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Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht

Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht

Titel: Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht
Autoren: Julie Kagawa
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rumschnüffeln und nach Euch suchen. Einer von denen bietet eine Belohnung für jede Information über Euren Aufenthaltsort. Ich wäre also echt vorsichtig, wenn ich Ihr wäre.« Einauge zog sich das Tuch vom Kopf und machte eine alberne, höhnische Verbeugung. »Dachte mir, dass Ihr das vielleicht wissen wollt.«
    Ich versuchte nicht zu zeigen, wie erschrocken ich war. Nicht darüber, dass die Eisernen Feen nach mir suchten, das war ja sowieso klar, sondern darüber, dass ein Dunkerwichtel es auf sich nahm, mich deswegen zu warnen. »Warum erzählt ihr mir das?«
    »Und wie kann ich sicher sein, dass ihr nicht losrennt und ihnen verratet, wo wir sind?«, ergänzte Ash mit kalter Stimme.
    Der Anführer der Dunkerwichtel musterte Ash mit halb empörtem, halb ängstlichem Blick. »Glaubt Ihr wirklich, ich will diese Eisenplage in meinem Revier haben? Glaubt Ihr wirklich, ich würde mit denen handeln? Ich will jeden Einzelnen von ihnen tot sehen oder zumindest aus meinem Revier raushaben. Ich werde ihnen verflucht noch mal ganz sicher nicht geben, was sie wollen.Wenn es irgendeinenWeg gibt, denen einen Strich durch die Rechnung zu machen, dann werde ich den nehmen, selbst wenn das bedeutet, dass ich Euch warnen muss, um die zu ärgern. Und wenn Ihr es schafft, die alle für mich umzubringen, hey – das wäre für mich die beste Nachricht des Abends.« Er starrte mich hoffnungsvoll an.
    Ich wand mich unbehaglich. »Ich werde euch ganz sicher nichts versprechen«, sagte ich warnend, »ihr könnt also aufhören, mir zu drohen.«
    »Wer sagt denn, dass ich Euch drohe?« Einauge hob beschwichtigend die Hände und sein Blick schweifte kurz zu Ash. »Das ist bloß eine freundliche Warnung. Ich dachte mir nur, hey, sie hat doch früher auch schon diese eisernen Arschlöcher erledigt. Vielleicht will sie das ja mal wieder machen.«
    »Wer hat dir das erzählt?«
    »Oh, bitte. Das ist stadtbekannt. Wir wissen von Euch – von Euch und Eurem Dunklen Lover hier.« Er sah Ash abschätzig an, der seinen Blick gelassen erwiderte. »Wir haben von dem Zepter gehört, und wie Ihr diese eiserne Schlampe kaltgemacht habt, die es gestohlen hatte. Wir wissen auch, dass Ihr es Mab zurückgegeben habt, um den Krieg zwischen Sommer und Winter zu beenden, und dass sie Euch zum Dank dafür verbannt haben.« Einauge schüttelte den Kopf und sah mich fast schon mitfühlend an. »Neuigkeiten verbreiten sich auf der Straße sehr schnell, Prinzessin, besonders wenn die Eisernen Feen rumrennen wie kopflose Hühner und eine Belohnung auf ›die Tochter des Sommerkönigs‹ aussetzen. Also, ich würde aufpassen, wenn ich Ihr wäre.«
    Er schniefte, drehte sich zur Seite und spuckte einem seiner Handlanger auf die Schuhe. Der andere Dunkerwichtel fluchte fauchend, doch Einauge schien das gar nicht zu bemerken.
    »Aber egal, so ist es jedenfalls. Als ich sie das letzte Mal gesehen habe, haben diese Arschlöcher rund um die Bourbon Street rumgeschnüffelt. Falls Ihr es doch einrichten könnt, sie umzulegen, Prinzessin, sagt ihnen, der Einäugige Jack lässt schön grüßen. Und jetzt Abmarsch, Jungs.«
    »Äh, Boss.« Der Dunkerwichtel, der gerade bespuckt worden war, grinste mich an und leckte sich die Reißzähne. »Können wir die Prinzessin nicht anknabbern, nur ein kleines bisschen?«
    Der Einäugige Jack zog dem aufmüpfigen Feenwesen eins über den Schädel, ohne auch nur hinzusehen. »Idiot«, fauchte er. »Ich habe keine Lust, deine gefrorenen Eingeweide vom Pflaster zu kratzen. Und jetzt bewegt euch, ihr dämlichen Vollidioten, bevor ich die Geduld mit euch verliere.«
    Der Anführer der Dunkerwichtel grinste mich an, schenkte Ash ein letztes, verächtliches Lächeln und zog sich zurück. Fauchend und streitend zog die Dunkerwichtelgang ab und verschwand in der Dunkelheit.
    Ich sah Ash an. »Weißt du, es gab mal eine Zeit, da habe ich mir gewünscht, so heiß begehrt zu sein.«
    Er steckte sein Schwert weg. »Sollen wir uns ein Nachtlager suchen?«
    »Nein.« Ich rieb mir die Arme, entließ den Schein, wobei auch das Unwohlsein verging, das mit ihm gekommen war, und starrte angestrengt die Straße hinunter. »Ich kann nicht weglaufen und mich verstecken, nur weil die Eisernen Feen nach mir suchen. So käme ich nie weiter. Wir sollten einfach in Bewegung bleiben.«
    Ash nickte. »Wir sind auch fast da.«
    Wir erreichten unser Ziel ohne weitere Zwischenfälle.
    Das Historische Voodoomuseum von New Orleans sah noch genauso aus, wie ich es in
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