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Planet der Finsternis

Planet der Finsternis

Titel: Planet der Finsternis
Autoren: Jay Grams
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leicht verflüchtigte und ein heller Strahl sichtbar wurde, an dem die Schneemassen hochrollten!
    „Es ist das gleiche, wie es bei Jonny geschah“, flüsterte Kenneth leise. „Der Strahl war ganz plötzlich da, und Jonny wurde darin hochgerissen!“
    Langsam kam der klare Streifen auf sie zu.
    „Zurück!“ Wie ein Donnerschlag klang dieses eine Wort in den Helmlautsprechern Pearcy Jacksons auf.
    Gemeinsam rannten sie los, ab und zu einen Blick hinter sich werfend.
    Die Rennerei war anstrengend. Und der harte, glatte, eisüberzogene Boden tat ein übriges, den beiden Männern den Schweiß aus allen Poren zu treiben.
    Kenneth keuchte.
     
     



„Verdammt!“ fluchte er ungehalten. „Hoffentlich kommen wir noch beizeiten in die Station, ehe es uns genauso ergeht wie Jonny.“
    „Wenn man nur wüßte, worum es sich handelt“, meinte Pearcy, ohne dabei sein Tempo zu verringern.
    „Mir gefällt die Sache gar nicht“, meldete sich wieder Kenneth. „Ich kann mir einfach nicht helfen, aber dieser verrückte Planet kommt mir nun noch unheimlicher vor als am ersten Tage.“ Er hob den Blick. Obwohl es auf Pluto Tag war, herrschte ein unheimliches Halbdunkel, in dem sich die weißen Bergkuppen und Eismassen gestochen scharf hervorhoben. Vor ihnen war es klar, während hinter ihnen die wogenden Schneemassen tobten und von einer unbekannten Kraft geteilt wurden. Kenneth wies nach vorn, ohne auf Pearcy zu blicken.
    „Wir werden die Station bald erreichen“, sagte er. „Ich glaube, ich kann schon das weiße Kuppeldach sehen.“
    Pearcy strengte seine Augen an und folgte mit den Blicken der ausgestreckten Hand Kenneths. Schwach erkannte er am Horizont eine eiförmige Erhöhung. Das Kuppeldach der Station!
    Seine Aufmerksamkeit war nur für einen kleinen Augenblick erlahmt, da geschah es auch schon! Ehe er sich versah, stürzte er zu Boden. Schmerzvoll spürte er Gesteinsspitzen durch den Anzugstoff. Nur mit Mühe konnte er verhindern, daß auch sein Kopfhelm aufschlug. Er lauschte, ob etwa ein Zischen entweichender Luft vernehmbar sei. Aber nichts deutete darauf hin, daß sein Anzug beschädigt war.
    Mit ein paar schnellen Schritten war Kenneth neben dem Kameraden.
    „Schnell, Pearcy!“ Er half dem verstörten Kameraden auf die Beine. „Es ist immer noch hinter uns. – Beeile dich!“ Die Stimme Kenneths klang tonlos aus den Lautsprechern in Pearcys Helm. Schwerfällig setzte er sich in Bewegung, als er abermals zusammenknickte. Im gleichen Augenblick war auch jener ungewöhnliche helle Strahl über ihm, der die wirbelnden Schneemassen teilte.
    „Damned!“ Kenneth Wilson sprang entsetzt zur Seite. Sein Blick irrte gehetzt von dem auf dem Boden liegenden Pearcy zum weißen Kuppeldach der Station hin, die sich wenige hundert Meter entfernt befand. Es gab keinen anderen Ausweg – er mußte so schnell wie möglich zurück.
    Pearcy Jackson wußte nicht, wohin er zuerst blicken sollte. Auf den Lichtfleck über ihm oder auf den enteilenden Kenneth. Er sah nach oben, und ein Grauen schüttelte seinen Körper. Er schien in eine glasklare Leere zu blicken, die unbeweglich über ihm stand. Neben ihm die quirlenden Eismassen. Er vernahm deutlich die Stimme Kenneths in seinen Helmlautsprechern.
    „Halte aus, Pearcy! Ich laufe zur Station!“
    Pearcy Jackson wandte seinem Kopf in die Richtung, wo Kenneth Wilson sein mußte. Er erkannte die scharfen Umrisse des Gefährten in beträchtlicher Entfernung. Sein Blick weitete sich plötzlich bei näherem Hinschauen! Das konnte doch unmöglich der Fall sein!
    Ein leichter Schauer legte sich vor die Augen Pearcys. Eine drückende Last schien sich auf seinen Körper zu pressen. Bevor er gänzlich die Besinnung verlor und von dem Strahl erfaßt wurde, erkannte er noch, daß ein ähnliches Gebilde dicht über dem Kopf des flüchtenden Kameraden schwebte und sich wie ein gelenkter Strahl auf ihn heruntersenkte …
     
2. Kapitel
     
    Glenn Dorley zog lächelnd seinen Turm nach vorn.
    „Schach dem König, Jean.“
    Der kleine, drahtige Franzose zog erstaunt seine Augenbrauen hoch. „Das habe ich übersehen.“ Mit einem einfachen Zug brachte er seinen König aus dem Gefahrengebiet. „Wie konnte das nur geschehen?“ Er blickte fragend auf die Spielfiguren, als könnten sie ihm eine Antwort darauf geben.
    Glenn Dorley wartete lange, ehe er einen weiteren Zug tat.
    „Ich mache mir Sorgen, Jean“, meinte er unvermittelt und unterbrach wieder die entstandene Stille. „Jonny müßte
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