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Plötzlich verliebt (German Edition)

Plötzlich verliebt (German Edition)

Titel: Plötzlich verliebt (German Edition)
Autoren: Petra Röder
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sie.
    »Jedenfalls scheine ich die magisch anzuziehen«, entgegnete ich schniefend.
    »Ja, ich muss zugeben, da ist was dran. Irgendwie hast du die Gabe immer an Idioten zu geraten«, stimmte sie mir zu.
    »Dabei glaubte ich wirklich, Sebastian … ich meine Logan sei der richtige Mann«, flüsterte ich und ein neuer Schwall Tränen lief mir über die Wangen.
    »Ich dachte auch, er sei in Ordnung«, bemerkte sie seufzend. »Und wer war noch gleich der Maulwurf, der die Informationen an die Konkurrenz weitergegeben hat? Langsam verliere ich nämlich den Überblick.«
    »Ich habe keine Ahnung, denn das hat er nicht gesagt. Ich vermute sowieso, dass Sebastian … Logan gar nicht weiß, wer es ist und mich nur entlastet hat, damit niemand Wind von unserer Beziehung bekommt«, gab ich zu bedenken.
    »Aber das Foto war eindeutig ein Bild von deinen Unterlagen?«, wollte sie wissen. Ich nickte und nahm einen Schluck Wein.
    »Ja, hundertprozentig, denn darauf waren sogar meine Notizen zu sehen, die ich noch am Abend zuvor draufgeschrieben habe«, sagte ich. Molly nickte, als wäre sie voll im Bilde.
    »Und was hast du jetzt vor?« Ich zuckte mit den Schultern.
    »Ehrlich gesagt, weiß ich das noch nicht. In die Firma bekommen mich jedenfalls keine zehn Pferde mehr«, informierte ich sie.
    »Verständlich«, murmelte Molly nachdenklich. Ich musterte sie stirnrunzelnd.
    »Was ist denn los mit dir? Du wirkst so abwesend.«
    »Irgendetwas passt da nicht zusammen«, nuschelte sie und rieb sich den Nasenrücken.
    »Was passt nicht zusammen? Sag doch mal bitte einen vernünftigen Satz. Was meinst du denn?«, hakte ich nach. Molly sah auf, als sei sie eben aus einem Traum erwacht.
    »Ich hab´s«, rief sie und ihre Augen leuchteten vor Begeisterung.
    »Du hast was? Verdammt noch mal, bilde bitte vollständige Sätze«, schrie ich jetzt wütend. Gegen Mollys Gestammel waren die Wortfetzen des indischen Taxifahrers in London eine wahre Wohltat gewesen. Sie sprang hoch und lief aufgeregt vor der Couch hin und her. Dabei rieb sie sich nachdenklich die Hände und nickte permanent.
    »Geht es dir nicht gut?«, fragte ich besorgt. Auf mich wirkte meine Freundin leicht schwachsinnig, wie sie da auf und ab lief und den Kopf bewegte, als wäre sie ein Wackeldackel. Molly blieb ruckartig stehen und drehte sich zu mir.
    »Megan, denk doch mal nach«, forderte sie mich auf.
    »Molly, du machst mir langsam echt Angst«, gestand ich. Sie verdrehte die Augen.
    »Es geht mir gut. Mir ist nur gerade eingefallen, was an der Geschichte nicht stimmt«, versuchte sie mich zu beruhigen.
    »Welche Geschichte denn?«, schrie ich jetzt einigermaßen hysterisch. Entweder verlor ich gerade den Verstand, oder meine Freundin hatte nicht mehr alles Tassen im Schrank.
    »Die Sache mit dem Foto. Das Bild mit deinen Notizen«, antwortete sie mindestens genauso laut. Ich hob ergeben die Hände, denn jetzt konnte ich ihr beim besten Willen nicht mehr folgen. Meine Freundin setzte sich neben mich, packte mich grob an den Schultern und zwang mich, sie anzusehen.
    »Du hast vorhin gesagt, dass die Notizen auf dem Foto, ganz sicher deine waren.« Ich nickte.
    »Ja, ohne Zweifel«, erklärte ich, wusste aber immer noch nicht, worauf sie eigentlich hinaus wollte.
    »Und du hast auch gesagt, dass du diese besagten Notizen erst am Tag zuvor gemacht hast?« Wieder nickte ich zustimmend.
    »Ja, aber was willst du mir damit sagen?« Mollys Griff an meinem Schultern wurde jetzt fester.
    »Ergo muss jemand zwischen Sonntag und Montagmittag deine Unterlagen abfotografiert haben.« Ich starrte sie eine lange Zeit an.
    »Aber … wie ...«, begann ich, doch Molly unterbrach mich.
    »Hatte am Montag jemand die Möglichkeit, die Unterlagen zu fotografieren?«
    »Nein, und es wäre auch zu spät gewesen, da das Objekt bereits von der Konkurrenz gekauft wurde, bevor ich überhaupt ins Büro kam«, grübelte ich nachdenklich, während in meinem Kopf die Rädchen ratterten und schließlich einrasteten.
    »Da du am Sonntag nicht gearbeitet hast, bleibt also nur noch eine Person übrig«, entschied Molly. Plötzlich machte es in meinem Kopf "Klick".
    »Anabel«, flüsterte ich ungläubig. Jetzt wurde mir einiges klar. Und plötzlich fügte sich ein Puzzleteil ins andere.
    Ich kramte in meinen Erinnerungen nach jeder Einzelheit ihres Besuches. Sie hatte mich gebeten, ihr ein Medikament zu besorgen. Vor meinem geistigen Auge sah ich noch einmal, wie sie ihr Handy auf den Wohnzimmertisch legte.
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