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Ponyhof Kleines Hufeisen - 06 - Schnitzeljagd mit Hindernissen

Titel: Ponyhof Kleines Hufeisen - 06 - Schnitzeljagd mit Hindernissen
Autoren: Andrea Pabel
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gar nicht mehr so schwierig zu sein. Pferde und Reiter begannen sogar Spaß an der Bewältigung der unterschiedlichen Aufgaben zu haben. Sogar Katrin und Melissa machten ihre Sache gut.
    Sabine ritt Sörli, den braunen Islandwallach, mit dem sie gut auskam. Aber Cornelias Worte gingen ihr noch immer durch den Kopf. Sie hatte noch nie daran gedacht, daß Stella vielleicht weggegeben werden sollte. Und da war sie völlig machtlos, die Entscheidung lag ja nicht bei ihr. Sie hatte es damals geschafft zu verhindern, daß Wolkenmähne verkauft wurde; die sensible Stute war inzwischen sogar ihr Pflegepferd geworden. Aber konnte sie bewirken, daß Stella hierblieb? Durfte sie das? War es in Stellas Interesse? Sicher hatte Cornelia recht: Das Fohlen brauchte Gesellschaft, einen Spielgefährten, mit dem es nach Herzenslust herumtoben konnte. Sabine biß sich auf die Lippen. Wie konnte sie da so egoistisch sein und sich wünschen, das Fohlen auf dem Hof zu behalten!
    „Sabine!“ Cornelias Stimme riß sie aus ihren Gedanken. „Wo reitest du eigentlich hin! Du solltest durch das Labyrinth reiten, nicht einfach daran vorbei!“
    Sabine wendete Sörli und begann die Übung noch einmal von vorn. Diesmal gelang es ihr, die engen Wendungen des Labyrinths gut zu durchreiten. Sörli bog sich gut, er trat nicht über die Stangen und schnaubte zufrieden, als Sabine ihn zum Schluß lobte.
    „Gut so!“ rief Cornelia anerkennend. „Und nun die Wäschespinne!“
    Nach der Reitstunde wollte Sabine mit Michaela reden. Kaum hatten sie ihre Pferde abgesattelt, da kam auch schon Michaelas Vater in den Hof gefahren und hupte ungeduldig. Michaela seufzte und strich Glofaxi schnell noch einmal über den Hals. „Kannst du ihn für mich auf die Weide bringen?“ fragte sie Sabine hastig. „Du weißt ja, wie ungeduldig mein Vater immer ist“, fügte sie entschuldigend hinzu. „Ich muß zur Krankengymnastin!“
    Sabine nickte nur. Sie ärgerte sich inzwischen nicht mehr darüber, wenn Michaela einfach ging, ohne ihr Pferd zu versorgen. Sie wußte, daß ihr Vater wirklich nicht gern wartete und daß Michaela wegen ihres Wirbelsäulenscha-dens die Krankengymnastik nicht verpassen durfte. Sabine sah dem blauen Mercedes nach, der aus dem Tor fuhr. Michaela saß schmal und blaß in ihrem Sitz und winkte Sabine zu. Die winkte zurück und putzte Glofaxi, nachdem sie auch Sörli versorgt hatte.
    Nun war keine Zeit mehr zu einem Gespräch mit Michaela geblieben. Nachdem alle ihre Pferde auf die Weide gebracht hatten, ging Sabine nicht mit den anderen auf den Hof zurück, sondern blieb noch am Zaun stehen. Sie sah zu Wolkenmähne und Stella hinüber. Die erdbraune Stute graste bei den Apfelbäumen, und Stella, das Fohlen, schnappte spielerisch nach ein paar Gräsern, dann galoppierte sie leichtfüßig zwischen den Bäumen hindurch in die Wiese hinein.
    „Was ist mit dir los?“ Stefan war unbemerkt gekommen.
    Sabine fuhr erschrocken herum. Sie war so in den Anblick der Pferde versunken gewesen, daß sie Stefan nicht kommen gehört hatte. Sie wußte nicht, was sie sagen sollte. Dann stiegen ihr auch noch die Tränen in die Augen. „Sie will, daß wir Stella weggeben“, brach es dann aus ihr heraus.
    „Wer will was?“ fragte Stefan verständnislos.
    Da erzählte Sabine ihm von dem Gespräch
    mit Cornelia. Als sie geendet hatte, schwieg Stefan. „Sie hat natürlich recht“, sagte er endlich. „Bei meinem Großvater waren auch immer mehrere Absatzfohlen zusammen. In freier Wildbahn treibt der Hengst die einjährigen Fohlen weg, zumindest die Hengstfohlen, und die bilden dann eigene Junghengstherden!“
    „Ich weiß“, sagte Sabine niedergeschlagen, „aber hier ist nicht die freie Wildbahn. Stella würde mir so fehlen!“
    „Kann ich verstehen“, Stefan nickte. Er stand dicht neben Sabine am Zaun und kaute nachdenklich auf einem Grashalm. „Vielleicht finden wir ja noch eine andere Lösung.“
    „Das sagst du nur, um mich zu trösten“, murmelte Sabine. „Was für eine andere Lösung sollte es da schon geben?“
    „He, Sabine, denk doch mal nach! Anstatt Stella wegzugeben, könnten wir ja vielleicht ein Fohlen hierher holen!“
    Sabine sah ihn an. „Aber wie willst du das machen?“
    „Vielleicht gibt es hier in der Gegend noch andere Leute, die nur ein Fohlen haben. Wir könnten mit Cornelia reden und eine Anzeige in die Zeitung setzen. Ein Fohlen könnte Cornelia noch locker hier einstellen. Sie hat nämlich gerade ein paar neue Weiden
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