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Planeten, Sterne, Universum

Planeten, Sterne, Universum

Titel: Planeten, Sterne, Universum
Autoren: Bernhard Mackowiak
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zwischen –30 °C im Sommer und bis zu –80°C im Winter.
    Die ICE-T-Wissenschaftler haben sich ein ehrgeiziges Beobachtungsprogramm vorgenommen – beispielsweise die Frage zu lösen, wo es wirklich erdähnliche extrasolare Planeten gibt. Dazu sollen die beiden wie bei einem Feldstecher angeordneten Fernrohre rund 1,3 Mio. Sterne gleichzeitig nach Helligkeitsschwankungen absuchen, die durch den Vorübergang (Transit) des Planeten vor der Scheibe seines Muttersternes entstehen. Vielleicht kommt einmal die Nachricht über den direkten Nachweis eines erdähnlichen Planeten außerhalb unseres Sonnensystems von einer dieser Sternwarten, deren Lage im Grunde selbst schon exoterrestrisch ist – und nicht etwa von einem bereits dafür geplanten Weltraumteleskop.
    Höhensternwarten
    Der Hang der Astronomen, sich in extreme Lagen zu begeben, hat seit den 1960er-Jahren Tradition. Sie arbeiten an Orten wie:
    •
der Europäischen Südsternwarte La Silla (2400 m), Chile
    •
dem Roque-de-los-Muchachos-Observatorium (2400 m), La Palma, Spanien
    •
dem ESO Paranal-Observatorium (2635 m), Atacamawüste, Chile
    •
dem W. M. Keck-Observatorium (ca. 4200 m), Mauna Kea (Hawaii/USA)
    •
der Large Binocular Telescope-Sternwarte (3267 m), Mount Graham (Arizona/USA)

Das Very Large Telescope der Europäischen Südsternwarte (ESO), das aus vier einzelnen Teleskopen besteht, wurde auf dem Paranal errichtet, einem 2635m hohen Berg im Norden Chiles
.
    (c) ESO

Botschafter aus dem All
Die elektromagnetische Strahlung
    Ohne das breite Spektrum der elektromagnetischen Strahlung gäbe es keine Astronomie: Die Wissenschaftler dieser Zunft würden wörtlich im Dunkeln tappen. Auch das Leben hätte sich nicht zu höheren Formen entwickeln können, wenn nicht Licht und Wärmestrahlung der Sonne bis zum Erdboden und in die obersten Meerestiefen gelangten. Zum Glück schaffen das nur diese Strahlungsarten, denn die anderen, für das Leben gefährlichen, werden von der Erdatmosphäre wie von einem Schutzschild zurückgehalten. Nur für das Licht, Wärme und die Radiostrahlung bildet unsere Lufthülle sogenannte Fenster.
Astronomie des Unsichtbaren
    Jahrhundertelang war das sichtbare Licht die einzige Informationsquelle der Astronomen. Eine Situation, die man mit dem Hören einer einzelnen Note aus einer Melodie vergleichen kann. Aber um die Musik komplett zu erleben, muss man alle Noten hören können, von den höchsten bis zu den tiefsten. In der Astronomie bedeutet dies, dass man außer Licht auch die Radio-, Infrarot-, Ultraviolett-, Gammaund Röntgenstrahlung empfangen muss. Da aber ein Großteil dieses Strahlungsspektrums von der Erdatmosphäre absorbiert wird, wurden einige raffinierte technische Tricks und Instrumente entwickelt, um auch diesen „unsichtbaren“ Teil des Weltalls kennenzulernen.
    Ein schneller Strom
    Für die Physiker und Astronomen ist Strahlung nur eine besondere Form der Energie. Energie wird von einer Quelle abgegeben und wandert als Welle oder Teilchen durch den Raum und durchdringt auch einige Arten von Materie. Ganz egal, um welche Strahlungsart es sich handelt: Es ist immer ein Strom oszillierender, elektrischer und magnetischer Felder, die sich mit einer Geschwindigkeit von etwa 300 000km/s, d.h. mit Lichtgeschwindigkeit, ausbreiten. Auf diese Weise werden riesige Entfernungen, manchmal sogar Milliarden von Lichtjahren zurückgelegt, bis die Strahlung uns erreicht
.
Strahlungsboten und ihre Absender
    Alle Sterne, Galaxien, Gasnebel oder Supernovaexplosionen senden Strahlung im gesamten elektromagnetischen Spektrum aus. Abhängig davon, wie die Quelle beschaffen ist, können die einzelnen Bereiche unterschiedlich stark vertreten sein. Da sich Strahlung wie eine Welle im Meer fortpflanzt, lassen sich die verschiedenen Arten anhand der Wellenlängen unterscheiden.
    So haben Gammastrahlen die kürzesten Wellenlängen. Sie bilden die energiereichste Form der Strahlung und haben ihren Ursprung u.a. in den rätselhaften Gammabursts in entfernten Galaxien. Die im Spektrum angrenzenden Röntgenstrahlen werden von 1 bis 100 Mio.°C heißem Gas ausgesandt. Das findet sich im intergalaktischen Raum sowie in der Nähe von Schwarzen Löchern. Diese Strahlungsart wird in der Hochatmosphäre absorbiert.
    Sehr heiße Sterne emittieren ihre Energie vor allem im Ultraviolettbereich. Vor dieser schädlichen Strahlungsart schützt uns zum größten Teil die Ozonschicht, die aber gleichzeitig den Blick auf diesen Teil des Universums
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