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Planet der Illusionen (Orion 09)

Planet der Illusionen (Orion 09)

Titel: Planet der Illusionen (Orion 09)
Autoren: Hans Kneifel
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Archivmaterial über Shardeeba durchgelesen und für sich Schlüsse zu ziehen versucht.
    »Was sehen wir? Nichts Außergewöhnliches!« knurrte Hasso Sigbjörnson. Er stützte seinen langen Körper gegen den Rand des Schirmes ab. »Alles ist unversehrt und ruhig.«
    Sie überflogen einen kreisförmigen Ausschnitt einer Landschaft. Hier befand sich eine vollrobotische Nahrungsmittelerzeugung. Auf den Feldern arbeiteten die Maschinen.
    »Halt!«
    Blitzschnell handelte Atan Shubashi. Er vergrößerte das Bild und holte es mit Hilfe eines dazwischengeschalteten Linsensatzes für kurze Zeit zurück, so daß die Bewegung des Schiffes nicht angehalten werden mußte.
    »Auf dem Hof dieser Farm stehen vollbeladene Containerfahrzeuge. Sie sind auf dem Weg zur nächsten Stadt offensichtlich stehengeblieben.«
    Dann wurde das Bild undeutlich, verschwand schließlich.
    Cliff blickte hoch und sah in die Augen seiner Crew.
    »Das bedeutet entweder den Ausfall von Maschinen oder den der Menschen. Wenn ich nicht irre, habe ich einige Männer wie schlafend herumliegen gesehen«, sagte er. »Aber – sehen wir weiter.«
    Ein runder Schatten fegte um die Wölbung des Planeten, zehn Augen starrten auf die Bilder, die sich rasend schnell ablösten. Felder, Straßen, Häuser und Fabriken. Alles war relativ neu und sehr gepflegt.
    Neue Bilder:
    Schwere Transportwagen standen kolonnenweise da und blockierten die Fahrbahnen. Zwischen den Farmen, den Fabriken und den Städten mit den charakteristischen runden Raumhäfen war jede Art von Verkehr zum Erliegen gebracht worden. Die Lenker der Fahrzeuge lagen im Schatten neben den Wagen und schienen zu schlafen – zumindest zeigten sie den Zustand völliger Apathie.
    »Vielleicht ist hier ein Gas ausgesprüht worden ...«, sagte Mario de Monti und tippte mit dem Fingernagel auf den Schirm.
    »Es wäre eine Möglichkeit!« stimmte Cliff zu.
    Sie sahen viel, aber nichts grundsätzlich anderes. Überall war der Verkehr zusammengebrochen. Menschen lagen und hockten überall, und nur sehr wenige gingen aufrecht. Jede Straße und jeder Platz waren von stehenden Automobilen und Lastwagen verstopft. Auf den Raumhäfen standen die Schiffe auf ihren Antigravpolstern, und die Crew hatte auch die ULYSSES entdeckt. Auch über den Raumhäfen, die sich sonst als ein Zentrum der Betriebsamkeit offenbarten, lag eine unirdische Ruhe.
    Schließlich schaltete Cliff McLane den Autopiloten aus, zog das Schiff steil in den Himmel hinauf und brachte es in eine Warteposition hoch über der Oberfläche von Shardeeba.
    Inzwischen hatte Helga Legrelle einige Portionen Kaffee aus dem Radarherd gezogen und stellte die länglichen Kunststoffbecher vor die vier Männer hin. Man traf sich in der Steuerkanzel, betrachtete das Bild des schweigenden Planeten und überdachte die Beobachtungen der letzten Stunden.
    »Es bleibt noch eine Hoffnung?« fragte Helga, indem sie mit der linken Hand auf ihr Funkgerät deutete. »Soll ich?« Der Kaffee in der rechten Hand bewegte sich beängstigend.
    »Noch nicht«, sagte Cliff. »Vergleichen wir zuerst unsere Beobachtungen.«
    »Wir haben einen Planeten gesehen, der wenigstens auf der Tagesseite in völliger Apathie liegt. Schäden waren nirgends zu erkennen, ausgenommen vielleicht einige Beulen an Kraftfahrzeugen.«
    De Monti deutete auf das Bild des Planeten.
    »Das ist richtig. Ein Planet, erfüllt von einer tödlichen Ruhe. Alles ist apathisch. Das terranische Schiff ist gelandet und nicht wieder gestartet, also hat diese Apathie auch dessen Besatzung erreicht. Wir werden zuerst einen Funkspruch an Villa abstrahlen, in dem wir ihm schildern, was wir gesehen haben. Das zur Vorsicht, um nicht wieder unter falschen Verdacht zu geraten.«
    Helga trank den Kaffee aus und begann die Verbindung herzustellen. Die Relaissatelliten waren keineswegs außer Betrieb, also lag es an den Sendestationen des Planeten selbst.
    »Ein unbekanntes Gas kann sich ausgebreitet haben, oder ein Virus hat alle Menschen befallen. Cliff ... vielleicht sind unsere Freunde, die Extraterrestrier, wieder am Werk!«
    Hasso Sigbjörnson beugte sich vor und legte seine Hand schwer auf Cliffs Schulter. Cliff schüttelte langsam den Kopf.
    »Ich habe keinen Gegenbeweis, aber das nehme ich nicht an. Helga ... steht die Funkverbindung?«
    Helga nickte kurz.
    »Ja. Du kannst sprechen. Das rechte Mikrophon.«
    Cliff machte seine Meldung. Er sprach langsam und schilderte nur die Beobachtungen, ohne die möglichen
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