Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Platinblondes Dynamit

Platinblondes Dynamit

Titel: Platinblondes Dynamit
Autoren: J Juretzka
Vom Netzwerk:
Gummiknüppel und schieb ihn dir … ‘“ Elmos Augen entwickelten einen glasigen Überzug, während er im Geiste die verschiedenen Möglichkeiten durchging, diesen Satz zu vollenden.
    Windell hörte nicht zu. Er war mit den Gedanken schon einen Schritt weiter.
    „Abgabetermin! Die verdammte Heckenschere von Schuster kann mich mal!“
    Ein Scheingefecht, wie Elmo wusste. Folkmar hatte noch nie eine Deadline verstreichen lassen.
    „Alle … alle können mich mal. Weiber! Dreckspack!“
    Wie gegen seinen Willen schraubte er den Deckel von einer Dose Instant-Kaffee, stach mit dem Finger durch die Top-Hülle, kippte das gesamte Pulver in einen Literhumpen, drehte den Warmwasserhahn auf und hielt den Humpen unter den Strahl.
    „Denen werd ich’s zeigen“, murrte er noch, wankte ins Wohnzimmer, an seinen Arbeitsplatz, ließ sich in den Bürostuhl fallen und schlug mit der Faust auf die Schreibtischplatte, was seinen Monitor weckte, der eine angefangene Seite Text zeigte.
    Windell atmete einmal tief durch.
    Und vollzog im Zeitraum dieses einen Atemzuges seine Metamorphose vom tragischen Frauenhelden Folkmar Windell zu ‚Will B. Everhard‘, dem in Kreisen seiner Fans nahezu mythisch gehandelten Autor der düsteren Jack-Knife-Krimireihe.
    Er las die letzten Zeilen –
    … und im Zimmer 1446 des weltberühmten Plaza-Hotels machte Jack ihrem mörderischen Treiben ein Ende.
    – verschränkte seine Finger ineinander, bis sie knarzten, nahm noch einen größeren Schluck vom lauen, gallebitteren Sud und legte los.
    Der faulige Atem der Stadt wehte durch das offene Fenster herein und blähte die blassblauen Seidenvorhänge. Jack Knife hatte Juicie rücklings gegen die Wand des luxuriösen Hotelzimmers gepresst und nahm sie im Stehen. Er war ein Mann, der seinen Scotch pur, seine Steaks roh und seinen Sex derb mochte, und er wusste, die Frauen vergötterten ihn dafür.
    Juicie reagierte begeistert auf seine machtvollen Beckenstöße. Sie japste, sie stöhnte, sie keuchte, sie wimmerte, sie schrie. Sie war eine Frau, die genommen werden wollte, und genommen wurde sie, bei Gott.
    Doch Jack wäre nicht der Profi, der er war, wenn er sich durch eine schlichte Nummer mit einer blonden Barschlampe von seiner eigentlichen Aufgabe ablenken ließe.
    „Sag mir, Juicie“, forderte er an seinem wie immer im linken Mundwinkel festgeschraubten Zigarrenstumpen vorbei, „dass du es warst, die Ida Shyst angestachelt hat, diesen Juwelier zu vergiften, damit du ungestört bei ihm einbrechen konntest.“
    „Ja, Jack, ja, es ist wahr.“ Juicie wusste, dass sie sich um Kopf und Kragen redete, doch der Sex mit Jack Knife raubte ihr jede Willenskraft.
    „Und als dir mein Freund Sam auf die Spur kam …“
    „Ja, ja, oh ja!“, brach es aus Juicie heraus, sie konnte nicht anders.
    „… hast du dich mit Wanda Molanski, der Brooklyn-Würgerin zusammengetan …“
    „Ja, ja, oh mein Gott, ja!“
    „… und gemeinsam habt ihr Sam dann in der Badewanne ertränkt.“
    „Oh, Jack, Jack !“ Juicies Stimme war nur noch ein einziges, atemloses Flehen. „Ich habe es für uns getan. Für uns beide!“
    Jack unterbrach seine gekonnten Bewegungen für einen Moment und betrachtete Juicie, die ihn anflehte, nicht aufzuhören, nicht jetzt, nachdenklich.
    „Nein, Juicie“, entschied er dann und machte einen Schritt zurück, Juicie, nach wie vor aufgepflanzt auf sein imposantes, immerhartes Glied, mit sich nehmend. „Du hast es nicht für uns getan, sondern einzig und allein für dich.“
    Er machte einen Schritt auf das offene Fenster zu, durch das man die nächtlichen Geräusche der großen Stadt hören konnte.
    „Du hast diesen Juwelier umgebracht und meinen Freund Sam und weiß der Teufel wen noch, nur um dir allein den Roosveldt-Diamanten unter den gierigen Nagel zu reißen.“
    „Und, kriegst du’s fertig?“, fragte Elmo von der Tür seines Zimmers her. Rhythmisches Stöhnen und routiniert klingende Lustschreie aus quäkelnden Lautsprechern ließen darauf schließen, dass er wieder mal damit beschäftigt war, dem Gott der Internetpornographie zu opfern, wie nur er es vermochte.
    „Ja, ja“, antwortete Windell. „Und mach die Tür zu.“
    „Ja“, gestand Juicie, unfähig, länger zu lügen, nicht jetzt, so kurz vor ihrem Höhepunkt, „ja, Jack, ja, nur hör nicht auf, bitte!“
    „Und, hast du ihn, den Diamanten?“
    „Ja, Jack, ja, ja, ja!“
    „Na, dann noch viel Spaß damit!“
    Der Lustschrei von Juicies Orgasmus mischte sich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher