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Planet der Illusionen (Orion 09)

Planet der Illusionen (Orion 09)

Titel: Planet der Illusionen (Orion 09)
Autoren: Hans Kneifel
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sagte Hasso ruhig.
    »Atan?« fragte Cliff und hakte seinen Finger in den Halsausschnitt des Overalls.
    »Natürlich. Ich bin doch kein Selbstmörder.«
    Cliff hob den Kopf und sah hinauf auf den Schirm, von dem aus Mario schweigend ihrer Unterhaltung folgte.
    »Welche LANCET ist klar, Mario?«
    Augenblicklich sagte Mario:
    »LANCET Eins, Oberst!«
    »Laß den Unfug! Hilf Hasso und Atan beim Start.«
    »Okay!«
    Hasso und Atan ließen sich von dem Lift ins Unterschiff bringen und suchten dort aus den Bereitschaftsschränken die Ausrüstung zusammen. Wenige Minuten später meldeten sie sich aus der LANCET, und sämtliche Sichtverbindungen, der Bord-zu-Bord-Sprechfunk und die automatische Ortungsanlage liefen an. Das Beiboot war mit sämtlichen unsichtbaren Fäden mit dem Schiff verbunden.
    »LANCET I fertig zum Abschuß«, kam es aus den Bordlautsprechern.
    »Danke. LANCET bitte T.O.R.B.«
    Die Überprüfung der Bordausrüstung ergab, daß Treibstoff und Maschinen, Oxygen und Radioverbindung sowie sämtliche Batterien und Energiezellen voll einsatzbereit und funktionsfähig waren.
    Bordsprechanlage: »Kommandant – wir können starten.«
    De Monti zählte rückwärts:
    »... drei ... zwei ... eins ... null!«
    Drei Vorgänge geschahen fast gleichzeitig und flossen ineinander über. Mario de Monti öffnete die Schleuse in der oberen Rundung der ORION, schaltete den Summer ein und aktivierte die magnetische Startanlage. Sie riß das annähernd kugelförmige Beiboot entlang der Führungsschienen senkrecht nach oben und warf es aus. Langsam schlossen sich die Segmente der kleinen Schleuse wieder.
    Mit vier g startete LANCET I.
    Zwei Schirme waren aufgeflammt und zeigten jetzt die Gesichter der beiden Männer. Die Raumhelme waren geschlossen, und durch einige der zwanzig kleinen Kuppeln sah Cliff, was die beiden Männer von ihrem Platz aus sahen.
    Die LANCET flog dem Planeten zu.
     
    Helga, Mario und Cliff standen angespannt um das Steuerpult herum und sahen abwechselnd auf drei Schirme: Der Zentralschirm zeigte die LANCET, die immer kleiner wurde und dem Planeten entgegenraste, die beiden anderen Schirme zeigten den Kopf von Hasso Sigbjörnson und das Bild, das die Insassen der LANCET von dem Planeten hatten. Atans aufgeregte Stimme kam aus den Lautsprechern.
    »Läuft Logbuch mit?« fragte Cliff leise.
    »Ja.« Helga nickte, nur wenige Zentimeter von McLane entfernt.
    Sie sahen erneut die einmaligen Ausblicke, die sich boten, wenn ein Schiff aus dem All genau senkrecht zum Mittelpunkt des Planeten niederging. Die Landschaft schien auseinanderzufließen, dann stabilisierten sich die Konturen im Bildmittelpunkt.
    Hassos Stimme war klar und beherrscht.
    »Wir sind jetzt noch drei Kilometer vom Erdboden entfernt. Wir nähern uns der Stadt, die nach unseren Unterlagen den Namen Oranyc hat. Die gleichen Beobachtungen ... alles ist wie gelähmt.«
    Die LANCET wurde langsamer, schwebte in eine weitgestreckte Landekurve ein.
    »Wir werden versuchen, auf diesem viereckigen Platz in der unmittelbaren Nähe des Raumhafens zu landen. Bis jetzt haben wir weder etwas erkennen noch spüren können; jedenfalls nichts, was auf unmittelbare Gefahren schließen läßt.«
    Die drei Gesichter, die sich jetzt gehoben hatten und das Bild auf dem kleineren Schirm anstarrten, waren konzentriert und aufgeregt. Keiner von ihnen merkte den Schweiß, der auf ihren Stirnen stand. Lautlos drehte sich das Band des Logbuchs, und jedes Wort wurde genau gespeichert.
    »Hier, dieser Platz ist ein Musterbeispiel. Überall sitzen und liegen die Menschen herum wie Halbtote. Sie scheinen uns zu sehen, aber sie rühren sich nicht. Teilweise laufen die Maschinen der Fahrzeuge noch. Ein Verkehrschaos, das noch nicht älter als eine Woche sein kann, herrscht hier unumschränkt. Wir schweben jetzt zwischen dem Kommandoturm und dem Verwaltungsgebäude über einem Park zur Landung ein. Unter meiner Hand liegt der Knopf für den Autopiloten der LANCET; wenn ich die Hand fallen lasse, startet das Beiboot augenblicklich steil nach oben.«
    Noch immer war Hasso Sigbjörnsons Stimme ruhig und souverän.
    Weitere Bilder folgten.
    Zwischen einer schlanken Betonnadel mit drei tellerförmigen Auslegern und einem hohen Bauwerk aus Sichtbeton, Glas und Kunststoff erstreckte sich das Grün eines Parks. Dahinter lag der weiße Platz, übersät mit schwarzen Punkten und den farbigen Formen der stehenden Verkehrsmittel.
    Dann landete die LANCET.
    »Wir sind gelandet. Die Schleuse
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