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Planeten - Smaragdfeuer (German Edition)

Planeten - Smaragdfeuer (German Edition)

Titel: Planeten - Smaragdfeuer (German Edition)
Autoren: Pia Römmler
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Aufmerksamkeit.
    „ Lysander, befehle den Männern eine Trage runter zu lassen und dann wollen wir sie hier raus schaffen. Hilf mir.“
    Helfen, ja, das konnte er. Er konnte helfen. Irgend etwas rastete ein. Lysander schaltete auf Königs-Modus, knurrte Befehle, schrie herum, dass alle auseinander spritzten, wie die Kakerlaken.
    Er würde ihnen beibringen, sich an Susann zu vergreifen.
    Es dauerte ewig, bis sie die Patientin nach oben und raus verfrachtet hatten. Das Schweigen war so dicht, das schon ein Räuspern schallte, als hätte man eine Kanone abgefeuert.
    Als Susanns Atem das erste Mal aussetzte, hätte er es nicht einmal bemerkt. Erst, als Elexia auf die Trage sprang und auf den mageren Brustkorb eindrosch, wie eine Irre, wurde ihm klar, dass sie hier mit dem Tod um ein Leben rangen.
    Er würde sie verlieren, das hatte er bislang nicht einkalkuliert, aber jetzt war es real. Kaum, dass er sie gefunden hatte, könnte er sie wieder verlieren.
    Elexia hörte auf, kontrollierte nochmal Puls und Atmung.
    „ Lass sie los Lysander, wir müssen sie zu mir bringen, ich muss die Ket entfernen, sonst hat sie keine Chance. Bitte, ich versuche ihr zu helfen.“
    Widerstrebend ließ er Susanns Hand los.
    Eilig wurde die Trage auf einer Hooversänfte befestigt und schon war sie weg.
    „ Vater, bitte lass Elexia ihre Arbeit machen, ich werde ihr helfen und dich wissen lassen, wie es Susann geht.“
    Marina gab ihm einen Kuss auf die Wange und hastete zu ihrem kleinen Gleiter.
    Ordnung, er musste hier für Ordnung sorgen.
    Der Schmerz riss ihn entzwei und er bezweifelte, dass er jemals wieder beide Hälften seiner selbst zusammenfügen könnte.
    Susann, er wollte sie, wollte alles von ihr.

    „ Lysander.“ Kemar, einer der wenigen Kerle, die er nicht erledigen wollte.
    „ Mein Freund, komm zu dir, Elexia wird ihr helfen. Tu jetzt nichts, was du später bereust. Bleib besonnen, nur so kannst du Susann ehren. Bitte.“
    Wahre Worte und doch wollte er am liebsten um sich schlagen, wie ein verwundetes Tier.
    Marcos stürzte durch die Tür, er konnte gerade erst von Limbat eingetroffen sein.
    Entsetzt starrte er seinen Vater an. Erfasste mit einem Blick, das etwas Furchtbares geschehen sein musste.
    „ Sag jetzt nicht, ich komme zu spät.“
    Kemar schüttelte leicht den Kopf.
    „ Königin Isene bat mich Susann ihre Entschuldigung zu übermitteln, für die Folter, die Oferor ihr angetan hat. Ich habe mit ihr gesprochen und sie hat mir Susanns Trick...“ Er verstummte, als alle ihn nur anstarrten.
    „ Folter?“ Die Stimme seines Vaters war gefährlich leise.
    Unruhe machte sich unter den Männern seines Vaters breit. Marcos kannte sie alle, gute Männer, Männer mit Prinzipien.
    Zögernd fuhr er fort,“ Ja, Oferor hat sie wohl gedrängt, Waffen zu entwickeln, Gifte und ähnliches, weil er sie für eine Killermaschine hielt. Sie hat es fast vier Wochen geschafft, ihn um den Finger zu wickeln und zu täuschen, dann war ihre Glückssträhne vorbei. Isene konnte sie nicht rausholen, als sie erkannte, was Susann für euch alle getan hat.“
    Alle Augen waren auf ihn gerichtet. Mit seinem folgenden Bericht über das Gift, das zu ihrer aller Scheintod geführt hatte und Susanns geschicktes Taktieren, bestätigte er nur Lysanders Vermutung. Susann hatte erkannt, dass sie seine einzige Hoffnung auf Freiheit war und hatte schnell handeln müssen. Ihre Lösung war brilliant, wenn auch nicht angenehm gewesen. So viel hätte schief gehen können, war es aber nicht. Sie war ein Genie, seine Frau.

    Lysander konnte nicht mehr, er wandte sich ab und verließ den Turm. Draußen holte er tief Luft und versuchte seine Kräfte für den Weg in seine Räumlichkeiten zu sammeln. Kemar hatte Recht, so aufgelöst und außer sich traf er womöglich die falschen Entscheidungen. So würde er Susann nicht helfen.
    „ Vater, was ist denn los, wo ist Mini-Doc? Kann ich helfen?“
    Er sah seinen Sohn an und erkannte jetzt, wie stark und erwachsen er geworden war und auf einmal war es ganz leicht, sich anzulehnen und zu weinen. Sein Sohn sagte kein Wort, sondern hielt und stützte ihn.

    18

    Susann schwebte. Es war so wunderschön, kein Schmerz, kein gebrochenes Herz, und die völlige Abwesenheit von Unbehagen. Es war Klasse, grandios, unaussprechlich.
    Da fand sie es mehr, als unerfreulich, das irgendetwas oder irgendwer hartnäckig an ihrem Bewusstsein zerrte und zog.
    Ein Wort hier, eine Berührung dort. Alles wurde versucht, um sie aus dem
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