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Ploetzlich verliebt

Ploetzlich verliebt

Titel: Ploetzlich verliebt
Autoren: Katja Henkel
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333?«
    Â»Das sind wir.«
    Â»Aber das ergibt doch neun«, behauptete Luna, ohne sich umzudrehen.
    Â»Jetzt komm mir nicht so.« Ich atmete tief durch. »Also, weiter. Großes M, kleines l, großes S, das sind die Anfangsbuchstaben unserer Namen, ist doch wohl klar.«
    Â»Wie kleines l? Wieso hast du ausgerechnet für meinen Namen einen kleinen Buchstaben genommen? Hm?« Luna lehnte sich an die Wand neben dem Fenster und schoss blaue Blicke auf mich ab wie Pfeile. »Weil ich so klein bin?«
    Â»Das ist doch jetzt überhaupt nicht der Punkt«, sagte ich schwach.
    Â»Genau.« Marli war jetzt kurz davor, meine Hand zu zerquetschen, ihre Tolle schlotterte.
    Â»Der Punkt ist vielmehr die Frage …« Ich musste mich ein paar Mal räuspern, weil meine Stimme so rau war. »… wer das geschrieben hat!«
    Â»Elsa LeMarr selbst ja wohl kaum …«, hauchte Marli.
    Â»Natürlich nicht.« Luna schnaubte. »Die ist seit über siebentausend Jahren tot.«
    Â»Seit über fünfzig«, korrigierte sich sie überflüssigerweise, machte mich dann von Marli los und schüttelte mein schmerzendes Handgelenk aus. Und zuckte zusammen.
    Breitete sich in unserem Zimmer nicht ein Duft aus, den ich von Elsa LeMarrs Brief kannte? Ich blickte mich nach allen Seiten um. So ein schwacher, zarter Duft nach dunkelblauen Veilchen? Elsa LeMarr schwebt hier irgendwo in unserem Zimmer herum!, durchfuhr es mich.
    Blödsinn! Ich schüttelte mich energisch.
    Â»Da hilft nur eines«, verkündete ich mit einer Entschlossenheit, die ich gar nicht fühlte, und legte die Finger auf die Tastatur.
    Luna sah mich fragend an, dann stieß sie sich von der Wand ab und sank wieder neben mir aufs Bett. Jetzt saß ich also zwischen ihnen, fest eingeklemmt zwischen meinen besten Freundinnen, ich hörte sie neben mir atmen, ich spürte die Wärme, die ihre Körper ausstrahlten.
    Erneut klickte ich den Kommentar an und schrieb:
    HALLO? WER BIST DU?
    Dann guckte ich Marli und Luna nacheinander an, und als ich ihre Zustimmung spürte, drückte ich auf Absenden.
    Â»Und jetzt?«, fragte Marli.
    Â»Keine Ahnung. Abwarten?« Ich sah die beiden nacheinander an. »Sonst fällt mir jetzt auch nix ein.«
    Â»Abwarten,
abwarten is’ was für Flugsaurierarten
und Blumen im Ziergarten
für blöde Bestellkarten«,
    sang Luna vor sich hin und klappte den Laptop zu.
    Â»Genau«, sagte Marli. »Wir haben Ferien, wir gehen jetzt erst mal eine Runde im Park laufen, da wird unser Kopf klar und uns fällt bestimmt was ein.«
    Â»Jo«, rief Luna. »Bisschen freerunnen, dann rein in Badewannen mit Tee in Kannen und entspannen …«
    Ich sah die beiden an. Wir waren dreizehn, wir hatten alle Zeit der Welt, zusammen würden wir das Rätsel lösen.
    Aber nicht heute.

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