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Planeten, Sterne, Universum

Planeten, Sterne, Universum

Titel: Planeten, Sterne, Universum
Autoren: Bernhard Mackowiak
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Gürtel verläuft der Himmelsäquator. Aber der Orion erscheint hier nicht als aufrechtstehender Jäger, sondern liegend wie ein Schmetterling, weshalb das Sternbild bei einigen Völkern auch so genannt wird.
    Andere nur auf der Südhalbkugel zu bewundernde Objekte sind die Große und Kleine Magellansche Wolke sowie der Kohlensack in der Nähe des Himmelssüdpols. Dabei handelt es sich um zwei unsere Galaxis begleitende Minigalaxien und eine dunkle Staubwolke. Eine weitere einschneidende Veränderung ist der Lauf der Gestirne. Sie gehen zwar wie bei uns im Osten auf und im Westen unter, erreichen jedoch ihren höchsten Stand (die Kulmination) nicht im Süden, sondern im Norden!
    Der schwimmende Mond
    In der Nähe des Äquators zeigt der Mond ein für uns seltsames Bild. Die inzwischen nur noch wenigen Menschen geläufige Regel, aus der zunehmenden Phase ein altes deutsches Z formen zu können, dagegen aus der abnehmenden ein deutsches A, hat hier keine Gültigkeit mehr. Ja es scheint, als schwämme in Äquatornähe die Mondsichel am Himmel wie eine Barke auf dem Wasser
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Das auch bei uns bekannte Sternbild Kreuz des Südens dominiert zusammen mit der Dunkelwolke Kohlensack diesen Teil des südlichen Sternhimmels
.
    (c) Yuri Beletsky

Geheimnisvolles Stonehenge
Astronomie in der Steinzeit?
    Auch wenn die bis zu 50 t schweren Steine von Stonehenge längst nicht mehr alle aufrecht stehen: Die Silhouette ist so unverkennbar historisch, dass man meint, in eine ferne Vergangenheit geraten zu sein. Wer hat dieses Monument errichtet? Wie wurde diese technische Meisterleistung vollbracht – und: warum?
Eine titanische Konstruktion
    Stonehenge, in der englischen Grafschaft Wiltshire, besteht aus einer Grabenanlage, die eine ringförmige Ansammlung megalithischer Steine umschließt. Diese Konstruktion wird aus mehreren konzentrischen Steinkreisen gebildet. Ihre beiden auffälligsten sind ein äußerer Kreis auf Pfeilersteinen, die von Decksteinen überbrückt werden, sowie eine innere hufeisenförmige Struktur aus ursprünglich fünf sogenannten Trilithen – jeweils zwei Tragsteine, auf denen ein Deckstein liegt. Dazwischen befinden sich weitere Strukturen aus kleineren Steinen sowie Löchern im Boden. Ferner gibt es in unmittelbarer Nachbarschaft zahlreiche Hügelgräber, einen sogenannten Cursus sowie die Erdwall-Rundgraben-Anlagen (Henges) von Woodhenge und der Siedlung Durrington Walls, verbunden durch Wege zum Fluss Avon, und nicht zuletzt Spuren eines Dorfes.
    Ein Generationenprojekt
    Stonehenge wurde über einen Zeitraum von rund 1500 Jahren errichtet. Etwa 3100 v. Chr. entstanden Wall und Graben, gefolgt von hölzernen Palisaden. 2500 v. Chr. wurden Paare von bis zu 4 t schweren, blauschimmernden Steinen aufgestellt, die aus dem 400km entfernten Wales herangeschafft wurden. Das geschah per Boot und auf Rollen mit Hebelwirkung durch Menschenkraft. Einige Zeit später entstand der 5m hohe innere Sarsenkreis aus 30 bearbeiteten Steinen, innerhalb derer die fünf Tritlithen aufragen. Etwa 1500 v. Chr. wurde die Anlage dann vermutlich aufgegeben
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    Niemand kennt bis heute Stonehenges genaue Bedeutung, obwohl im Laufe der Jahrhunderte zahllose Theorien entwickelt wurden. Sicher ist nur, dass es zu einer Zeit entstand, als der Mensch das Jäger- und Sammlerdasein aufgab, um zum Ackerbauern und Viehzüchter zu werden, und zwar im Neolithikum. Die Beobachtung des Sonnenlaufs, aber auch des Standes der beiden Sternhaufen Hyaden und Plejaden, worauf die berühmte Himmelsscheibe von Nebra hinweist, lieferten die Grunddaten für den in der neuen Lebensweise notwendigen Kalender. Sicher ist, dass ungeheure technische und logistische Anstrengungen nötig waren, um Stonehenge zu errichten. Und auch diplomatisches Geschick – es mussten ja mehrere Stammesgebiete durchquert und Menschen unterschiedlichster Herkunft zur Mitarbeit motiviert werden.
Den Sonnenlauf im Visier
    Ob durch Zufall oder aus Notwendigkeit: Stonehenge ist an den Winkeln des Sonnenaufgangs zur Zeit der Sommersonnenwende und des Sonnenuntergangs zur Zeit der Wintersonnenwende ausgerichtet. Dagegen fängt der südliche Kreis innerhalb der Anlage von Durrington Walls den Sonnenaufgang zur Zeit der Wintersonnenwende ein, „Daten“, die für einen Kalender wichtig sind! Andererseits stand möglicherweise die Sommersonnenwende für das Ende des Lebens und die Wintersonnenwende für dessen Anfang. Symbolisierte also vielleicht, wie eine umstrittene Theorie behauptet,
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