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Planet der Finsternis

Planet der Finsternis

Titel: Planet der Finsternis
Autoren: Jay Grams
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Gedanken bei den beiden vermißten und wahrscheinlich toten Kameraden weilte, die vor erst knapp zwei Tagen ein Opfer des Pluto geworden waren.
    Schweigend ließen sie die Minuten vorbeistreichen, die sich langsam und zäh zu Stunden reihten. Doch selbst das längste Warten ging vorbei, und dann war es endlich soweit: das langersehnte Raumschiff setzte zur Landung an. Knapp 100 Meter von der Station entfernt ging es auf einem verhältnismäßig ebenen Boden nieder.
    Glenn Dorley und Jean Meloir schlüpften eilig in ihre bereitliegenden Raumanzüge.
    „Erwarten Sie uns hier, Kenneth“, rief Glenn noch schnell zurück, bevor er die Tür hinter sich zuzog. Mit ausgreifenden Schritten gingen sie über die eisüberzogene Oberfläche zu dem gelandeten Raumschiff.
    Als Glenn und Jean den Platz erreichten, drangen schon die ersten Begrüßungsworte und guten Wünsche in ihre Kopfhelme. Eine Gruppe Männer, die mit dem Ausladen beschäftigt war, kam auf sie zu. Es entstand eine angenehme, kurze Unterhaltung. Glenn Dorley schließlich machte einen Vorschlag.
    „Kommt doch nach dem Ausladen in unsere Station. Wir sind froh, endlich mal wieder ein paar Menschen um uns zu haben, mit denen wir uns unterhalten können. Bis vor wenigen Tagen waren wir ja noch fünf, aber jetzt …“ Dorley sprach seinen Satz nicht aus.
    Die Männer der Versorgungsrakete verstanden trotzdem. Sie kannten die Verhältnisse auf den fernen Stationen der Inter-SOLAR. Und es war an der Tagesordnung, daß neue, unerforschte Welten laufend Menschenleben kosteten.
    Ruhig und schweigsam beobachteten Jean und Glenn, wie die Ladung gelöscht wurde. Die beiden kräftigen Kettenschlepper wurden von einem Kran heruntergelassen und von bereitstehenden Männern nach der Station gefahren.
    Arbeitsroboter schleppten gewaltige Metallstreben und großflächige Platten zur Kuppelstation Alpha. Es sollte damit eine Halle für die Kettenschlepper errichtet werden.
    Als schließlich aus der oberen Luke ein Roboter trat, den man auf den ersten Blick schon gar nicht mehr für einen Robot hielt, zog Jean erstaunt seinen Augenbrauen hoch.
    „Das ist also einer von den sogenannten Te-Positronen-Robots“, meinte er und wandte seinen Blick dem neben ihm stehenden Burt Hoal, dem Captain des Schiffes, zu.
    Der Gefragte gab gerade über sein Helmmikrofon einige Anweisungen an die Männer seiner Besatzung, ehe er auf die Frage Jeans einging.
    „Ja, das sind sie.“ Er blickte zur Luke hoch, wo soeben noch zwei weitere dieser hochwertigen Robots erschienen. „Ich bin sicher, daß ihr sie auf der Station gut gebrauchen^ könnt. Sie sind in ihren Fähigkeiten einem Menschen gleichzusetzen, so ungeheuerlich es sich anhört.“
    Der Franzose nickte zu den Worten Burt Hoals.
    „Ich habe schon von diesen Robotern eine ganze Menge gehört, aber noch nie einen mit eigenen Augen gesehen. Daß sie so menschlich aussehen, hätte ich nie gedacht. Jetzt allerdings, da ich sie noch näher sehe, kann man erkennen, daß es Roboter sind. Aber immerhin …“, er schürzte bewundernd die Lippen.
    „Ihre Herstellung kostet auch eine ganze Menge Geld“, fuhr der Captain fort. „Sie sind zehnmal so teuer wie einer der Arbeitsroboter, die nur die einfachen A-5-Gehirne besitzen.“
    „Aber wenn sie so teuer sind, warum setzt man sie dann überhaupt ein?“ schaltet sich Glenn Dorley in das Gespräch ein. „Ein Mensch ist doch viel billiger.“
    Burt Hoal lachte.
    „Eben doch nicht! Sie haben einem Menschen gegenüber viele Vorteile. Die Anschaffung dieser Te-Positronen-Roboter ist zweifellos teuer, aber mit der Zeit machen sie sich bezahlt. Ein Mensch ist Stimmungen und Gefühlen unterworfen, die ein Roboter natürlich nicht kennt. Er arbeitet nach strengen Gesetzen, die ihm sein Gehirn vorschreibt. Schon jetzt geht die Inter-SOLAR dazu über, in manchen Stationen nur diese Te-Positronen-Robots einzusetzen. – Ich bin überhaupt erstaunt, daß man euch diese kostspieligen Dinger zugeschickt hat. Aber ich sehe ein, daß Pluto noch im Forschungsprogramm der Inter-SOLAR steht und daß man nun mit allen möglichen Mitteln die Erforschung forcieren will. Ich bin übrigens sicher, daß man eines Tages die Stationen ganz allein Robots überlassen wird.“
    Schweigend waren Jean und Glenn den Ausführungen des Captains gefolgt. Ihre Blicke gingen fast zur gleichen Zeit zum Schiff, wo die drei Te-Positronen-Roboter eifrig dabei waren, den Menschen beim Ausladen behilflich zu sein.
    Auch Burt Hoal
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