Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Planet der Illusionen (Orion 09)

Planet der Illusionen (Orion 09)

Titel: Planet der Illusionen (Orion 09)
Autoren: Hans Kneifel
Vom Netzwerk:
wies nach draußen. Die Geräusche der einfahrenden Leiter und der zugleitenden Außenschleuse waren schwach zu hören. Überall fanden sich die Kolonisten zu kleinen Gruppen zusammen, diskutierten und hatten aufgehört, in die Richtung des Raumhafens zu rennen.
    »Ja. Und unser nächstes Ziel ist die Basis 104 im Carpentariagolf«, sagte Cliff. »Los, zurück in die ORION, Atan.«
    »Zu Befehl, Kommandant!« erwiderte der Astrogator.
    Sie erreichten das Raumschiff, ließen sich von Mario de Monti einschleusen und stellten die geheimnisvolle Sender- oder Verstärkerkugel ab. Dann wurden die Koordinaten der Erde programmiert, und der Diskus nahm Fahrt auf. Hinter ihnen lag jetzt der Planet Shardeeba, lagen drei Millionen Kolonisten, deren Panik vorbei war.
    »Und was liegt, abgesehen von einem kurzen Urlaub auf der Erde mit allen ihren Schönheiten, vor uns, Oberst McLane?« fragte Mario gutgelaunt.
    Cliff grinste und deutete langes Haar und einen wallenden Bart mit Gesten an.
    »Das Problem Roger Uurth«, sagte er.
    Mario erschrak etwas.
    »Ich hatte eine Sekunde lang gedacht, unsere Probleme wären erledigt«, sagte er kleinlaut. »Ich sehe, daß du weiter denkst als ich.«
    »Das ist nicht unbedingt der Fall. Mein Pessimismus ist nur größer«, korrigierte Cliff halblaut.
    Dann ging die ORION VIII in den Linearraum.
     
    Australien, Terra.
    Carpentariagolf, darunter in zweitausend Meter Tiefe, rechts unterhalb von Groote Eylandt.
    Basis 104 ... Oberste Raumbehörde, Kleiner Sitzungssaal.
    Datum: Drei Tage nach dem Start von Shardeeba.
    Ein ausgesuchtes Publikum war hier versammelt. Wamsler, Villa und Spring-Brauner, Sir Arthur, Lydia van Dyke, der Minister für außerirdische Fragen, Cliff McLane und Tamara Jagellovsk, Professor Sherkoff und – Roger Uurth.
    Als Hausherr eröffnete Winston Woodrov Wamsler, Raummarschall, die Diskussion.
    »Allmählich«, sagte er grollend und laut, und sein Baß schien den Raum ausfüllen zu können, »entsteht bei uns der Eindruck, als würde die Erde ohne Oberst Cliff Allistair McLane nicht mehr existieren. Das ist natürlich falsch. Ich bin der letzte, der McLanes Verdienste schmälern will, aber ein anderer hätte dies natürlich auch geschafft. Das Abenteuer sucht McLane, nicht umgekehrt.«
    Cliff nickte zustimmend und grinste impertinent.
    »Sicher«, sagte er laut. »Jeder Mensch ist zu ersetzen. Und meist durch einen besseren. Wann gehen Sie in Pension, Marschall?«
    Gelächter. Die Freude von Oberst Villa war schwer zu übertreffen; er schätzte derlei Bonmots.
    »Wir diskutieren hier weniger über Oberst McLane«, sagte der Geheimdienstchef dann, »sondern über den Komplex Shardeeba. Sie billigen also das Vorgehen McLanes, Wamsler?«
    Wamsler nickte. Er thronte wie ein fetter Buddha hinter dem Tisch und blickte die anderen Teilnehmer hintereinander prüfend an.
    »Natürlich. McLane ist unser bester Mann!« sagte Wamsler mit Nachdruck.
    »Danke«, erwiderte Cliff gemessen. Er war müde und hungrig, und er hoffte, daß bald entschieden sein würde, wie man weiterhin vorgehen mußte.
    »Wir haben den Empfänger oder Verstärker«, fuhr Sir Arthur fort. »Und wir wissen über diese mysteriösen Dreharbeiten Bescheid, die auf dem schwarzen Planeten stattgefunden haben. Wir haben Roger Uurth, das Medium, in unserer Gewalt, aber wir wissen noch immer nicht, wie alle Dinge zusammenhängen. Und was viel wichtiger ist ...«
    Lydia van Dyke unterbrach. Ihre Stimme war kalt und schneidend.
    »Wir wissen nicht, woher die Gefahr kommt und wer diese Fremden sind.«
    »Äußerst scharfsinnig«, bemerkte Wamsler. »Deswegen sind wir auch hier. Ich bitte Professor Sherkoff, uns zu berichten, wie weit er mit seinen Forschungen gekommen ist.«
    »Bitte, Herr Professor«, sagte Michael Spring-Brauner betont höflich.
    »Danke«, sagte Sherkoff und stand auf.
    »In kurzen Worten zusammengefaßt«, sagte er langsam, »haben wir folgendes herausgefunden: Roger Uurth ist nichts anderes als ein Werkzeug. Er besitzt kaum einen eigenen Willen, und alles, was er tut, geschieht auf Veranlassung der Fremden. Gleichzeitig kennt er seine Herrscher nicht. Er handelt nur.
    Die Visionen, die er so ungeheuer plastisch ausstrahlen kann – sie sind über dieses Gerät in seine Richtung gesandt worden.«
    Sherkoff deutete auf die Kugel, die vor dem leeren Kreisring des riesigen Videophongerätes stand.
    »Die hypnotischen Einwirkungen – von hier aus nach Shardeeba, so daß die Bezeichnung Telenose
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher