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Polaris

Polaris

Titel: Polaris
Autoren: Jack McDevitt
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Sie weiß, dass wir versuchen müssen, das Schiff zu erreichen. Früher oder später.«
    Der Laser, den Alex mitgenommen hatte, war ein Haushaltsgerät, ein kleines handliches Werkzeug für Heimwerker, nicht das kraftvolle Profigerät, das ich mir gewünscht hätte. Aber er funktionierte, und wenn er auch ein bisschen schwach war, würde er doch vollkommen ausreichen.
    Die Luken der Luftschleuse und die Schotts sahen nach Stahl aus. Vermutlich gefertigt aus Eisen, das auf dem Asteroiden abgebaut worden war. Sie wären für meine Zwecke ideal, doch das Metall widersetzte sich dem Laser. Wir hätten die Angeln durchtrennen und zwei Luken ablösen können, aber die waren zu groß, um sie in die Landefähre zu bringen.
    Wir mussten sie mit gewöhnlichen Steinen beladen.
    Alex winkte mir zu: Du schneidest, ich schleppe.
    Ich schüttelte den Kopf. Nein. Wir mussten Maddy im Auge behalten, damit sie nicht herunterkommen und die Fähre entführen konnte, während wir beschäftigt waren. Ich schlug also vor, dass ich die erste Arbeitsschicht übernahm, während er zur Fähre zurückkehren und Wache halten sollte.
    Die Arbeit war leicht. Erst eine Felsplatte herausschneiden, dann zur Luftschleuse schleppen. Und selbst der Teil war in der Schwerelosigkeit recht einfach. Nach etwa einer Stunde tauschten wir die Plätze.
    Ich flog die Fähre direkt über die Luftschleuse, sodass Maddy nicht sehen konnte, was wir taten. Dann maß ich die Luke der Fähre aus. Sie war kleiner, als ich geglaubt hatte, etwa drei Viertel meiner Größe und so breit, wie mein Arm lang war.
    Ich riss einen der Sitzbezüge ab und legte die Rücklehnen flach. Das würde es einfacher machen, die Steine in die Kabine zu laden. Die Fenster schützten uns vor fremden Blicken, sodass Maddy nicht imstande wäre, festzustellen, wer oder was sich in der Kabine befand.
    Ich griff nach einem der Felsbrocken, die ich direkt hinter der Luftschleuse gelagert hatte, legte als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme den Sitzbezug über ihn, trieb ihn Richtung Fähre und verfrachtete ihn in die Kabine. Alex brachte mehr Steine herbei, und ich sah deutlich den skeptischen Ausdruck in seinem Gesicht. Er fragte sich, ob die ganze Geschichte überhaupt funktionieren konnte, weil all die Felsen kein Gewicht hatten. Was durchaus richtig war. Das Gewicht war nicht da, aber die Masse war immer noch vorhanden. Sie würde sich dagegen wehren, in eine neue Richtung geschubst zu werden.
    Ich erhielt die ersten warnenden Piepstöne von der Lebenserhaltung meines Druckanzugs. Zeit, die Lufttanks zu wechseln. Jeder von uns hatte zwei Tanksets, vier zusätzliche Stunden pro Kopf. Mir wurde klar, dass wir bis zum Ablauf dieser Zeit fertig und sicher wieder auf der Belle sein sollten, da wir am Ende der Operation keine Landefähre mehr haben würden. Jedenfalls nicht, wenn alles nach Plan lief.
    Wir verluden die Steine. Die Warnlampe des Lasers fing an zu blinken, aber wir arbeiteten weiter, bis er den Geist aufgab. Das letzte Stück war zu groß, um es in die so oder so schon volle Kabine zu laden; also legten wir es ins Frachtabteil. Die Beschleunigung würde sehr langsam ablaufen, trotzdem bliebe Maddy nicht gerade viel Zeit, sich darüber Gedanken zu machen.
     
    Als wir startbereit waren, machte Alex ein großes Trara darum, die Luke zu öffnen und hineinzuklettern. Aber wir achteten darauf, dass die Luftschleuse der Landefähre nicht im Aufnahmewinkel von Maddys Teleskopen lag, sodass sie nicht wissen konnte, was tatsächlich hier geschah. Für sie musste es aussehen, als wären wir gerade dabei, alles auf eine Karte zu setzen.
    Alex glitt wieder aus dem Raumfahrzeug heraus, hielt sich geduckt, so gut er nur konnte, und verschwand wieder in dem Tunnel. Dann war ich an der Reihe. Ich stand neben der Luke der Fähre, den Kopf hoch erhoben, sodass Maddy mich sehen konnte. Dann duckte ich mich, wie ich es stets tue, und kletterte an Bord. Nun wurde es kompliziert. Ich schloss die Luke, setzte die Kabine unter Druck, und als ich meinen Helm zum Sprechen abnehmen konnte, instruierte ich Gabe, die Maschine zu starten, wenn ich ausgestiegen war, und zur Belle zurückzukehren.
    »Die besten Bedingungen werden vorliegen, wenn ich in sechs Minuten starte«, sagte er.
    »Okay. Mach das.« Mir kam in den Sinn, dass ich eine kleine Rückversicherung brauchen könnte, also erteilte ich Gabe eine letzte Anweisung. Dann setzte ich den Helm wieder auf und ließ den Kabinendruck ab. Außerdem schaltete ich
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