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Piper und das Rätsel der letzten Uhr

Piper und das Rätsel der letzten Uhr

Titel: Piper und das Rätsel der letzten Uhr
Autoren: Arena
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traurige Leben der Piper Hepworth.
    Heute:
    Die toten Katzen von Dartmoor.
    Piper lächelte. Ja, der Titel gefiel ihr.
    Sehen Sie nächste Woche Teil 2:
    Die Rache der Mäuse,
    und verpassen Sie auf keinen Fall das große Finale:
    Die Verschwörung der Kühe.
    Piper kicherte. Meine Güte, sie musste wirklich aufpassen, dass sie nicht verrückt wurde vor Langeweile. Und das hier war erst ihr erster Tag im abenteuerlichen Buckbridge-in-the-Moor.
    »Und es ist noch nicht mal Mittag«, sagte sie laut und seufzte wieder. Den Bienen schien das ziemlich egal zu sein. Nur der Wind blies ihr ins Gesicht.
    Ja, klasse, Wind und später vielleicht noch Nieselregen. Dicke Wolken am Himmel. Und Kühe und Schafe, denen das alles nichts auszumachen schien. Meine Güte, sogar die Bienen waren müde.
    Piper hatte wirklich keine Ahnung, wie sie das hier überleben sollte. Ehrlich, sie war ziemlich verzweifelt.
    Am Ende kehrte sie ins Haus zurück. Wehmütig dachte sie an ihren MP3-Player. An das tote Handy. Und an Kelly und Nora, die heute beim Jazz-Dance in der Leistungsgruppe waren.
    Piper schloss die Tür hinter sich, hängte ihre Regenjacke an die Garderobe, streifte die Stiefel ab und rutschte auf Strümpfen in die Küche. Immerhin gab es leckeres Essen. Frisches Brot und Butter und Käse. Alles direkt vom Bauern. Piper schmierte sich ein Butterbrot.
    »Früher war das ein Bauernhaus«, hatte ihr Onkel George erklärt. Er sprach langsam und leise – wenn er sprach.
    Oh Mann!
    Das Butterbrot in der Hand wanderte Piper durch die Räume und schaute sich alles an. Viel gab es allerdings nicht anzuschauen. Bücher über die Wälder, die Moore und die Wildtiere stapelten sich unordentlich auf dem Boden im Arbeitszimmer, das eigentlich gar kein richtiges Zimmer war, sondern nur eine Ecke mit Schreibtisch. Es gab eine Werkzeugkammer mit allerlei Werkzeug und eine Wäschekammer mit allerlei Wäsche.
    Piper fragte sich, warum in aller Welt sie eigentlich hier war.
    »In Buckbridge kannst du deine Schulaufgaben machen und wirst nicht abgelenkt«, hatte ihr Vater gesagt.
    »Die frische Luft wird dir guttun.« Das war die Erklärung ihrer Mutter gewesen.
    »In St. Ives riecht die Luft auch nach Meer«, hatte Piper sie zu überzeugen versucht.
    »Es ist unsere zehnjährige Hochzeitsreise.« Ihre Eltern hatten sich wieder bloß bedeutungsvoll angeschaut und damit war das Thema für sie beendet.
    Piper biss ein Stück des Butterbrots ab und seufzte.
    Sie hoffte, dass das Wetter mies sein würde, die Inseln plötzlich verschwunden wären, bevor ihre Eltern dort ankamen, oder die Fähre in der Schulzeit nicht fahren würde. Fast alles, was ihre Eltern vorzeitig wieder nach Hause bringen würde, wäre ihr nur recht.
    Onkel George hatte jedoch gestern noch etwas zu ihrer Mutter gesagt. »Auch beim schlimmsten Unwetter sind die Hebriden-Inseln ein schöner Ort.«
    Und Pipers Mutter hatte entschieden zu unternehmungslustig ausgesehen, als dass ein Abbruch der Reise wahrscheinlich gewesen wäre. »Wir werden uns in jedem Fall amüsieren.«
    Dann hatte sie ihre Tochter zum Abschied geküsst.
    »Pass auf dich auf, Süße!«
    »Klaro!«
    Gestern Nacht hatte Piper von St. Ives geträumt – bevor das leise Trippeln und Trappeln der Mäuse sie geweckt hatte (vielleicht hatte sie sich aber auch unruhig im Bett gewälzt und dabei die Mäuse geweckt). Sie hatte von dem Haus geträumt, in dem sie mit ihren Eltern lebte. Und von den Bildern der Hebriden-Inseln, die auf dem Wohnzimmertisch gelegen hatten.
    Piper seufzte noch mal, diesmal aber ganz laut. Nicht dass es geholfen hätte, aber laut zu seufzen war besser als nicht laut zu seufzen.
    Dann ging sie zurück in die Küche, wo die beiden Bücher auf der Anrichte lagen, klemmte sie sich unter den Arm und machte sich auf den Weg nach oben in das Zimmer, das jetzt wohl ihr Zimmer war.
    Pipers Zimmer war eigentlich kaum mehr als eine Kammer und befand sich direkt unterm Dach. Die überwiegend schrägen Wände waren mit hellen Holzplatten vertäfelt und nur zwei kleine Fenster ließen Lichtstrahlen hinein. Darin tanzte der Staub und Wolken spiegelten sich in den Fenstern.
    An den Wänden hingen lauter kleine Bilder. Die Bilder waren alle mit Bleistift gezeichnet, schwarz-weiß, verwischt, radiert und nicht viel mehr als Skizzen; man konnte Wälder und Wiesen erkennen, Bäche und Tiere. Eigentlich waren die Bilder mehr Schatten als Licht, aber Piper gefielen sie. Sie steckten in Rahmen aus weißem Holz.
    Dicke
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