Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Planet der Finsternis

Planet der Finsternis

Titel: Planet der Finsternis
Autoren: Jay Grams
Vom Netzwerk:
Dann war der Insasse augenblicklich auf einen Anzug mit den Sauerstoff-Flaschen angewiesen.
    Jean blickte dem Robot in die rotglühenden Augen und betätigte im gleichen Augenblick einen kleinen Hebel. Das Fahrzeug rollte an. Jean wandte seinen Blick geradeaus, stellte die Funkverbindung zur Station her, damit er zu jeder Zeit mit Kenneth und auch gleichzeitig mit Glenn in Verbindung stand, und pfiff leise vor sich hin. Der Motor grollte gleichmäßig und brachte das schwere Fahrzeug schnell vorwärts. Jean erblickte durch die klare Sichtscheibe das Fahrzeug Glenn Dorleys dicht vor sich. Der Kamerad fuhr in einer Distanz von etwa zehn Metern neben ihm.
    „Hast du eigentlich irgendeinen Namen?“ wandte sich Jean unvermittelt an den Robot.
    Der Robot wandte seinen Kopf dem Franzosen zu. „Man nennt mich gewöhnlich nach meiner Seriennummer: Trs. – 115 – 13/29.“
    „Das ist mir viel zu lang“, meinte Jean. „Weißt du was, ich nenne dich Frank. – Einverstanden?“ Und als der Robot nickte, setzte Jean erklärend hinzu: „Ich hatte mal einen Freund, der hieß so. Außerdem hat er mit dir eines gemeinsam: er konnte verdammt gut Schach spielen.“ Ein verschmitztes Lächeln umspielte die Mundwinkel Jeans.
    Aus den versteckten Lautsprecheranlagen klang die Stimme Glenn Dorleys.
    „Ihr scheint euch ja ganz gut zu unterhalten!“ Deutlich war aus seiner Stimme das Lachen herauszuhören. „Aber wir müssen uns jetzt trennen, Jean. Fahren Sie in nördlicher Richtung weiter. Ich schlage die Richtung ein, in der Jonny die Goldmine vermutet hat.“
    Jean nickte wortlos zu den Worten. Er sah, wie das Fahrzeug Glenns schneller wurde und das seine überholte. Auf der hinteren Plattform sah man noch für einen Augenblick die fünf Arbeitsroboter, ehe das Kettenfahrzeug hinter einem der gewaltigen Eisberge verschwand.
    Im 40-Kilometertempo polterte Jeans Gefährt über die zerfressene Oberfläche des Pluto dahin. Weit und breit die froststarre, zerklüftete Weite des Planeten. Wohin das Auge blickte – überall massive, steile Berghänge, aufgeplatzter Boden und gewaltige Eismassen. Ober ihm der frostklare, schwarze Plutohimmel, von Tausenden kleiner Sterne unterbrochen, die ihr weißes, kaltes Licht herunterstrahlten.
    „Wenn es Ihnen langweilig ist, dann bin ich gerne bereit, Ihnen einige Witze zu erzählen, Herr“, brach der Robot plötzlich das Schweigen. „Captain Hoal hat während des Fluges öfters Witze erzählt, und ich habe mir einige gemerkt.“
    Jean Meloir nickte lächelnd.
    „Na, dann mal los. Für Witze bin ich immer zu haben.“
    In typischer Weltraumfahrerart brachte der Robot einen Witz zum besten, den er sich wohl Wort für Wort genau gemerkt und ihn nun mit den Gesten, die er wahrscheinlich von Captain Hoal gesehen hatte, derart unterstrich, daß es Jean ein herzhaftes Lachen entlockte. Als der Robot geendet hatte, meinte Jean: „Der war gut, Frank, wirklich. Kennst du noch mehr solcher Witze?“
    „Besonders viele eigentlich nicht. Captain Hoal hat nur äußerst selten Witze erzählt. Aber ich kenne noch eine Menge Schottenwitze. Für sie hatte Captain Hoal eine Vorliebe.“
    Der Franzose wartete eine geraume Weile, ehe er eine Antwort auf die Ausführungen Franks gab. Im Augenblick erforderte ein besonderes schwieriges Streckenstück seine ganze Aufmerksamkeit. Das Kettenfahrzeug wurde hin und her geschüttelt, als es über eine ausgezackte, unebenmäßige Bodenfläche mußte. Ein Rumpeln vom hinteren Teil des Schleppers wies darauf hin, daß die fünf Arbeitsroboter auf der Plattform kräftig gegen die Metallwandung des Gefährtes bumsten.
    Die Strecke wurde wieder etwas ebener. Jean warf einen Blick auf den Tachometer. Er hatte die Geschwindigkeit auf 50 Kilometer pro Stunde heraufgesetzt. Das war nicht besonders viel, aber mehr konnte er aus dem schweren Fahrzeug nicht herausholen. 50 Kilometer waren die Höchstleistung. Für seine Zwecke genügte das auch vollkommen. In gut zwei Stunden würde er mit dem Bau einer Station beginnen können. 20 Kilometer hatte er bereits zurückgelegt. Er blickte den Robot kurz an.
    „Fang an, Frank. Erzähle mal einen von diesen Schottenwitzen.“ Sein Blick ging wieder nach vorn.
    „Ja, also …“ der Robot unterbrach sich, und in seinen Augen stand für einen kurzen Moment ein hellrotes Leuchten. „Da war doch eben etwas“, fuhr er leiser fort und beugte sich ein wenig vor. Er blickte aufmerksam nach draußen. „Es ist doch eben etwas Dunkles
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher