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Planetenwanderer: Roman (German Edition)

Planetenwanderer: Roman (German Edition)

Titel: Planetenwanderer: Roman (German Edition)
Autoren: George R.R. Martin
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Technologie den neuen s’uthlamesischen Schiffen hoffnungslos unterlegen. Außerdem ist es höchst unkorrekt zu sagen, dass die Alliierten S’uthlam in jedem Fall zahlenmäßig überlegen seien. Sie sind sechs Planeten gegen einen, richtig, aber die Gesamtbevölkerung von Vandeen, Henrys Welt, Jazbo, Roggandor, Skyrmir und der Azurnen Dreiheit beträgt ungefähr vier Milliarden – weniger als ein Zehntel der s’uthlamesischen Bevölkerung.«
    »Ein Zehntel?«, krächzte die Jazboitin. »Das ist falsch, nicht wahr? Das muss einfach falsch sein.«
    »Der Azurnen Dreiheit wurde zu verstehen gegeben, dass die Gesamtzahl der S’uthlamesen kaum sechsmal über der unseren liegt.«
    »Und zwei Drittel davon sind Frauen und Kinder«, fügte der Gesandte von Skyrmir schnell hinzu.
    »Auch unsere Frauen kämpfen«, entgegnete Tolly Mune.
    »Wenn sie zwischen zwei Windelwechseln etwas Zeit finden«, kommentierte Ratch Norren. »Tuf, sie können nicht zehn mal mehr sein als wir. Sie sind zwar ziemlich viele, das stimmt, aber unsere günstigsten Schätzungen …«
    »Sir«, sagte Tuf. »Ihre günstigsten Schätzungen sind fehlerhaft. Tut mir leid, Sie enttäuschen zu müssen. Das ist ein wohlgehütetes Geheimnis, und wenn man in solchen Größenordnungen rechnet, kann man leicht eine Milliarde hier oder dort unterschlagen. Nichtsdestotrotz ist es so, wie ich es Ihnen gesagt habe. Im Moment besteht ein schwaches militärisches Gleichgewicht – die alliierten Schiffe sind zahlreicher, die s’uthlamesische Flotte ist fortschrittlicher und besser bewaffnet. Aber dieses Gleichgewicht wird nicht von Dauer sein, da die s’uthlamesische Technologie in der Lage ist, ihre Kriegsflotte schneller aufzurüsten als jeder der Alliierten. Ich wage zu vermuten, dass derartige Anstrengungen gegenwärtig bereits unternommen werden.« Tuf sah Tolly Mune an.
    »Nein«, sagte sie.
    Aber auch Dax sah sie an. »Ja«, erklärte Tuf den Alliierten. Er hob einen Finger. »Daher schlage ich Ihnen vor, den Vorteil dieses derzeitigen Gleichgewichts auszunutzen und aus der Möglichkeit, die ich Ihnen anbiete, Kapital zu schlagen, um dieses Problem mit S’uthlam ohne Nuklearbomben und ähnliche Unannehmlichkeiten zu lösen. Verlängern Sie diesen Waffenstillstand um ein Jahr, und erlauben Sie mir, Manna auf S’uthlam auszusäen. Wenn diese Zeitspanne abgelaufen ist und Sie immer noch der Meinung sind, dass S’uthlam Ihre Heimatplaneten bedroht, dann fühlen Sie sich frei, Ihre Feindseligkeiten wieder aufzunehmen.«
    »Negativ, Händler«, sagte der Cyborg von Roggandor dröhnend. »Sie sind unglaublich naiv. Wenn wir Ihnen ein Jahr geben und Sie Ihre Tricks machen lassen – wie viele Flotten werden sie in der Zwischenzeit gebaut haben?«
    »Wir stimmen einem Moratorium bezüglich neu produzierter Waffen zu, wenn Sie das Gleiche tun«, sagte Tolly Mune.
    »Behaupten Sie. Und vermutlich sollen wir Ihnen vertrauen«, spottete Ratch Norren. »Zur Hölle damit. Ihr S’uthies habt bereits bewiesen, wie vertrauenswürdig ihr seid, als ihr euch erst vor Kurzem im Geheimen neu bewaffnet und damit gegen den Vertrag verstoßen habt. Und zwar in böser Absicht!«
    »Aber sicher, Sie hätten es vorgezogen, wenn wir hilflos gewesen wären, als Sie kamen, um unseren Planeten zu besetzen. Zur Hölle noch mal, was für ein verdammter Heuchler!«, entgegnete Tolly Mune empört.
    »Es ist zu spät für Abkommen«, erklärte die Jazboitin.
    »Sie haben es selbst gesagt, Tuf«, sagte der Skymirianer. »Je länger wir warten, desto schlimmer wird die Situation. Daher bleibt uns nichts anderes übrig als ein umgehender und umfassender Schlag gegen S’uthlam. Das Schlechte wird niemals besser werden.«
    Dax fauchte ihn an.
    Haviland Tuf blinzelte, und faltete die Hände sorgfältig über dem Bauch. »Vielleicht würden Sie noch einmal neu beraten, wenn ich an Ihre Liebe zum Leben, Ihre Angst vor Krieg und Zerstörung und Ihre Humanität im Allgemeinen appelliere.«
    Ratch Norren gab ein verächtliches Geräusch von sich. Einer nach dem anderen wandten die übrigen Mitglieder der Delegation ablehnend den Blick ab.
    »In diesem Fall«, sagte Tuf, »lassen Sie mir keine andere Wahl.« Er stand auf.
    Der Vandeeni runzelte die Stirn. »Wohin gehen Sie?«
    Tuf hob umständlich die Schultern. »Auf schnellstem Wege zu einer sanitären Einrichtung«, entgegnete er, »und danach in meinen Kontrollraum. Bitte akzeptieren Sie meine Versicherung, dass ich gegen keinen von Ihnen
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