ankommt, stört sie sehr. Natürlich ist sie sich bewusst, dass sie von einem Mann in seinem Alter keine Wundertaten mehr verlangen kann, „aber schön wäre es schon“, denkt sie heimlich. Früher, ja früher, was haben sie sich da geliebt. Immer und Überall. Die aufregendsten Dinge haben sie gemacht, wenn sie angetrunken und bester Laune von Tanzfesten kamen. Oma Gerda gerät ins Schwärmen und schaut mit verträumten Blick durchs Restaurant, als plötzlich die Kapelle anfängt zu spielen.
    „Warum eigentlich nicht?“, kommt ihr spontan eine Idee.
    „ Warum nicht die alten Zeiten wieder aufleben lassen?“, fragt sie ihren Mann, als dieser zurück an ihren Tisch schreitet und deutet dabei auf die noch leere Tanzfläche direkt vor der Band. Opa Hans, mit neuem Selbstbewusstsein durch die eben geschluckte Pille, strahlt sie an, macht einen Knicks und sagt: „Lady, warum eigentlich nicht?“, und bittet sie höflich zu einem ersten Tanz.
     
    Fast eine Stunde jagen sie über die Tanzfläche. Sie swingen, schwofen und bewegen sich schließlich eng umschlungen zu zarten Walzerklängen über das Parkett. Sie haben etliche Zuschauer. Ein altes, so liebevolles Pärchen auf der Tanzfläche ist ein bezaubernder Anblick. Und während sich im Laufe des Abends immer mehr Paare in Bewegung setzen und sich den Melodien hingeben, steht Sarah, mittlerweile zu einem gehörig angetrunken, an der Bar und beobachtet voller Rührung das Seniorenpaar bei ihren Tanzeinlagen. Sie wird sentimental, ihr Herz wird schwer und sie wünscht sie auch einen Menschen kennenzulernen, mit dem sie Spaß haben kann, mit dem sie ein Leben lang zusammen bleibt und mit dem sie, auch wenn sie beide alt und runzelig sind, eben wie dieses Pärchen verliebt das Tanzbein schwingen kann. Ihre Augen haben einen glasigen Schimmer, als sie einen weiteren Cocktail bestellt.
    Opa Hans und Oma Gerda haben eine trockene Kehle bekommen, losgelöst und lebendig schweben sie Richtung Bar, Oma Gerda bestellt zwei Schnäpse und zwei Bier und sie lassen sich auf den Barhockern neben Sarah nieder. „Betrunken und fröhlich ist er immer hart geworden“, erinnert sich Oma Gerda und treibt ihren Mann, der, beflügelt vom Tanzen, ganz aufgedreht auf seinem Sitz herum kaspert, zum Trinken an. „Auf eine schöne Nacht, Liebster! Prost“, prostet Oma Gerda ihrem Mann zu. Innerhalb weniger Minuten haben diese beiden alten Herrenschaften verblüffend viel Hochprozentigen gekippt. Sarah schaut ihnen fasziniert zu und hält sich selbst auch nicht gerade zurück mit ihren Cocktails.
    Dann kommt ihr ein Gedanke. Eine rohe Idee. Sie blickt den beiden abwechselnd tief in die Augen. Endlich reagiert Opa Hans und mustert sie mit seinem gewohnt ungenierten Blick. Und auch Oma Gerda wird nun auf diese, auch in ihren Augen, ungeheuerlich schöne Frau aufmerksam. In ihr regt sich etwas.
     
    „Na, dann kommt ihr beiden doch einfach mit in meine Kabine. Ich habe ein großes Bett, eine große Matratze, da können Sie mir es zeigen ohne sich zu verletzen!“, schlägt Sarah vor. Es ist diese abstruse Vorstellung, diese abwegige Idee, die Sarah zu diesem Angebot verleitet.
    „ Klingt hervorragend! Was hältst du davon Gerda?“, entgegnet der völlig aufgedrehte Opa Hans. Das Viagra hat angeschlagen und seinen kompletten Organismus in einen Ausnahmezustand versetzt. Pure Energie und eine nette Dosis Alkohol schießen durch seine Adern.
    „ Na, bevor du dich hier auf der
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